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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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füllt.«
    »Noch nicht ganz.«
    Etwas prallte hart auf seinen Hinterkopf. Der Schmerz raubte ihm den Atem. Das Letzte, was er sah, waren Tiseas angstgeweitete Augen. Dann wu r de es dunkel.
     
    ***
     
    Am Morgen des vierten Tages nach der Versam m lung der Heerführer machte sich Zoltan mit der b e rittenen Vorhut des Heeres auf den Weg nach Norden. Wä h rend sich das Fußvolk aus Gardisten, Söl d nern und Zwangsrekrutierten wie auch der Wagentross mit Waffen und Vorräten, Handwerkern, He i lern, Köchen und Dienstboten im ersten Grau des Morgens noch zum Abmarsch bereit machte, verli e ßen die mehr als zwei Dutzend Reiter die Stadt und preschten auf den schlammigen, vom Regen der vergangenen Tage au f geweichten Straßen in den Wald.
    Die Stadt lag noch in tiefem Schlummer, und die wenigen, die zu dieser frühen Stunde schon auf den Beinen waren, schauten überrascht auf, als sie die B e rittenen erblickten.
    Zoltan hatte den Marschbefehl bewusst bis zum letzten Augenblick hinausgezögert und lediglich die Befehlshaber der einzelnen Truppen eingeweiht. Zu groß war die Gefahr, dass sich die Pläne herumspr a chen, und zu ungewiss der Ausgang der kommenden Schlacht, die, wer immer auch gewinnen mochte, nur allzu leicht in einem blutigen Bürgerkrieg enden kon n te.
    Geheimhaltung war für ihn das oberste Gebot g e wesen, und zumindest bis zu diesem Morgen war es ihm gelungen, den Feldzug unter einem Mantel des Schweigens vorzubereiten. Sobald sich das Heer in Marsch setzte, würde sich die Nachricht wie ein Lau f feuer im Land verbreiten und, dessen war er sich s i cher, binnen kürzester Zeit auch die Rebellen erre i chen. Von nun an war schnelles Handeln geb o ten. Der Plan sah vor, das Heer in einem Gewal t marsch von nur fünf Tagen im Waldland in Stellung zu bringen, um den Rebellen möglichst wenig Zeit zu geben, Fa l len und Befestigungen in dem oft unwegsamen Gelä n de zu errichten. Das wiederum konnte nur gelingen, wenn sie genaue Kunde vom Lagerplatz der Rebellen hatten, aber auch dafür hatte Zoltan bereits vorgesorgt.
    »Gibt es Neuigkeiten von den Spitzeln?« Menard schienen ganz ähnliche Gedanken zu bewegen. Als sie die Straße erreichten, die von Torpak aus nach No r den führte, schloss er von hinten zu Zoltan auf und zügelte sein Pferd neben seinem Freund.
    »Sie erwarten uns morgen Abend an der Furt über die Dronthe«, erwiderte Zoltan. »Ich kann nur ho f fen, dass sie genug Zeit hatten, etwas herauszufi n den.«
    »Es ist ein vortrefflicher Plan, Gardisten als Ba u ern zu verkleiden und sie als Spitzel bei den Rebellen ei n zuschleusen«, lobte Menard. »Was sich im Kampf g e gen die Tamjiken bewährt hat, sollte auch im eigenen Land den gewünschten Erfolg bringen.«
    »Das hoffe ich.« Zoltan gab sich zuversichtlich, o b wohl ihn Zweifel plagten. Menard war einer der wen i gen, die etwas von den Spitzeln wussten. U n mittelbar nachdem Zoltan und Odion mit Karadek über Zarifes Rückkehr gesprochen hatten, hatte Zoltan eine Gru p pe von fünf Gardisten ausgewählt, sie in die Kleidung einfacher Bauern gesteckt und ins Waldland geschickt. Ihr Befehl lautete, sich als Anhänger der Rebellen au s zugeben und so viele Erku n digungen wie möglich über die Rebellen einzuholen. Auskünfte über die Bewaf f nung der Rebellen, ihre Truppenstärke und Kamp f kraft, vor allem aber da r über, wo sich ihr Hauptlager befand, waren für einen erfolgreichen Feldzug in dem nur schwer zugängl i chen Gebiet ein wichtiges Pfand, das am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden konnte.
    Die Garde Torpaks war eine hervorragend ausg e bildete und mit besten Waffen ausgerüstete Truppe, deren Kampfkraft in einer Schlacht auf freiem Feld ihresgleichen suchte. Die Rebellen aberkannten sich im Wald sehr viel besser aus und hatten in den Ja h ren des Widerstands primitive, aber gefürchtete Waffen und Fallen entwickelt, die es den Truppen aus Torpak lange Zeit unmöglich gemacht hatten, wirksam gegen sie vorzugehen. Zwar hatte es immer wieder Versuche gegeben, der schwelenden Rebellion ein Ende zu bere i ten, aber letzten Endes waren sie aufgrund des Krieges gegen die Tamjiken klä g lich gescheitert. Das Heer ohne Kenntnis der Lage ins Waldland zu schicken, kam einem Todesko m mando gleich, und es gab nichts, das Zoltan mehr fürchtete als eine vernichtende Niederlage.

19
    Hilflos musste Tisea mit ansehen, wie Hákon mit e i nem Knüppel niedergeschlagen wurde. Ihr Herz raste. Hektisch versuchte sie ihre

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