Königin für eine Nacht?
auch nur noch einen Funken Selbstkontrolle aufbringe! Wenn du bleibst, kann ich für nichts mehr garantieren!“
4. KAPITEL
Nikos’ Worte empfand Kitty als unwillkommene Unterbrechung, die wie ein harter, kalter Lichtstrahl in den rosa Nebel ihres umwölkten Bewusstseins drang und die bislang romantische Situation plötzlich ganz anders erscheinen ließ.
Sie wünschte sich nichts mehr, als von Nikos in eine neue, fremde Welt atemberaubender Emotionen entführt zu werden, und jetzt ließ er ihr die Wahl, durch die Tür ins Paradies zu gehen oder sie zuzuschlagen.
Ihre Gedanken flogen zurück zu dem Ball, und sie spürte erneut die Verlorenheit und Einsamkeit, die sie überfallen hatten, während sie sehnsuchtsvoll den tanzenden Paaren zugeschaut hatte. Jeder schien einen Partner zu haben, außer ihr. Alle ehemaligen Schul- und Studienkolleginnen waren inzwischen verheiratet und dabei, eigene Familien zu gründen, während sie nicht einmal einen Freund aufweisen konnte.
Schmerzhaft kam ihr Vasilis Sarondakos’ höhnische Prophezeiung über ihr voraussichtliches Ende als einsame alte Jungfer in den Sinn. Seine grausame Spöttelei machte ihr mehr zu schaffen, als Kitty es sich eingestehen mochte.
Sie wollte nicht länger einsam und allein sein, und das unmissverständliche Begehren in Nikos’ Blick signalisierte ihr, dass sie es heute Nacht auch nicht sein musste.
Schüchtern streckte sie die Hand aus und fuhr mit der Fingerspitze über seinen schön geschwungenen Mund. Kitty konnte es kaum fassen, dass sie hier am Strand neben dem attraktivsten Mann lag, den sie je kennengelernt hatte, und an nichts anderes denken konnte, als endlich wieder von ihm geküsst zu werden.
Ihre angeborene Schüchternheit lähmte ihre Zunge, doch die stumme Botschaft in ihren Augen reichte Nikos, und er stieß einen erstickten Laut aus, ehe er sie wieder in seine Arme riss und mit ungezügelter Leidenschaft küsste. Kitty wurde klar, dass sie eine Grenze überschritten und quasi die Büchse der Pandora geöffnet hatte. Besser, sie stellte sich auf die Konsequenzen ein …
Als Nikos gekonnt die Knöpfe seines Jacketts öffnete, wurde Kitty plötzlich von Zweifeln überflutet. Die Erinnerung an Vasilis’ gierige Hände, mit denen er ihre Brüste befummelt hatte, ließ ihr Herz schmerzhaft gegen den Rippenbogen pochen.
Doch Nikos war nicht Vasilis, und sein bewundernder Blick, als er das Revers des Jacketts zur Seite schlug, schien ihre nackte Haut zu liebkosen und ließ das aufsteigende Panikgefühl in sich zusammenfallen.
„Wunderschön …“, raunte er fast ehrfürchtig und umfasste ihre runden Brüste mit seinen warmen Händen. Ganz zart reizte er die steil aufgerichteten rosa Knospen mit dem Daumen, bevor er sie sanft küsste. Kitty erschauerte wohlig und hielt den Atem an, als er ihre Hände führte, um sein Hemd zu öffnen. Mit bebenden Fingern nestelte sie an den Knöpfen und legte nach und nach den bronzebraunen muskulösen Oberkörper frei. Wagemutig streichelte sie über die dunklen Härchen, die sich bis hinunter über den flachen Bauch erstreckten und im Bund der eleganten schwarzen Hose verschwanden.
Nikos biss sich heftig auf die Lippe, immer noch davon überzeugt, die Situation zu beherrschen und jederzeit einen Schlussstrich zu ziehen, sollten die Dinge außer Kontrolle geraten. Es war nicht die Regel, aber es hatte in seiner Vergangenheit durchaus hin und wieder One-Night-Stands gegeben. Sexuell ausgesprochen befriedigende Intermezzi mit erfahrenen Frauen, die wie er Wert darauf legten, etwaige anschließende Gefühlsverwirrungen zu vermeiden.
Deshalb empfand er es als absolut befremdlich, sich selbst noch vor etwaigen heißen Liebesstunden in einem Gefühlschaos zu sehen, das ihn ebenso irritierte wie frustrierte. Nie zuvor war er von einem derart übermächtigen Verlangen getrieben gewesen.
„Nikos …“ Der fast flehende Ton ließ sein Herz wie einen Dampfhammer schlagen. Er murmelte etwas Unverständliches, streifte das Jackett über ihre Schultern und veränderte seine Position, sodass er jetzt über ihr kniete und sie seinem verlangenden Blick in ihrer ganzen bezaubernden Nacktheit ausgeliefert war.
Instinktiv versuchte Kitty, ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. Ein hoffnungsloses Unterfangen, das Nikos stoppte, indem er ihre schmalen Gelenke mit einer Hand umfasste und über ihren Kopf nach hinten drückte.
„Du bist umwerfend schön und brauchst dich nicht zu verstecken“, sagte er
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