Königin für eine Nacht?
aufhalte, wenn du nicht darauf bestehen würdest, mich in einer Luxuslimousine herumchauffieren zu lassen!“, gab sie gereizt zurück. „Und dann auch noch mit einem Bodyguard im Schlepptau!“
„Fest steht, dass du ohne Stavros keinen Fuß vor die Apartmenttür setzt!“, machte ihr Nikos in aller Deutlichkeit klar. „Du bist schwanger, Kitty, und ich werde nicht erlauben, dass du dich oder das Kind in Gefahr bringst, verstanden?“
„Ich habe nicht vor, etwas zu unternehmen, das mein oder das Leben des Kindes gefährdet. Aber was meinst du mit erlau ben ?“, wollte sie mit kampflustig vorgerecktem Kinn wissen. „Seit wann hast du mir etwas zu erlauben oder zu verbieten?“
„Seit du meine Ehefrau bist. Und, was noch wichtiger ist … seit du mein Kind unter dem Herzen trägst.“ Nikos schaute auf seine Uhr. „Ich habe noch etwa eine Stunde in meinem Arbeitszimmer zu tun und schlage vor, du machst dich in der Zeit für die Party heute Abend fertig. Aus Erfahrung weiß ich, wie lange es dauern kann, bis eine Frau bereit ist, auszugehen.“
Diese unsensible Anspielung auf seine Exgeliebten war der Tropfen, der für Kitty das Fass zum Überlaufen brachte. Sie war ernsthaft versucht, ihrem Gatten die kleine Porzellanfigur der Göttin Aphrodite, die auf einem Tischchen in der Diele stand, an den Kopf zu werfen. Doch da war Nikos bereits in seinem Arbeitszimmer verschwunden, und sie selbst stürmte, schäumend vor Wut, durch seinen Schlafraum ins Ankleidezimmer und weiter ins angrenzende Bad, um ihre zitternden Nerven in einem duftenden Schaumbad zu beruhigen.
Eine Stunde später stand sie vor dem Spiegel und musterte missmutig ihr Konterfei. Das bodenlange scharlachrote Abendkleid bestand aus einer engen Korsage und einem Satinrock, der ihren runden Po wie eine zweite Haut umschloss, ehe er glockig auseinanderfiel.
Noch nie hatte Kitty ein Kleid gesehen, das auch nur annähernd so sexy und herausfordernd war wie dieses … und besessen schon gar nicht. Ich sehe darin aus wie ein in glitzerndes Geschenkpapier verpacktes Törtchen!, entschied sie mit grimmiger Miene, ehe sie es gegen ihr altes schwarzes austauschte. Nachdem sie auch noch ihre Locken in einer strengen Hochsteckfrisur gebändigt hatte, nickte sie ihrem vertrauten Spiegelbild aufmunternd zu und verließ das Ankleidezimmer.
Nikos’ Anblick im eleganten schwarzen Smoking verschlug ihr den Atem. Jeder Zoll der mächtige griechische Millionär, der er nun mal war, dachte Kitty und fühlte sich schrecklich beklommen. Seiner starren Miene nach zu urteilen war er weit weniger angetan von ihrem Outfit.
„Nicht ganz das, was ich mir vorgestellt habe, agapi mou “, sagte er mit gefährlich sanfter Stimme. „Ich dachte, wir hätten uns auf das rote Abendkleid geeinigt.“
„ Du hast eigenmächtig entschieden, dass ich das rote Kleid tragen soll“, korrigierte Kitty aufgebracht. „Aber ich weigere mich, in einem Outfit unter Menschen zu gehen, das jeden denken lässt, du hättest mich in einer zwielichtigen Bar aufgegabelt!“
„Stattdessen ziehst du es vor, auszusehen, als kämst du geradewegs von einer Beerdigung“, stellte er mit erhobenen Brauen fest. „Du hast exakt fünf Minuten, um dich umzuziehen. Du bist jetzt meine Frau, Kitty, und ich erwarte, dass du dich dementsprechend kleidest, anstatt umherzulaufen wie eine alte Jungfer.“
Kittys Blut hatte schon bei seinem Statement bezüglich ihres Krankenhausjobs angefangen zu sieden, und jetzt drohte es, endgültig überzukochen. „Ich fühle mich in meinen eigenen Sachen entschieden wohler und … was soll das überhaupt! Wie kannst du es wagen …?“, rief sie plötzlich in echter Panik aus, als Nikos mit einer heftigen Bewegung das Oberteil ihres Kleides zerriss, sodass die winzigen Kugelknöpfe in alle Richtungen sprangen.
„Ich wage noch viel mehr, wenn du mich weiter reizt, aga pi mou . Sieh dich lieber vor …“ Mit beiden Händen zog er die Nadeln aus ihrer Hochsteckfrisur, bis die seidigen Locken als schimmernder Wasserfall über ihren Rücken herabfielen. „Jetzt bleiben dir nur noch zwei Minuten. Aber wenn es dir lieber ist, dass ich dir helfe …“
Als er ihren spitzen Schrei hörte und Kitty wie ein aufgescheuchtes Reh davonlief, lachte er leise.
Exakt zwei Minuten später stand sie, mit geröteten Wangen und immer noch vor Wut schäumend, erneut vor ihrem Mann. „Zufrieden?“, fragte sie eisig.
„Ich wusste, dass es dir stehen würde. Du siehst einfach
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