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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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ist. Was würde er mir erzählen, wenn ich ihn nach dir frage?«
    »Na, was schon? Das, was ich Euch auch schon e r zählt habe.« Hákon seufzte. »Es gibt nur eine Wah r heit. Sagt er etwas anderes, so lügt er.«
    »Das werden wir gleich haben.« Tendor erhob sich, ging zur Tür und wechselte kurz ein paar Wo r te mit den Wachen. Dann schloss er die Tür und setzte sich wieder.
    »Und?«, fragte Hákon, als ihm das Schweigen des Rebellenführers zu lange dauerte. »Was g e schieht jetzt?«
    »Wir warten.« Tendor lehnte sich zurück, ve r schränkte die Arme vor der Brust und schwieg. Schon bald wurde die Tür geöffnet, und einer der Rebellen, die Hákon zum Verhör geführt hatten, betrat den Raum. Er beugte sich vor, um Tendor etwas zuzuflü s tern. Doch dieser sagte: »Sprich laut. Er kann es ruhig mit anhören.«
    »Der Gefangene sagt, dass er einen Waldläufer n a mens Hákon kenne«, berichtete der Krieger. »Er b e zeichnet ihn als Feigling, der dem Marschbefehl nicht nachgekommen sei, und sagt, die Garde suche nach ihm, um ihm den Prozess zu machen.«
    »Danke.« Tendor gab dem Mann ein Zeichen, den Raum zu verlassen. Dieser salutierte kurz und ging.
    »Du scheinst mir eine ehrliche Haut zu sein«, wandte sich Tendor wieder an Hákon.
    »Ich habe nichts mehr zu verlieren. Warum sollte ich lügen?«
    »Und was würdest du tun, wenn ich dich freili e ße?« Er sah Hákon scharf an.
    »Ich würde Euch bitten, hierbleiben zu dürfen«, kam prompt die Antwort. »Wohin sollte ich sonst gehen?«
    Tendor nickte bedächtig. »Deine Kenntnisse vom Hochland mögen uns vielleicht einmal gute Dienste leisten. Aber natürlich kann ich dich jetzt nicht ei n fach laufen lassen. Schon um deiner eigenen Siche r heit willen.«
    »Also?« Hákon schaute den Rebellenführer erwa r tungsvoll an. Niemals hätte er erwartet, dass di e ser mit dem Gedanken spielte, ihn freizulassen.
    »Wir haben eine ganze Reihe von Überläufern u n ter uns«, hob Tendor an. »Da man nie wissen kann, ob sich nicht doch ein Spitzel einschleicht, hat es sich bewährt, dem Überläufer für eine gewisse Zeit einen erfahrenen Krieger zur Seite zu stellen. Nicht nur um die Ehrlichkeit seines Ansinnens zu prüfen, sondern auch, um ihn vor allzu übereifrigen Gardehassern zu schützen.« Er verstummte. Hákon spürte, dass er etwas sagen sollte, schwieg aber. »Und?«, fragte Tendor nach einer Weile.
    »Was – und?« Hákon runzelte die Stirn.
    »Bist du einverstanden?«
    »Womit? Mit dem Leibwächter?« Hákon konnte immer noch nicht glauben, dass Tendor ihn wirklich freilassen wollte.
    »Nenn es, wie du willst.«
    »Ja … ja, natürlich.« Hákon nickte. »Ich vers i chere Euch, dass ich keine Schwierigkeiten machen werde.«
    »Das hoffe ich doch.« Tendor drehte sich zur Tür um und rief: »Er ist einverstanden. Komm herein.« Gleich darauf wurde die Tür geöffnet, und ein hüne n hafter Axtkrieger mit zottigem rotblondem Haar kam herein. Er begrüßte Tendor mit einem Kopfn i cken, trat neben den Stuhl des Rebellenführers und ve r schränkte die Arme vor der Brust. »Darf ich vo r stellen? Deine Leibwache.« Tendor deutete auf den Hünen. »Das ist Bjarkar.«

34
    Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Zarife Mel bemerkte, die den steinigen Pfad zum Platz der Anrufung erklommen hatte, um ihr Wasser und e t was zu essen zu bringen. Respektvoll blieb die junge Hüt e rin außerhalb des Steinkreises stehen und wa r tete, bis sie zum Eintreten aufgefordert wurde.
    Zarife sprach sie nicht sofort an. Die Hände auf das geschwärzte Felsgestein des Tores gelegt, ve r suchte sie gerade durch Meditation, die magischen Bande des zerstörten Weltentores neu zu knüpfen. Ihr Ziel war es, das Tor so weit wiederherzustellen, dass ihre Ve r bündeten in einer einzigen großen Welle hindurchgle i ten konnten. Davon war sie jedoch noch immer weit entfernt. Sie war erschöpft und unzufrieden, denn die Arbeit ging nur schleppend voran. Immerhin hatte sie das Tor in den frühen Morgenstunden sehr viel länger offen halten können als am Vortag. Fast zweihundert ihrer Verbündeten war es so gelungen, die finsteren Gefilde zu verlassen und sich auf den Weg zum Rebe l lenlager zu machen.
    Zweihundert von mehr als fünftausend. Zarife gab einen ärgerlichen Laut von sich. Es waren noch immer viel zu wenige, um sich darüber freuen zu können. Alles ging viel zu langsam.
    Ein ungehaltener Seufzer entfloh ihren Lippen. Die Angelegenheit entwickelte sich mehr und mehr

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