Königreich der Angst: Aus dem Leben des letzten amerikanischen Rebellen (German Edition)
etwas davon genommen, und zwar indem er es sich mithilfe eines Strohhalms in die Nase gezogen habe”, hieß es in der Erklärung.
PARANOIDE GRUPPE
“Sie konnte beobachten, dass die Gruppe zusehends argwöhnisch und paranoid wurde”, hieß es in der eidesstattlichen Erklärung.
Die Journalistin sagte, sie sei aufgestanden und habe ihren Mann angerufen, und diese Aktion habe
bei der Gruppe den Verdacht geweckt, sie sei eine verdeckt arbeitende Agentin.
Sie habe ihnen versichert, keine Agentin zu sein, erklärte sie. Dann verließen Semmes und Tim das Haus, und Thompson machte mit ihr eine Führung durch sein Anwesen.
Sie sagte, Thompson habe ihr sein Lieblingszimmer gezeigt, in dem sich auch ein Hot Tub befand, und angeblich soll er dann angeregt haben, sie möge sich doch gemeinsam mit ihm ein kleines Bad gönnen.
Sie behauptete, dass als Nächstes Kate den Versuch unternommen habe, sie zu überreden, sich zu Hunter in den Hot Tub zu gesellen. Laut eidesstattlicher Erklärung zum Haftbefehl habe Kate in diesem Zusammenhang Sachen gesagt wie: "Er ist ein harmloser Kerl”; “(Er ist) manchmal ein bisschen verrückt, aber er würde Ihnen niemals wehtun”; “Er würde Sie echt gern bei sich im Hot Tub haben” usw. “Sie sagte daraufhin zu Kate, sie habe nicht die Absicht, in den Hot Tub zu steigen, sondern einzig und allein die Absicht, ein professionelles Interview zu führen”, hieß es weiter in der eidesstattlichen Erklärung.
Bald begann der Streit, und die Frau sagte, Thompson habe die Kontrolle verloren und ein Glas mit Preiselbeersaft und Wodka in ihre Richtung geworfen. Sie sagte, sie habe sich geduckt.
Dann, so behauptet sie, habe Thompson ihre linke Brust angepackt, “und sie sehr heftig gequetscht und verdreht. Mit seiner rechten Faust habe er sie dann in ihre linke Körperseite geboxt und sie schließlich mit den Flächen seiner ... Hände nach hinten weggestoßen.” So die Aussage
in der eidesstattlichen Erklärung zum Haftbefehl.
Sie sagte, dass Thompson danach in den Raum ging, in dem er einige seiner Waffen aufbewahrt, und sie rannte aus dem Haus und setzte sich auf die Veranda. Ungefähr fünfzehn Minuten später brachte ein Taxi sie weg.
In einem Interview mit der “Times Daily” sagte Thompson, die Frau sei “betrunken, schwer betrunken” gewesen.
Thompson sagte, die Frau habe Sex mit ihm gewollt.
“Ich habe sie von mir gestoßen. Sie torkelte rückwärts, und meine eine Hand streifte ihre Brust”, sagte Thompson.
INTERESSENKONFLIKT
Einen Tag später rief die Frau bei der Dienststelle des Sheriffs an. Sheriff Bob Braudis sagte, wegen seiner zwanzigjährigen Freundschaft mit Thompson habe er das Gefühl, dass er in einen Interessenkonflikt geriete, wenn er den Fall übernähme. Braudis übertrug die Ermittlungen dem Büro des Bezirksstaatsanwalts, das über eigene Ermittler verfügt.
Thompson sagte, Polizeibeamte hätten elf Stunden lang sein Haus durchsucht, und zwar aus Frustration darüber, dass sie kaum Beweise für Drogenmissbrauch oder sonstige Vergehen hätten finden können.
“Ich weiß nicht, ob (diese elfstündige Durchsuchung) meinem Ruf zugute kommt oder ihn schädigt”, sagte er.
Bezirksstaatsanwalt Blakey sagte, die Beamten hätten Gegenstände gefunden, die möglicherweise dem Drogenmissbrauch dienten, und dazu eine kleine Menge von Marihuana und möglicherweise Kokain. Die Substanzen, die als Drogen sichergestellt wurden, sind nicht gewogen worden, sagte Blakey. Alle Gegenstände, die möglicherweise im Zusammenhang mit Drogen stehen, sind an das Labor des Colorado Bureau of Investigation in Montrose geschickt worden, wie der Ankläger hinzufügte.
ÜBEREIFRIGE COPS?
Entrüstet wies Blakey am Dienstag Unterstellungen zurück, dass Thompson – der in seinen Büchern häufig Cops verspottet hat – von übereifrigen Gesetzesvertretern in eine Falle gelockt wurde.
“Das ist absolut nicht wahr”, sagte Blakey. “Hätte es sich hier tatsächlich um einen unverhältnismäßigen Polizeieinsatz gehandelt, wäre Thompson nicht aufgefordert worden, sich im Büro des D.A. einzustellen (um verhaftet zu werden).
Hunter Thompson ist wie jeder andere auch; er wird fair und nach dem Gesetz behandelt werden, weder besser noch schlechter als andere”, versprach Blakey.
“Ich, für meinen Teil, habe zwei Jahre lang ungefähr zehn Meilen außerhalb der Stadt gewohnt und alles Menschenmögliche getan, um die fiebrige Hektik Aspens zu meiden. Ich hatte
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