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Königliche Republik (German Edition)

Königliche Republik (German Edition)

Titel: Königliche Republik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Nikolaus
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den
dunklen Schlünden drohten ihre Kanonen.
    Enzo
sprach mit den Maurern; dann ließ er ein Boot holen, dass sie
zum Flaggschiff brachte.
    Eine
Gänsehaut lief Mirella über den Rücken, als sie an
einer der beiden Galeonen vorbei gerudert wurden. Dorias Schiffe
waren harmlos gewesen gegen diese.
    „Gut,
dass es vorbei ist.“ Enzo ergriff ihre Hand, als ahnte er ihre
Gedanken. „Gegen diese hätten wir keine Chance gehabt.“
    „Hoffentlich.“
Den Baronen würde es nicht gefallen, wenn die Flotte wieder
abfuhr und sie ihre alten Ratsposten nicht wiederbekämen.
    Der
hohe Ton einer Signalpfeife erklang auf dem Flaggschiff und dann
wurden sie angerufen.
    Enzo
richtete sich halb auf. „Die künftige Herzogin de Toledo
di Altamira y Léon.“
    Es
war sehr wirkungsvoll: Sofort erschien ein Offizier am Schanzkleid
und salutierte. „Ich werde Euch Seiner Hoheit melden.“
    Mirella
presste sich die Hand auf den Mund, um nicht lauthals loszuprusten.
    Eine
Strickleiter und ein gepolsterter Korb wurden herabgelassen. Enzo
half Mirella in den Korb, und während sie hochgezogen wurde,
kletterte er die Strickleiter empor.
    Der
Korb schwenkte über das Schanzkleid. „Bitte an Bord kommen
zu dürfen“, sagte Mirella artig und der Offizier half ihr
aus dem Korb.
    Felipe
tauchte an Deck auf. Er ergriff ihre Hände und drückte sie.
„Meine Liebe!“ Seine Augen glänzten. „Welche
Freude, Euch endlich wiederzusehen. Ich habe Tag und Nacht an Euch
gedacht.“
    „Ich
auch, mein lieber Felipe. Und die Erwartung, Ihr wäret an Bord,
trieb mich zur Eile, hierher zu kommen.“ Es klang so
übertrieben, was sie da sagte. Sie senkte den Blick; musste er
nicht denken, sie täusche ihm etwas vor, was sie nicht empfand?
    Felipe
wandte sich zu ihrer Erleichterung Enzo zu, um ihn zu begrüßen.
Er strahlte dabei eine Herzlichkeit aus, die Mirella beschämte.
Sie kam sich vor wie eine Betrügerin. Nur wusste sie nicht,
inwiefern.
    Ein
junger Mann mit langen schwarzen Haaren kam an Deck. Felipe nahm
Mirella an der Hand und führte sie zu ihm.
    „Eure
Hoheit, darf ich Euch meine geliebte Braut vorstellen? Mirella
Scandore.“
    So
war dies der Bastard-Sohn des Königs, Don Juan de Austria?
Vorsichtshalber raffte Mirella ihre Röcke und versank zu einem
tiefen Hofknicks in ihnen.
    Er
reichte ihr die Hand. „Es ist mir eine große Freude. Aber
das Vergnügen, Euch mein Schiff zu zeigen, muss ich wohl meinem
Cousin überlassen. Er wäre mir sonst gram.“ Felipe
sein Cousin? Dann würde sie noch höher heiraten als
sie geahnt hatte.
    „Wart
Ihr schon einmal auf einem solchen Schiff?“ Felipe winkte Enzo,
sie zu begleiten.
    Mirella
verneinte voll gespannter Erwartung. Aber Felipe führte sie
nicht lange herum, sondern bald in eine Kajüte, die in Größe
und Ausstattung einem Salon in nichts nachstand. Im Vorbeigehen hatte
er einem der Seeleute den Befehl gegeben, für Getränke zu
sorgen. Felipe war nervös. Etwas überlagerte sein Strahlen,
aber in Enzos Gegenwart mochte sie nichts sagen.
    „Wird
Don Rodrigo einen Ball für Don Juan geben?,“ fragte sie
schließlich. „Oder einen Empfang? Ein richtiges Fest ...“
Sie blickte Enzo an, nicht Felipe.
    „Neapel
leidet immer noch.“
    „Don
Rodrigo wird in dieser Stadt kein Fest mehr ausrichten.“ Felipe
zögerte einen Augenblick, presste die Lippen zusammen. „Juan
ist der neue Vizekönig.“
    Darum
also war Felipe so bedrückt. Aber war er nicht der Verwandte des
einen so gut wie des anderen? „So wird er bleiben. Und Ihr?“
Sie hoffte, ihr Blick wäre leuchtend genug, um erwartungsvoll zu
wirken.
    „Wir
werden unsere Hochzeit hier in Neapel feiern, Liebste. Sobald dies
alles vorüber ist.“ Wieder sah er eher besorgt als
glücklich aus. Er stand auf. „Ich lasse Euch an Land
bringen.“

    So
lange sie im Boot saßen, sprach Enzo kein Wort und blickte zu
Boden; also schwieg auch Mirella. Aber in der Kutsche hielt sie nicht
mehr an sich. „Vater, worüber hat Er sich geärgert?“
    Er
sah sie an, als kehre er aus tiefen Gedanken zurück. „Ich
habe mich nicht geärgert; wie kommst du darauf?“
    „Er
macht ein solch finsteres Gesicht.“
    Er
nickte. „Sorgen, ja. Du hast Felipe doch gehört.“
    Sie
runzelte die Stirn, versuchte zu erraten, was an Felipes Äußerungen
so beunruhigend gewesen war. „Es klang, als fände die
Hochzeit nicht so bald statt?“
    Ein
kurzes Lächeln glitt über Enzos Gesicht. „Wenn nur
das unsere Sorge sein müsste ... Die Ablösung Don

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