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Königin für eine Nacht?

Königin für eine Nacht?

Titel: Königin für eine Nacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHANTELLE SHAW
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langweiliger, besitzergreifender griechischer Ehemann zu sein, als er behutsam versuchte, das Thema einer erneuten Schwangerschaft anzusprechen.
    Ihr offenkundiger Konsum von Kokain und das patzige Geständnis, dass ihr Drogenkonsum absolut kein Novum sei, trieben einen weiteren Keil in ihre ohnehin angeschlagene Beziehung. Und unter dem Einfluss verschiedener Drogen geschah es dann auch, das sie ihm die ganze traurige Wahrheit ihrer Ehe eines Tages ins Gesicht schleuderte.
    Greta hatte nie ein Baby gewollt, in einer Schwangerschaft aber den einzigen Weg gesehen, sich einen griechischen Multimillionär zu angeln. Und nach der Heirat hatte sie sich des Kindes während ihres Dänemark-Aufenthaltes einfach per Schwangerschaftsabbruch entledigt, um nicht in ihrer Modelkarriere behindert zu sein.
    Nikos schluckte heftig und versuchte, die quälenden Erinnerungen an seine Exfrau wieder zu verdrängen. Greta war Vergangenheit. Als die Zeitungen vor zwei Jahren über den tragischen Drogentod des ehemaligen Topmodels berichteten, konnte er nicht einmal Mitleid für die Frau aufbringen, die bewusst sein Kind getötet hatte. Ihr war es zuzuschreiben, wer er heute war: ein Mann, der zwar atmete, aber nicht wirklich lebte, und dessen Herz kalt und emotionslos in der Brust lag.
    Doch heute war irgendetwas mit ihm geschehen, das er noch nicht fassen und einordnen konnte. Seit fünf Jahren fühlte er sich zum ersten Mal wieder lebendig und wagte nicht zu entscheiden, ob es ihm gefiel oder nicht. Wer lebte, konnte auch Schmerz empfinden und leiden …
    Irritiert schaute Nikos zu der Frau hinüber, die ihm eben versichert hatte, sein Kind unter dem Herzen zu tragen, und spürte dabei sein eigenes bis zum Hals schlagen. Hatte das Schicksal tatsächlich beschlossen, ihm eine zweite Chance zu gewähren, würde er Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sie zu nutzen.

6. KAPITEL
    Kitty starrte Nikos immer noch wie betäubt an. Die Nachricht, dass er Vater wurde, schien ihn nicht nur überrascht, sondern regelrecht vernichtet zu haben. Das dunkle Gesicht wirkte wie aus Marmor gemeißelt, die Miene kalt und hart.
    Der winzige Hoffnungsschimmer, den sie entgegen aller Vernunft heimlich gehegt hatte, löste sich in Luft auf, doch ihr verletzter Stolz ließ ihre Stimme fest klingen.
    „Du brauchst nicht so besorgt dreinzuschauen, Nikos. Ich will nichts von dir. Mit dieser Sache werde ich ganz allein fertig.“
    In seinen Augen blitzte etwas auf, das Kittys Knie weich werden ließ, ohne dass sie wusste, warum. Kraftlos ließ sie sich auf das Sofa hinter ihr sinken.
    „Dieser Sache?“ , wiederholte er gefährlich leise. „Du redest von einem menschlichen Leben. In welcher Weise willst du denn damit fertig werden ?“
    „Ich meine damit nur, dass ich mich allein ums Baby kümmern werde, finanziell und in jeder anderen Hinsicht. Was hast du denn gedacht?“ Ihre Augen weiteten sich, als ihr plötzlich bewusst wurde, worauf Nikos angespielt hatte. „Du … du kannst doch nicht wirklich glauben, ich könnte …“
    Unter seinem harten Blick schauderte sie und holte zitternd Luft.
    „Ich werde dieses Baby bekommen!“, sagte sie fest. „Was mich betrifft, gibt es keine wie auch immer geartete Alternative. Aber wie ich bereits sagte, hast du nichts damit zu tun.“
    Nikos fühlte etwas von der schrecklichen Anspannung, die ihn in den Fängen hielt, weichen. Rina … oder Katarina, wie er sie jetzt wohl nennen musste, klang eigentlich ganz überzeugend. Allerdings durfte er nicht vergessen, dass sie eine begabte Schauspielerin war, die ihn bereits einmal aufs Glatteis geführt hatte.
    „Und ob ich etwas damit zu tun habe“, protestierte er steif. „Du erwartest mein Kind, und damit trage ich für euch beide die Verantwortung, der ich in vollem Umfang gerecht zu werden gedenke. Wann hattest du überhaupt vor, mich zu informieren? Gar nicht so einfach, wenn man seine wahre Identität verschleiert hat, oder?“
    Kitty errötete und senkte den Kopf. „In den Wochen nach … dem Ball wusste ich tatsächlich nicht, wie ich mich verhalten sollte“, gestand sie kleinlaut.
    Nikos lachte bitter auf. „Und während du noch unsicher warst, habe ich mein Bestes gegeben, um dich zu finden. Ich habe jedermann hier im Palast befragt und mir jede Catering-Firma in Aristo vorgeknöpft, doch niemand wusste etwas von Rina, der Kellnerin. Gibst du dich eigentlich öfter als Dienstbote aus, oder war die kleine Scharade einzig und allein dazu bestimmt, aus

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