Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)
dachte er, als er sich aus dem Bett rollte, wenn man eine Kadra in seinem Leben hatte?
War die einzige Frau, die ihn wirklich in jeder Hinsicht inspirierte, nur ein Produkt seiner Fantasie? Nur ein Wunschtraum? Wenn er sich ausschließlich im Schlaf verlieben konnte, wieso wachte er überhaupt auf?
Zurück zur Realität, Doyle, mahnte er sich selbst, doch schon nach einem Schritt in Richtung Tür wäre er fast über seine Lederjacke gestolpert.
Er hob sie auf und ließ seine Finger über das malträtierte Material wandern. Noch nie hatte er sich über etwas so gefreut wie über die blutigen Risse.
Er warf die Jacke beiseite und rannte zur Tür.
Sie hatte wieder ihre eigene Kleidung angelegt und saß im Schneidersitz auf dem Boden, die Nase praktisch an den Fernsehbildschirm gepresst, auf dem gerade ein Spiel zwischen Yankees und Tigers stattfand.
»Diese Schlacht ist höchst interessant«, verkündete sie, ohne sich umzudrehen. »Die Krieger in Weiß liegen vorne. Sie können besser mit dem Schläger umgehen.«
»Das Mädchen meiner Träume«, erklärte Harper laut. »Sie mag Baseball.«
»In der Kiste gibt es noch andere Bilder.« Die sie alle verblüfft und fasziniert hatten. »Aber diese hier sind mir am liebsten.«
»Gut, damit wäre alles klar. Lass uns heiraten.«
Sie wandte sich um und lächelte ihn an. Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass die Farbe in seine Wangen zurückgekehrt war. Seine Augen waren klar. Er schien sich nur allzu gut erholt zu haben. Die Lust in seinem Blick erregte sie. »Du bist wieder gesund.«
»Und wie.«
»Ich habe deine Vorräte durchsucht«, verriet sie ihm. »Du hast nicht viel, aber ich mag diese Speise und dieses Getränk.« Damit deutete sie auf eine Tüte Chips und eine Flasche Bier.
»Du bist perfekt. Fast zu perfekt.«
»Wir müssen essen. Für den Kampf brauchen wir Energie.«
»Ja, wir werden essen. Lass uns Pizza bestellen.«
Er sah auch hungrig aus, allerdings schien es ihn nach einer anderen Art Nahrung zu gelüsten. Geschmeidig stand sie auf. Auch ihr Blut war heiß. »Ich bin froh, dass es dir besser geht.«
»Ja, im Moment fühle ich mich ganz besonders fit. Du kannst mir später erzählen, wie du das geschafft hast.«
»Im Augenblick willst du nicht reden«, stellte sie fest. Sie ging um ihn herum, um sich seine Schulter anzusehen – und seine Gestalt zu bewundern. Als sie vor ihm stehen blieb, sah sie ihm direkt ins Gesicht. »Willst du dich mit mir vereinigen?«
Er blinzelte verblüfft. »Ist das eine Trickfrage?«
»Du begehrst mich?«
Bezaubert, aber verwirrt, steckte er die Hände in die Taschen. »Das genügt?«
»Nein.« Als Frau war sie sich ihrer selbst nie so sicher wie als Jägerin. Aber bei ihm hatte sie keine Zweifel. »Aber ich begehre dich auch. Ich spüre eine besondere Wärme in meinem Leib und Blut. Ich will mich mit dir vereinigen.«
»Ich wollte dich schon, bevor ich dir zum ersten Mal begegnet bin«, erwiderte er.
»Das klingt wie ein Gedicht.« Es berührte sie im tiefsten Inneren. »Du trägst deinen Namen zu Recht. Ich verstehe mich nicht auf kluge Worte, so will ich nur sagen, dass uns Zeit bleibt, bevor wir wieder auf die Jagd gehen. Danach können wir essen, bevor wir an Leib und Seele gestärkt erneut die Fährte aufnehmen.«
Auf ihren endlos langen, verführerischen Beinen ging sie ins Schlafzimmer voran.
Eine Kollision der Welten steht bevor, dachte er, als er ihr folgte.
»Halt, Moment mal«, protestierte er. Sie hatte bereits ihr Oberteil abgenommen und war dabei, die Stiefel auszuziehen. »Wieso die Eile?«
Sie runzelte die Stirn. »Bist du nicht bereit?«
»Doch schon, aber wir könnten uns ein wenig Zeit …« Er starrte auf ihre goldene Haut, ihre nackten Brüste. »Was rede ich denn da?« Er riss sie in seine Arme und warf sie auf das Bett.
Lachend rollte sie sich herum und setzte sich auf. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen, als sie ihn anlächelte. »Du bist voller Energie. Sehr gut. Zieh dich aus«, befahl sie. »Wir werden zuerst ringen.«
»Ringen willst du?« Er knöpfte seine Jeans auf.
»Es wirkt stimulierend«, begann sie. »Du scheinst bereits sehr stimuliert zu sein«, stellte sie dann jedoch fest. »Ich bewundere deinen Körper, Schätzchen.« Sie war stolz darauf, dass ihr dieses Kosewort eingefallen war. »Ich will ihn berühren.«
»Bist du auch wirklich kein Traum, kein Produkt von allzu viel Bourbon?«
»Mich gibt es wirklich.« Ohne den Blick von ihm zu wenden,
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