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Königin für eine Nacht?

Königin für eine Nacht?

Titel: Königin für eine Nacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHANTELLE SHAW
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langsam, dass seine Frau vielleicht der ruhige, scheue Typ sein mochte, dafür aber ungewöhnlich einfühlsam und scharfsinnig.
    Entspannt lehnte er sich in den bequemen Ledersitz der Luxuslimousine zurück, lächelte Kitty zu und stellte fest, dass ihr kastanienbraunes Haar im Sonnenlicht wie kostbare Rohseide schimmerte.
    „Also, wenn es nicht die Boutiquen sein sollen, wohin darf es dann gehen, agapi mou ?“
    „Oh, ich würde gern den Parthenon sehen!“, rief sie aufgeregt aus. „Den Zeus-Tempel und den Ethenikos Kipos ,den Nationalgarten. Da du ein echter Athener bist, kennst du diese Sehenswürdigkeiten bestimmt wie deine Westentasche.“
    „So ist es“, bestätigte Nikos automatisch und stellte irritiert fest, dass er sich bisher noch nie als echter Athener gefühlt hatte. Und schon gar nicht mit einem positiven Vorzeichen, wie Kittys begeisterter Kommentar es impliziert hatte. Doch plötzlich wurde ihm bewusst, dass er wirklich stolz auf seine Stadt war und sie seiner Ehefrau nur zu gerne zeigen wollte. Und später auch ihrem gemeinsamen Kind …
    „Okay, dann spielen wir Touristen“, schlug er lächelnd vor und streckte die Hand nach ihr aus. „Ich verstehe, dass du Aristo vermisst, aber ich werde dich lehren, Athen zu lieben, agapi mou .“
    Versuchte Nikos vielleicht auch, sie zu lehren, ihn zu lieben?, fragte sich Kitty drei Tage und drei anregende und wundervolle Exkursionen später, als sie Seite an Seite durch das Nationale Archäologische Museum schlenderten.
    Bisher war er ihr ein so begeisterter und leidenschaftlicher Fremdenführer gewesen, dass Kitty gar nicht mehr aus dem Staunen herauskam. Jeden Tag erkundeten sie eine andere Ecke von Athen, und quasi en passant lernte sie den wahren Nikos Angelaki immer besser kennen.
    Inzwischen wusste Kitty, dass er seinen Körper vornehmlich mit Squash und regelmäßigen Besuchen im Fitnesscenter stählte, Sushi liebte und sich lieber mit wenigen ausgesuchten Freunden traf, als an den begehrten Society-Partys teilzunehmen, zu denen er ständig eingeladen wurde.
    Stavros, sein Chauffeur, und Sotiri, Nikos’ Koch und Butler, waren ihm offensichtlich zutiefst ergeben. So viel Loyalität vonseiten seiner Angestellten überraschte Kitty ebenso wie festzustellen, dass ihr Mann, obwohl unglaublich wohlhabend und erfolgreich, hauptsächlich die einfachen Dinge des Lebens schätzte.
    Gutes Essen, gute Freunde, gute Gespräche.
    Und schnell war klar, dass sich ihr Geschmack, zumindest was Bücher, Autoren und zeitgenössische Filme betraf, fast deckte. Das führte zu lebhaften Diskussionen, in denen Kitty sich keineswegs scheu und zurückhaltend zeigte, sondern lebhaft plauderte und unerschrocken auch kontroverse Gesichtspunkte vertrat.
    Die angestrebte Freundschaft, von der Nikos gesprochen hatte, schien sich tatsächlich zwischen ihnen zu entwickeln. … solange sie sich außerhalb des Apartments aufhielten. Dort angekommen, machte sich sofort eine unausgesprochene sexuelle Spannung bemerkbar, die wie ein schlummernder Vulkan ständig in Gefahr stand, unerwartet zu explodieren.
    Eine Situation, in die sich Kitty selbst hineinmanövriert hatte und von der sie nicht wusste, ob und wie sie sie wieder auflösen sollte. Es war nicht die Angst vor Sex, sondern das Gefühl, sich ihrem Mann zu sehr auszuliefern, das sie davon abhielt, es auch nur zu versuchen.
    „Wohin als Nächstes?“ Sie standen in der marmornen Halle des Museums, und Nikos maß seine abwesende Frau mit aufmerksamem Blick. „Zu den Skulpturen, oder möchtest du vielleicht erst mal eine kleine Pause einlegen? Du wirkst heute etwas erschöpft. Ich möchte nicht, dass du dich überanstrengst. Denk an das Baby.“
    Da Kitty genau wusste, dass sie ihre blassen Wangen der letzten durchwachten Nacht verdankte, in der sie sich aufregenden erotischen Fantasien hingegeben hatte, in denen Nikos und sie die Hauptdarsteller waren, errötete sie wider Willen.
    „Ich möchte weitermachen“, versicherte sie hastig. „Ist es nicht faszinierend, sich vorzustellen, dass diese Kunstwerke aus dem siebten Jahrhundert vor Christus stammen?“, versuchte sie ihren Gatten abzulenken. „Im Museum von Aristo haben wir zwar auch einige antike Statuen aus dem Römischen und Byzantinischen Reich, doch diese Sammlung hier gehört zu den wichtigsten der Welt, und ich kann dir gar nicht sagen, wie wahnsinnig aufregend es für mich ist, sie live sehen zu dürfen!“
    „Freut mich, dass du wenigstens irgendetwas an deiner

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