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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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paar Stunden vor denen verbergen, die nach ihr suc h ten. Dann …
    Jedes Mal, wenn sie an diesem Punkt angelangte, brach der Gedankenfluss ab. Was blieb, war das Ve r langen, nach Newgrange zu fahren. Es war i n zwischen so übermächtig, dass sie ohne zu zögern bereit gewesen wäre, ihre gesamten Ersparnisse für ein Flugticket nach Irland herzugeben. Seit Manon und sie am Vorabend im Internet Bilder der alten Kultstätte angesehen ha t ten, war aus dem Wunsch, dorthin zu reisen, ein rege l rechter Zwang geworden, dem sie sich nicht mehr entziehen konnte.
    Und morgen war es so weit, wenn …
    Wohl schon zum hundertsten Mal an diesem Tag griff Sandra nach dem Telefon, das neben ihr auf der Fensterbank lag. Viel Hoffnung, eine Verbindung zu bekommen, hatte sie nicht. Umso überraschter war sie, als diesmal kein Besetztzeichen ertönte.
    »Vitaenzymreisen. Sie sprechen mit Frau Gulog o va«, meldete sich eine freundliche Frauenstimme mit deutlich osteuropäischem Akzent am anderen Ende der Leitung. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Guten Tag, hier ist Sandra Thorsen. Ich … ich habe bei Ihrem Gewinnspiel eine Reise gewonnen. Ich würde gern mitfahren, aber ich habe dazu noch ein paar Fragen …«
    Während sie sich mit der Frau unterhielt, kam M a non näher und lauschte. Sandra ärgerte sich, dass ihre Freundin so neugierig war. Andererseits hatte sie auch nichts zu verbergen.
    »Gut, dann fahre ich also morgen mit dem Bus zum Flughafen. Alles klar«, sagte sie abschließend. »Sie können mich fest eintragen. Wer noch? … o nein. Ich reise allein.«
    »Warte!« Manon legte ihr die Hand auf den Arm.
    »Was ist denn?«, herrschte Sandra Manon im Flü s terton an, während sie das Telefon an ihr Swea t shirt presste, damit die Frau es nicht mitbekam. »Wenn du es mir immer noch ausreden willst, ve r schwendest du deine Zeit. Ich fahre.«
    »Ich komme mit.«
    »Du?«
    »Ja, ich.« Manon schaute sie ernst an. »Ich habe dich beobachtet. Du bist so …« Sie suchte händeri n gend nach den richtigen Worten, »… so anders. Ach, ich weiß auch nicht. Auf jeden Fall will ich dich da nicht allein hinfahren lassen. Wenn dir etwas pa s siert, würde ich mir mein Leben lang Vorwürfe m a chen. Also habe ich nachgedacht und beschlossen, dich zu begleiten. Das heißt – wenn du mich mi t nimmst.«
    »Oh, Manon, das ist wunderbar.« Am liebsten wäre Sandra aufgesprungen und hätte ihre Freundin u m armt, aber etwas hielt sie zurück. Nein, es ist nicht gut. Es ist eine Katastrophe , flüsterte es in ihr. Rede es ihr aus. Schick sie weg. Du brauchst sie nicht. Du brauchst niemanden. Sie stört dich nur . Aber diesmal hatte die Stimme keine Chance, die Freude über Manons A n gebot war zu groß. »Natürlich kannst du mitko m men«, sagte sie. »Ich freue mich.« Sie hob den Apparat wieder ans Ohr und sagte: »Ja … ja, Sie haben richtig gehört. Es kommt doch noch jemand mit. Buchen Sie bitte für zwei Personen.«
     
    ***
     
    Hákon erwachte von einem Schrei. Alarmiert schnellte er in die Höhe und griff nach seinem Kur z schwert, das neben ihm auf dem Boden lag. Wac h sam schaute er sich im Dämmergrau des Morgens um, bemerkte aber keine Anzeichen von Gefahr.
    Es war die zweite Nacht, die er nach seinem übe r stürzten Aufbruch im Wald verbrachte. Zuerst war er ohne Ziel nach Norden geritten, dann hatte er am Morgen Hufspuren entdeckt. Sie waten etwa einen Tag alt; im hatten und trockenen Waldboden waren sie nur undeutlich zu sehen, trotzdem hatte er sofort erkannt, dass das Tier die rechte Hinterhand weniger belastete. Das konnte nur Silfri sein.
    Die Spur führte nach Norden, und er hatte beschlo s sen, ihr zu folgen. Mit einem scharfen Ritt war es ihm gelungen, den Abstand zu dem lahmenden Pferd rasch zu verkürzen. Bevor er es jedoch einh o len konnte, war die Dunkelheit hereingebrochen und hatte es ihm u n möglich gemacht, die Fährte weiter zu verfolgen. Und nun der Schrei … Hákon war sich sicher, dass er von einer Frau stammte, die in Panik aufgeschrien hatte. Wie angewurzelt stand er da und lauschte. Der nahe Fluss gluckerte leise, ein erster V o gel fiepte verhalten im Geäst, und sein Pferd gra s te leise schnaubend in der Nähe. Der Schrei wiederholte sich nicht. Doch gerade als Hákon glaubte, sich getäuscht zu haben, gellte e r neut ein Schrei durch den morgendlichen Wald.
    Nun gab es kein Halten mehr. Mit einem Satz war Hákon auf dem Rücken seines Pferdes und lenkte es in die Richtung, aus der der

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