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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Schulter hielt sie zurück.
    »Hast du nicht eine Aufgabe zu erfüllen, A i deen?«, hörte sie die Oberin fragen.
    »Nein. Das heißt, eigentlich schon.« Aideen wandte sich um. »Ich habe das Reisig zusammeng e tragen, wie Bethia es mir aufgetragen hat. Wir wol l ten es zum Felsenrund hinaufbringen. Aber nun …« Sie machte eine entschuldigende Geste.
    »… zwingen die Ereignisse Bethia, den Plan zu ä n dern«, ergänzte die Oberin. »Das heißt aber nicht, dass das Reisig hier liegen bleiben kann.« Sie übe r legte kurz und sagte schließlich: »Ich werde Mel und Orla bitten, dir zu helfen. Was hältst du davon?«
    »Mel und Orla?«, rief Aideen erfreut aus. »Aber ja …ja natürlich ist es mir recht.« Sie lächelte scheu. »Das ist wirklich sehr freundlich. Ich danke Euch.«
     
    ***
     
    »Vorwärts!« Jolfurs Befehl brach den Bann, den der Anblick der glutäugigen Bestien und das grausige Schicksal des jungen Rekruten über seine Getreuen gelegt hatten. Wie ein Mann hoben sie die Waffen und stürmten voran, dem einzelnen Schattenwolf en t gegen, der mit langen Sätzen durch die Dunke l heit auf sie zusprang.
    In vollem Lauf warf sich die Kreatur gegen Bja r kar, der sie mit einem Axthieb zur Seite schleuderte, we l cher jeden anderen das Leben gekostet hätte. Der Wolf blieb benommen liegen, während die Männer die G e legenheit zur Flucht nutzten. Es dauerte j e doch nicht lange, da kam die Bestie wieder auf die Beine und nahm mit den vier anderen Schattenwölfen die Verfo l gung auf.
    »Lauft!« Die Furcht verlieh Jolfurs Stimme einen schrillen Klang. Mit dem Schwert in der Hand hast e te er den Hohlweg entlang, der nun frei vor ihnen lag, während die Wölfe ihnen dicht auf den Fersen waren. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Bjarkar stehen blieb, um die Männer vorbeizulassen. Offe n bar plante der Axtkämpfer, sich den Wölfen entg e genzustellen, um den anderen die Flucht zu ermögl i chen. Jolfur wusste, dass es Wahnsinn war. Er wus s te aber auch, dass sie den Wölfen kaum entkommen konnten. Schon gellte ein weiterer Todesschrei durch die Nacht, als die Wölfe einen Rebellen, der etwas zurückgefallen war, packten und in Stücke rissen.
    Der grausige Verlust bescherte den Verfolgten e i nen kleinen Vorsprung, denn unter den Wölfen brach ein schonungsloser Kampf um die besten St ü cke aus. Für den Augenblick waren sie beschäftigt, aber Jolfur wusste, dass sie sich mit der Beute nicht zufriedeng e ben würden. Wenn ihr Hunger gestillt war, würden sie aus purer Mordlust töten und nicht eher ruhen, bis auch der letzte Mann in seinem Blut am Boden lag. Entschlossen blieb er stehen, u m klammerte das Schwert mit beiden Händen und rief seinen Männern zu, dass sie weiterlaufen sollten. Nur wenige Her z schläge später fand er sich neben Bjarkar wieder, der sich breitbeinig im Hohlweg aufgestellt hatte.
    »Verschwinde!«, fuhr er Jolfur an, ohne den Blick von den dämonischen Kreaturen abzuwenden. »Das mache ich mit denen alleine aus.«
    »Zwei Waffen werden sie länger aufhalten als e i ne.« Unbeirrt nahm Jolfur den Platz neben Bjarkar ein. »Ich lasse dich nicht im Stich, mein Freund.«
    Bjarkar nickte knapp und sagte: »Mögen sich uns e re Wege dort kreuzen, wo die Seelen der Tapferen ein Heim finden.«
     
    Schulter an Schulter drängten sich die Schattenwölfe durch den Hohlweg. Drei liefen vorweg, zwei bild e ten die Nachhut. Geifernd und mit gebleckten, blutve r schmierten Zähnen kamen sie auf Jolfur und Bjarkar zu.
    Jolfur umklammerte sein Schwert so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten, und auch Bjarkar machte sich bereit. Aber die Wölfe zögerten. Als wart e ten sie auf den richtigen Augenblick, blieben sie a u ßerhalb der Reichweite der Waffen stehen und muste r ten die beiden Krieger aus zusammengekniffenen A u gen. Ein sonores Knurren aus fünf Kehlen erfüllte den Hohlweg. Dann plötzlich entschloss sich der Erste zum Angriff und sprang vor. Bjarkar wich mit einem Schritt geschickt zur Seite aus und ließ die Axt noch in derselben Bewegung auf den Nacken der Bestie niede r sausen. Jolfur hörte Wirbel und Knochen bersten und lachte grimmig. Der Wolf heulte auf und fiel, eine klaffende Wunde im G e nick, reglos zu Boden. Er war nicht tot, Schattenwö l fe starben nicht, aber der Sieg vermochte ihnen zumindest eine kurze Verschnau f pause zu verschaffen.
    Doch nicht einmal diese war ihnen vergönnt, denn schon im nächsten Augenblick gingen die anderen Wö l fe zum

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