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Königin für eine Nacht?

Königin für eine Nacht?

Titel: Königin für eine Nacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHANTELLE SHAW
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Du hast wahrhaftig Besseres verdient …“
    Eine Woche später stand Kitty auf dem Balkon des Palastes und winkte huldvoll der jubelnden Bevölkerung von Aristo zu. Es war der Tag der Unabhängigkeitserklärung, das größte Volksfest seit der Loslösung des vereinigten Inselreiches Adamas von der britischen Krone.
    Königin Tia, die immer noch um ihren Gatten trauerte, hatte sich eine Lungeninfektion zugezogen und hütete auf Geheiß ihrer Ärzte das Bett. Prinz Alexandros und seine Frau Maria weilten in den USA, und Prinz Andreas war zu seiner erst kürzlich angetrauten Frau Holly in ihr Heimatland Australien geflogen. Lissa nahm irgendwelche anderen königlichen Verpflichtungen sonst wo in der Welt wahr. So blieb es Kitty überlassen, ihren Bruder, den Kronprinzen von Aristo, an diesem Tag zu unterstützen.
    Noch war es ihr möglich, aber als alleinerziehende Mutter würde sie wohl kaum an öffentlichen Staatsakten teilnehmen …
    Es war Samstag und ein für Anfang Juni typischer Frühsommertag in Aristo. Die aufwendig geschmückten Festwagen zu ihren Füßen waren in ein warmes Sonnenlicht getaucht, die bunt verkleideten Menschen tanzten ausgelassen. Kitty lächelte und winkte unverdrossen, obwohl sie sich in ihrer steife, n traditionellen Seidenrobe und mit der schweren Diamanttiara aus der königlichen Schatzkammer zunehmend unbehaglich fühlte. Hinter ihren Schläfen hämmerte es wie verrückt, und auf ihrer Oberlippe bildeten sich winzige Schweißperlchen. Dennoch hielt sie sich tapfer.
    „Ich glaube, ich habe nie zuvor eine derartige Menge Menschen um den Palast versammelt gesehen, Sebastian“, wandte sie sich an ihren Bruder. „Und sie sind alle hergekommen, um dir ihre Unterstützung zu zeigen.“
    Mit einem letzten Winken und Neigen des Kopfes zog sie sich in den kühlen Raum zurück, gefolgt vom Kronprinzen im prächtigen Staatsornat.
    „Danke vor allem für deine Unterstützung“, raunte er ihr zu, ehe er sich einem Gast zuwandte, der offensichtlich seine Aufmerksamkeit einforderte. Als Kitty dessen Stimme hörte, gefror ihr Blut zu Eis.
    Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein!
    Das animierte Geplapper der Anwesenden rückte in den Hintergrund, und Kitty hörte nur noch ihren eigenen angestrengten Atem und ihr wild hämmerndes Herz.
    „Nikos, ich glaube, meine jüngste Schwester hast du bisher noch nicht kennengelernt, oder?“, ertönte Sebastians sonore Stimme dicht neben ihr, und Kitty wagte kaum aufzuschauen. Doch als sie es tat, begegnete sie einem mörderischen Blick aus einem vertrauten dunklen Augenpaar. „Dies ist Prinzessin Katarina …“
    Sebastians Stimme verebbte angesichts der kalten Wut in den Augen seines Freundes. Irritiert schaute er von ihm zum totenbleichen Gesicht seiner Schwester und wieder zurück. Das angespannte Schweigen zwischen ihnen knisterte vor Spannung.
    Nikos war der Erste, der wieder sprach. „Oh, ich habe deine Schwester sehr wohl am Abend des Balles kennengelernt, Sebastian“, eröffnete er seinem Freund mit eisiger Stimme. „Sie hat sich mir sogar selber vorgestellt. Aber wie es aussieht, neigt die Prinzessin zu gefährlichen Spielchen … nicht wahr, Rina ?“
    „Rina?“ , echote der Kronprinz verblüfft, wurde aber von den anderen ignoriert.
    Nikos fiel es ungeheuer schwer, seine Wut zu kontrollieren und nicht Rinas … oder Prinzessin Katarinas Schultern zu umfassen und sie ordentlich durchzuschütteln. Die Frau, die neben seinem besten Freund stand, beherrschte nun schon seit drei Wochen jeden seiner wachen Momente und quälte ihn in den schlaflosen Nächten. Doch in ihrer königlichen Robe und der funkelnden Tiara auf den dunklen Locken erschien sie ihm wie eine Fremde.
    Sie hatte ihn angelogen in jener magischen Nacht am Strand!
    Nikos ballte die Hände zu Fäusten und rang um Beherrschung. Ob sie sich auch königlich über ihn amüsiert hatte? Aber warum ging sie so weit, auch noch mit ihm zu schlafen? O nein!, korrigierte er sich gleich wieder, geschlafen hatte sie nicht in seinen Armen! Sie hatten Sex miteinander, heißen Sex. Aber auch da war sie nicht aufrichtig zu ihm gewesen und hatte ihm verschwiegen, dass sie noch Jungfrau war!
    Er hatte geschlafen, aus Erschöpfung und absoluter Befriedigung. Und dabei war er so entspannt gewesen wie seit Jahren nicht mehr. Als er wieder erwachte, war Rina verschwunden …
    Plötzlich formierte sich noch eine andere Vision in Nikos’ Kopf, die ihm den Atem stocken ließ.
    Er dachte an das private

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