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Königliche Republik (German Edition)

Königliche Republik (German Edition)

Titel: Königliche Republik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Nikolaus
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wenig.
    Stefania
gab einen Knurrlaut von sich und rollte sich auf die Seite. Mirella
lachte auf und Stefania fuhr mit einem Ruck hoch.
    „Was
tust du hier?“
    „Ich
muss mit dir reden.“
    Einen
Moment blieb es still; dann tastete Stefania an Mirella vorbei auf
dem Nachtschrank herum und gleich darauf entzündete sie ihre
Kerze. Sie setzte sich an die Rückenlehne des Betts und zog die
Decke über die Knie. Dann hob sie sie an. „Komm her! Du
bist ja ganz nass.“
    Mirella
streifte den nassen Oberrock ab und schlüpfte ins Bett; Stefania
wickelte ihre Decke um sie.
    Ein
Hauch von Zimt stieg Mirella in die Nase und erinnerte sie an den
Weihnachtsabend ohne Dario. „War Dario hier heute Nacht?“
    „Wie
kommst du auf den Gedanken – weil das Fenster nur angelehnt
war?“
    Mirella
seufzte. „Ich glaube, er ist wieder draußen gewesen und
erst in der Frühe heimgekommen. Wenn er nicht hier war –
dann müssen wir uns wirklich um ihn sorgen.“
    Stefania
drückte ihre Hand. „Du weißt mehr als du erzählst.“
    „Er
konspiriert noch immer. Er hat es zugegeben. Gewissermaßen.“
    „Ach
Mirella; er will doch nur, dass all dies endlich aufhört.“
    „Dieser
Krieg endet auch ohne ihn.“ Sie entzog Stefania sachte ihre
Finger und legte sie auf deren Bauch. Er war nur ein wenig runder als
normal. „Sag ihm von dem Kind; dann wird er vernünftig
werden.“
    „Mirella!“
    „Woher
ich das weiß? Ich frage mich, wieso deine Mutter dir noch keine
Predigt gehalten hat.“
    „Sie
darf es nicht erfahren.“
    Mirella
nickte, obwohl Stefania es doch gar nicht sehen konnte. „Das
denke ich auch. Umso dringender, dass Dario aufhört, des Nachts
herumzuschleichen. Ich bin sicher, dass keine andere Frau
dahintersteckt.“ Sie rückte ein wenig von Stefania ab.
„Ich werde es ihm sagen, wenn du es nicht tust.“
    Stefania
schluckte; in ihrer Stimme klangen Tränen mit. „Er soll es
von mir erfahren.“
    „Und
wann? Wenn er das nächste Mal an eine Wand gekettet ist?“
    „Du
machst mir Angst!“
    Wieder
nickte Mirella „Das genau ist meine Absicht. Ich weiß
nicht, was er vorhat. Noch nicht. Aber ich werde es herausfinden. Und
du musst mir helfen, es zu verhindern.“
    „Falls
Dario tatsächlich für die Barone arbeitet ... dann hat
Annese jetzt allen Grund, ihn in Frieden zu lassen. Ohne den Schutz
der Barone ist Annese verloren.“
    Stefania
schüttelte sich und Mirella rückte ein wenig von ihr ab, um
sie nicht mit der Kälte des eigenen Körpers zu behelligen.
Sie griff unter der Bettdecke nach ihren Füßen; sie waren
eiskalt. „Ich bin mir nicht so sicher.“ Nachdenklich
knetete sie ihre kalten Zehen. Es schien so aussichtslos, mit
Stefania zu räsonieren. Sie wollte sich einfach keine Sorgen
machen; mehr als verständlich. Aber es war falsch und naiv. „Es
war Annese, der ihn festnehmen ließ.“
    „Deswegen
kommst du so früh, noch während der Ausgangssperre? Das
hätte auch bis morgen Zeit gehabt.“
    „Nein,
nicht deswegen.“ Sie erzählte Stefania von der Festnahme
de Modènes und von Darios Plan, aus dem Hausarrest zu kommen,
indem er sich als Zeuge anbot, um ihn zu entlasten. Sie rückte
wieder näher zu Stefania und legte den Arm um sie, damit sie den
unvermeidlichen Schock besser überstand. „Er will de Guise
erzählen, wer die Soldaten gekauft hat.“ Sie schloss die
Augen. „Dein Vater.“
    Stefania
rührte sich nicht. Da sie nach einer Weile immer noch nichts
sagte, schielte Mirella aus den Augenwinkeln zu ihr.
    Stefanie
bearbeitete ihre Unterlippe mit den Zähnen. Als sie bemerkte,
dass Mirella sie ansah, strich sie ihr über die Wange. „In
der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt. Und nun trifft beides
zusammen.“
    Sie
hatte es befürchtet; Stefania war ihr keine Hilfe. Aber dass sie
bereit war, den eigenen Vater zu gefährden! Sie war wirklich
umsonst gekommen. „Der Schecke steht im Regen am Tor.“
Mirella kletterte aus dem Bett. „Ich sollte besser wieder nach
Hause.“
    Stefania
lachte. „Nasser als nass wird der nicht.“ Sie nahm die
Kerze und ging zum Schrank. „Aber du.“ Aus einer der
breiten Schubladen zog sie einen hellen Umhang hervor. „Wenn du
dich beeilst, bleibst du darunter trocken.“
    „Danke.“
Feines Ziegenleder legte sich um Mirellas Hals, als Stefania ihn ihr
über die Schultern hing und die silbernen Schließen
festhakte.
    Trockene
Strümpfe hatte sie auch und dann nahm sie sie bei der Hand und
begleitete sie zur Marchesa.
    „Mutter,
Mirella macht

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