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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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hasse r füllt an. Das seltsame Licht verlieh der Szene etwas Unwirkliches, als sei sie Teil eines bizarren Gruse l films.
    »Verschwinde.« Sandras Stimme klang verzerrt. Manon war überzeugt, dass sie nun endgültig den Verstand verloren hatte. »Es ist zu spät. Du kannst mich nicht aufhalten.«
    Ein Knistern erfüllte die Luft. Die ganze Grabka m mer war erfüllt von Energie, die so stark war, dass sich die feinen Härchen auf Manons Armen aufricht e ten. Sie machte einen Schritt auf Sandra zu. »Sei vernün f tig«, bat sie. »Man wird sicher schon nach uns suchen. Jeden Augenblick können Leute hier aufta u chen. Du willst doch nicht, dass sie sehen, was du hier treibst.«
    »Keine Sorge, das werden sie nicht.« Sandra wirbe l te herum und trat mit einem entschlossenen Schritt mitten in die Wand hinein. Für einen Auge n blick zeichnete sich ihre Gestalt noch schemenhaft dahinter ab, dann war sie verschwunden.
    »Sandra!« Mit wenigen Schritten war Manon an der Wand. Unfähig zu begreifen, was sie gerade g e sehen hatte, starrte sie das scheinbar flüssige Gestein an. Das Knistern in der Luft wurde leiser, während die Wand von den Rändern her langsam wieder in einen festen Zustand überging.
    »Sandra, komm zurück!«, rief Manon verzweifelt. Aber Sandra war fort. Sie war einfach in die Wand hineingegangen. Wohin? Was war dahinter? Zögernd hob Manon die Hand, führte sie an das flüssige G e stein und dann, ohne auf einen Wide r stand zu treffen, mitten hindurch.
    Manon! Sandras Stimme streifte ihre Gedanken, kaum dass sie die seltsame Erscheinung berührte. E r schrocken riss sie die Hand zurück, und die Sti m me erstarb.
    »Sandra!« Manon schrie, erhielt aber keine An t wort. Ohne lange zu überlegen, streckte sie die Hand wieder aus, hielt sie in das grüne Leuchten und rief noch einmal: »Sandra, wo bist du?«
    Hier ! , tönte es wie aus weiter Ferne. Hilf mir, M a non!
    Sandra war in Gefahr. Sie war irgendwo hinter der schimmernden Wand und rief um Hilfe. Es war völlig absurd, und doch war es kein Traum. Irgen d etwas, das sich jeder Vernunft entzog, war gesch e hen, und sie war die Einzige, die Sandra helfen konnte.
    Ein Knirschen und Knistern lenkte Marions Au f merksamkeit auf den Rand des seltsamen Gebildes, das sich nun immer schneller in einen normalen Fe l sen zurückverwandelte. Manon stockte der Atem, als sie erkannte, was das bedeutete. In wenigen Minuten würde Sandra für immer verloren sein. Sie musste handeln, und zwar schnell.
    Manon biss sich auf die Lippen. Tränen rannen ü ber ihr Gesicht. Sie wusste, dass ihr kaum noch Zeit blieb, aber es war so schwer, so unendlich schwer, eine Entscheidung zu treffen. Sandra war freiwillig in den Stein getreten, aus welchen Grü n den auch immer, aber nun rief sie um Hilfe. Sie dur f te ihre Freundin nicht im Stich lassen. Aber was dann? Wo würde sie sich wiederfinden? Voller Angst hob sie den Blick und erkannte ein ve r schwommenes Bild hinter der glatten Oberfläche des flüssigen Gesteins: sanft gewellte, grüne Hügel und Felsen im Mondlicht. Manon stutzte. War es mö g lich, dass dies ein verborgener Ausgang war? Daran hatte sie noch gar nicht gedacht! Sie spürte, wie sie neuen Mut schöpfte. Das grüne Leuchten in der Grabkammer schwand immer schneller. Nicht mehr lange, und sie würde hier im Dunkeln ausharren mü s sen, bis Retter kamen oder das Grab am näch s ten Morgen wieder geöffnet wurde.
    Der Gedanke, die ganze Nacht womöglich allein in diesem finsteren Grab verbringen zu müssen, machte ihr die Entscheidung leichter. Entschlossen verdrängte sie ihre Zweifel, die Verwirrung und das Entsetzen. Sie wollte hier raus. Und sie wollte San d ra helfen. Und dafür gab es nur einen Weg. Manon atmete tief durch und nahm all ihren Mut zusammen. Mit geschloss e nen Augen trat sie in den Felsen, so, wie sie es bei Sandra gesehen hatte.
     
    ***
     
    Aideen schlug die Augen auf, sah aber alles nur ve r schwommen. Sie lag auf dem Boden, ihr Kopf dröh n te. Mühsam gelang es ihr, sich daran zu eri n nern, was geschehen war. Da war ein Blitz gewesen, der sie g e blendet hatte, und ein Donnerschlag. Der Boden hatte sich bewegt, als ob er lebendig sei, und sie war g e stürzt. Wie lange mochte das her sein?
    Aideen stöhnte gequält. Der Versuch, sich zu eri n nern, brachte ihr nur noch mehr Kopfschmerzen ein. Sie blinzelte, und endlich nahm die Umgebung wieder Fo r men an. Da loderte das Feuer. Nicht mehr so hoch wie zuvor und auch nicht mehr

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