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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Treppengeländer und den Boden sorgfältig nach weiteren Spinnen absuchte.
    Oben angekommen, steckte Sandra aufatmend den Schlüssel ins Schloss. »Keine Spinnen im Treppe n haus«, sagte sie schmunzelnd zu sich selbst. »Kein Grund, beunruhigt zu sein.« Kaum hatte sie das g e sagt, gefror ihr das Lächeln auf den Lippen. Die Tür war nicht abgeschlossen.
    Unmöglich, schoss es ihr durch den Kopf. Das ist völlig unmöglich. Ich habe abgeschlossen, als ich die Wohnung verlassen habe. Ich schließe immer ab. I m mer …
    Langsam schwang die Tür auf Sandra hielt den A tem an. Im ersten Augenblick fiel ihr nichts Ung e wöhnliches auf. Aber als sie eintrat, traf sie fast der Schlag. Ihre Wohnung glich einem Schlachtfeld. Schranktüren standen offen, Schubladen waren h e rausgerissen, ihr Inhalt lag achtlos auf dem Boden ve r streut. Nicht einmal vor ihrem Bett hatten die Einbr e cher haltgemacht. Kissen und Decken lagen auf dem Boden. Die Unterbett-Box war hervorg e zerrt und der Inhalt herausgerissen worden.
    Langsam schritt Sandra durch das Chaos und suc h te nach Hinweisen. In der Luft hing der Geruch von kaltem Zigarettenrauch. Es gab keinen Zweifel: Der Mann mit dem Cockerspaniel war hier gewesen.
    Das Telefon klingelte und riss sie aus ihren Geda n ken. Ich muss die Polizei anrufen, dachte sie. Hektisch suchte sie nach dem Telefon, konnte es in dem Durcheinander aber nicht finden. Als das Kli n geln verstummte, gab sie auf. Die Polizei konnte sie auch später noch anrufen. Zunächst einmal galt es festz u stellen, ob etwas fehlte. Sandra schaute sich um. Der Laptop, das Wertvollste, was sie besaß, stand noch auf dem Schreibtisch. Fernseher, Hi-Fi-Anlage, MP3-Player – alles war noch da. Selbst das Sparschwein neben dem Kühlschrank war nicht a n gerührt worden. Die Schmuckschatulle mit den Er b stücken ihrer Großmutter lag ungeöffnet auf dem Boden. Es fehlte nichts.
    Seltsam. Sandra runzelte die Stirn. Wenn der Ei n brecher kein Interesse an den Wertgegenständen g e habt hatte, wonach hatte er dann gesucht? Konnte man einen Einbruch ohne Diebstahl überhaupt bei der Polizei melden? Immerhin war das Türschloss unve r sehrt. Wie sollte sie beweisen, dass es tatsäc h lich ein Einbruch war und nicht das Ergebnis einer heftigen Auseinandersetzung? Fragen über Fragen kamen ihr in den Sinn, auf die sie keine Antwort fand.
    Seufzend ließ sie sich auf die Couch sinken und schaute sich um. Erst auf den zweiten Blick wurde ihr klar, dass sie den Einbrecher gestört haben mus s te. Nicht alle Türen waren geöffnet worden. Offe n bar hatte der Mann sie kommen hören und war g e flohen, ehe er sein Werk hatte beenden können.
    Ehe er sein Werk hatte beenden können … San d ra spürte, wie ihr die Kehle eng wurde. Er würde wiede r kommen. Heute, morgen, übermorgen, … irgen d wann. Sandra spürte, wie sie zu zittern b e gann. Sie wusste, dass sie sich in ihrer Wohnung nie mehr sicher fühlen würde.
    Ich muss sofort Manon anrufen, dachte sie. He k tisch durchwühlte sie ihren Rucksack und fischte das Handy heraus. Für Notfälle hatte ihre Freundin i m mer ein Gästebett in ihrer Wohnung – und dies war ein Notfall.
    Aber Manon war nicht zu Hause. Auf ihrem Ha n dy meldete sich nur die Mobilbox. »Ruf mich an oder komm vorbei, wenn du kannst. Es ist wichtig«, hinte r ließ Sandra ihr eine kurze Nachricht, schaltete das Handy auf Stand-By und legte es vor sich auf den Tisch.
    Der Gestank nach Zigaretten war fremd und w i derwärtig. Sandra stand auf, öffnete das Fenster. Die Frühlingsluft tat gut, und die alltäglichen Geräusche von der Straße und der Gesang der Vögel vermitte l ten ihr einen Hauch von Normalität. Wie von selbst wa n derten ihre Gedanken zu der Affenskulptur. Sie lag noch immer in ihrem Rucksack.
    Ich sollte sie herausholen. Der Gedanke hatte e t was Zwanghaftes an sich. Vorsichtig stieg sie über Papier und Kleiderberge hinweg, ging zum Flur und öffnete den Rucksack. Die Skulptur lag eingebettet zwischen fünf Büchern über das schottische Hochland. Vorsic h tig holte Sandra die Figur hervor und schaute sie an. Mehr denn je erschien ihr der Affe seltsam vertraut. Wie ein geliebtes Spielzeug aus Kindertagen, das viele Jahre in einer Kiste auf dem Dachboden gelegen hatte und das unzählige Erinn e rungen weckte, sobald man es zur Hand nahm. Sie konnte förmlich spüren, wie sie sich in ihr regten, und fand doch keinen Zugang zu ihnen. Es war wie verhext. Einerseits spürte sie eine

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