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Königin für eine Nacht?

Königin für eine Nacht?

Titel: Königin für eine Nacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHANTELLE SHAW
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mehr als ein Flüstern war. Das Wissen, dass sie beide gerade gelogen hatten, als sie einander versprachen, sich zu lieben, bis dass der Tod sie scheide, machte sie unglaublich traurig. Und während Nikos ihr den spektakulären Trauring mit den winzigen Brillanten, die wie Tränen im Sonnenlicht funkelten, an den Finger steckte, biss sie sich auf die Unterlippe, um nicht laut aufzustöhnen.
    Als der Priester den Bräutigam aufforderte, die Braut zu küssen, wandte Kitty ergeben den Kopf, in Erwartung einer flüchtigen Berührung von Nikos’ Lippen. Doch ein Blick in seine dunklen Augen, die wie heiße Kohlen glühten, belehrte sie eines Besseren. Voller Leidenschaft zog er sie in seine Arme. Jetzt war er weder kalt noch indifferent, und Kitty sträubte sich nicht, als er ihre weichen Lippen in einem hungrigen Kuss eroberte. Stattdessen küsste sie ihn mit der mühsam unterdrückten Sehnsucht der vergangenen Wochen zurück, bis sie durch das diskrete Hüsteln des Priesters aufgeschreckt wurde.
    Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass ihr Kuss von über zweihundert Gästen aufmerksam beobachtet wurde. Und das anlässlich einer reinen Vernunfthochzeit!
    Wie in Trance schritt Kitty am Arm ihres frischgebackenen Gatten erneut durch den Mittelgang bis hinaus ins strahlende Sonnenlicht. Jetzt war sie seine Frau … in guten und schlechten Tagen, und es war an der Zeit, endlich zu akzeptieren, dass sie ihren Träumen von der großen Liebe endgültig Ade sagen konnte. Aber wenigstens stand jetzt fest, dass Nikos sie immer noch begehrte …
    „Du siehst einfach hinreißend in deinem Brautkleid aus“, flüsterte er ihr zu ihrer Verwirrung ins Ohr, als sie wenig später in der festlich geschmückten Eingangshalle Seite an Seite Champagner tranken und lächelnd die Festreden und Glückwünsche von Gästen und der Familie entgegennahmen.
    Als sich der Empfang dem Ende zuneigte und Kitty ihrem Mann eröffnete, dass sie sich vor ihrer Abreise nach Athen noch umziehen wolle, fing er ihre Hand ein, drehte sie herum und presste einen heißen Kuss auf das zarte Handgelenk.
    „Lass mich nicht zu lange warten, agapi mou . Bis wir im Helikopter sitzen, wird sicher noch eine Stunde vergehen, sodass wir erst am frühen Abend in Athen landen. Und ich will meine Ehefrau endlich ganz für mich allein haben …“
    Der heisere Unterton in seiner Stimme ließ Kitty wohlig erschauern und erfüllte sie mit nervöser Erwartung. So schnell sie konnte, eilte sie die Treppen hinauf in ihr Schlafzimmer. Während sie vom Hochzeitskleid in ihr Reiseoutfit wechselte, ein jadegrünes Seidenkleid mit figurbetontem weißem Leinenblazer, versuchte sie, ihre aufgewühlten Emotionen zu sortieren. Als sie ihrem leuchtenden Blick im Spiegel begegnete, fragte Kitty sich, wie Nikos wohl darauf reagierte, dass sie unter dem sexy Kleid – ebenfalls ein Tipp von Lissa – nur einen schwarzen Spitzen-BH und den dazu passenden Tangaslip trug.
    Für sie war die Aussicht auf eine weitere … oder viele Nächte in Nikos’ Armen etwas Unglaubliches, doch sie wurde das Gefühl nicht los, dass es für ihn nur eine angenehme Seite ihrer Vernunftehe oder sogar eine gewisse Entschädigung dafür bedeutete, dass er sie wegen ihres gemeinsamen Kindes geheiratet hatte.
    Hör auf, dich selbst runterzumachen!, mahnte sich die Prinzessin und beschloss spontan, sich vom Schicksal zu nehmen, was es für sie bereithielt. Nikos’ hungriger Blick war nicht misszuverstehen gewesen … was wollte sie mehr?
    Gedankenverloren verließ sie ihr Zimmer und prallte vor der Tür fast mit Vasilis Sarondakos zusammen. Erschrocken legte sie eine Hand auf ihr wild pochendes Herz. „Was hast du hier verloren?“, fragte sie kalt.
    „Warum die Eile, Kitty?“, fragte er mit schmierigem Lächeln. „Angst, die Aufmerksamkeit deines frischgebackenen Gatten zu verlieren, wenn du ihn zu lange allein lässt? Vielleicht an deine schöne Schwester?“
    Kitty rümpfte die Nase. Vasilis war betrunken. Er stützte sich mit den Händen rechts und links von ihrem Kopf am Türrahmen ab, und sein säuerlicher Atem verursachte ihr Übelkeit. Seinen Namen auf der Gästeliste zu sehen, hatte sie zunächst empört, doch ihre Familien waren nun mal seit jeher befreundet, und Kitty sagte sich, dass sie diesen Widerling nach ihrer Abreise in Richtung Athen wahrscheinlich nie wiedersehen würde.
    Sie versuchte, ihn zur Seite zu stoßen, doch Vasilis rückte nur näher an sie heran und umfasste ihr Handgelenk.
    „Lass mich

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