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Königreich der Angst: Aus dem Leben des letzten amerikanischen Rebellen (German Edition)

Königreich der Angst: Aus dem Leben des letzten amerikanischen Rebellen (German Edition)

Titel: Königreich der Angst: Aus dem Leben des letzten amerikanischen Rebellen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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Frau zu erwirken, die wegen Alkohol am Steuer vor Gericht stand und in dieser Situation einen Gefängniswärter und ehemaligen Alkoholiker von sich stieß, weil er sie allzu aufdringlich von den Vorzügen der Anonymen Alkoholiker zu überzeugen versuchte. Geschworene, die sie gerade erst schuldig gesprochen hatten, stellten zu ihrem Entsetzen fest, dass das von McCrory herangezogene Gesetz – welches dem Zweck dienen sollte, Gefängnisinsassen abzuschrecken, ihre Wärter bei Krawallen anzugreifen
– bei Verurteilung eine Gefängnisstrafe obligatorisch machte. (Das “alte Aspen”, einschließlich des Bürgermeisters, hat großzügig dafür gespendet, dass die Frau in Berufung gehen kann.) Für den eifernden McCrory, der unter denjenigen war, die besonders gegen das angebliche Laissez-Faire-Gebaren des Sheriffs gegenüber Thompson wetterten, muss Palmers Geschichte von Sex, Gewalttätigkeit, Drogen und Waffen geradezu ein Geschenk des Himmels gewesen sein.
    Jedenfalls scheint McCrory, warum auch immer, auf Palmers Strafanzeige eher mit überstürzter Hast als mit reiflicher Überlegung reagiert zu haben. Ohne auch nur eine einzige der anderen Personen zu befragen, die sich bei Thompson aufgehalten hatten, formulierte McCrory eine Anklage wegen tätlichen Angriffs und sexuellen Übergriffs, und ließ dann – nachdem ein örtlicher Richter seinen Antrag abgelehnt hatte – einen Durchsuchungsbeschluss von einem Richter ungefähr sechzig Meilen weiter talabwärts unterschreiben.
     
    THE VILLAGE VOICE, 15. MAI 1990, VOL. XXXV, NR. 20
     
     
    Es gibt eine Menge Hornochsen auf dieser Welt, die sich für klüger halten als mich. Es gibt eine Menge cleverer Cops. Aber die meisten von ihnen lassen sich auf so einen popeligen Fall nicht ein.
    D.A. ERHEBT MÖGLICHERWEISE ANKLAGE
GEGEN AUTOR AUS ASPEN
Ref 9
     
    VON EVE O’BRIEN
SONDERBERICHT FÜR THE DENVER POST
    Der Bezirksstaatsanwalt von Pitkin County sagte gestern, er verfüge nach der Durchsuchung von Hunter S. Thompsons Haus im vergangenen Monat über ausreichend Beweismaterial, um gegen den Journalisten Anklage wegen eines schweren Drogenvergehens zu erheben ...
    Bei einer Anhörung im Kreisgericht wurde gestern der Termin für die offizielle Anklageerhebung vor dem Bezirksgericht auf den 9. April festgelegt. Der Stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Chip McCrory, dem der Fall obliegt, sagte, dass die Anklagen wegen der Tätlichkeiten, beides mindere Delikte, sowie wegen einiger damit in Zusammenhang stehender schwerwiegender Straftaten erhoben würden.
    Sehr zum Unmut der Fernsehteams vor dem Gerichtsgebäude von Pitkin County erschien Thompson nicht zur gestrigen Anhörung ...(14. März, 1990)
     
     
    Der gesamte Fall erfuhr gleich zu Beginn eine entscheidende Wende, und zwar bei einer gerichtlichen Anhörung, zu der ich nicht erschienen war. Es handelte sich um den ersten offiziellen Termin, und ich dachte, ich würde dem Fall etwas von seiner Brisanz nehmen, wenn ich wegen dieser idiotischen Sache möglichst wenig Staub aufwirbelte. Zu der Zeit handelte es sich um ein minderes Delikt. Ho ho. Ich schickte Michael Solheim hin, damit er beobachtete, was sich abspielte. Ich erwartete kaum etwas anderes als ein
»Okay, Sie sind verhaftet.« Es war doch nur eine Pro-forma-Angelegenheit, und was sollte schon Besonderes geschehen. Solheim kam am späten Nachmittag hierher zurück und sagte: »Anfangs ging es noch um ein minderes Delikt, aber …« Nach einem Kriegsrat vor der Richterbank, zu dem sich mein Anwalt, der D.A. und der Ankläger versammelten, verkündete der Richter, dass man die Anklagepunkte geändert habe und dass es jetzt um schwere Straftaten ginge. Und dass er den Fall aus seinem Gericht an das Bezirksgericht verweisen werde, das für derartige Taten zuständig sei. Kaum hatte ich diese Neuigkeiten gehört, wusste ich, dass mein Anwalt daran beteiligt gewesen war. Seine Leistungen als Anwalt sind genauso schwach wie die als Mensch: Es ist einfach nicht zu fassen, was für ein Arschloch der Kerl ist. Ich wünschte, ich könnte euch seinen Namen nennen, aber weil das nicht geht, schimpfen wir ihn einfach »Schisser«.
    Nach dem kleinen Kriegsrat vor der Richterbank wurde der Fall von Tam Scotts Gericht an das District Felony Court verwiesen. Solheim kam her, um davon zu berichten. Ich war äußerst beunruhigt und entschied mich, Schisser zu feuern. Ich rief ihn an und fragte, was denn passiert sei. Er quatschte nur so was wie »Na ja, es war

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