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Königreich der süßen Versuchung

Königreich der süßen Versuchung

Titel: Königreich der süßen Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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keine Ahnung, was das alles soll.“
    „Was sagt er denn dazu?“
    „Bisher noch gar nichts. Ich habe ihn noch nicht gefragt. Er weiß auch nicht, dass ich anfange, mich wieder zu erinnern.“
    „Auch daran, dass er dir einen Heiratsantrag gemacht hat?“
    Andi dachte kurz nach. „Nein“, antwortete sie dann ehrlich. „Allerdings gibt es noch viele Lücken in meiner Erinnerung. Das Ganze hat offenbar damit angefangen, dass ich hingefallen bin und mir den Kopf gestoßen habe. Ich habe immer noch eine dicke Beule.“ Plötzlich fiel ihr die Flugbestätigung ein. „Lizzie, habe ich irgendwann mal erwähnt, dass ich in die USA zurückkommen will?“
    „Du meinst, zu Weihnachten?“
    „Nein, endgültig. Es sieht so aus, als hätte ich Ruthenia verlassen wollen. Ich hatte bereits einen Flug nach New York gebucht.“
    „Und du kannst dich nicht an den Grund erinnern?“
    Doch … Plötzlich wurde Andi klar, aus welchen Gründen sie hatte abreisen wollen. Sie hatte es nicht mehr ausgehalten, für einen Mann zu arbeiten, in den sie verliebt war und der unentwegt mit anderen Frauen flirtete. Und jetzt? Wie war es möglich, dass die Situation sich ins komplette Gegenteil verkehrt hatte? Dass der angebetete Mann sich nach sechs Jahren plötzlich für sie interessierte, ja, sie sogar heiraten wollte? Das alles ergab keinen Sinn. Irgendein entscheidender Puzzlestein fehlte.
    „Wirst du ihn nun heiraten oder nicht?“, fing Lizzie wieder an.
    Unwillkürlich hob Andi die Hand mit dem Ring, dessen Stein in der Nachmittagssonne in allen Farben funkelte. „Ja …“, sagte sie gedehnt, „ich vermute wenigstens.“
    „Genau. Ich habe es in einem der Klatschblätter gelesen, die immer die Flöhe husten hören. Da muss es doch stimmen.“ Lizzie lachte laut los. „Da warst du auch abgebildet, mit einem Ring, dessen Stein so groß ist wie ein Kleinwagen!“ Wieder lachte sie. „Ist der echt?“
    Skeptisch blickte Andi auf die Hand. Der Diamant war bestimmt echt. Aber war das auch ein echter Verlobungsring? „Klar. Jake hat ihn gestern für mich gekauft. Hier bei einem Juwelier in der Stadt.“
    „Dann hört sich die Sache doch ziemlich offiziell an. Ist er denn gut im Bett?“
    Andi schwieg betreten.
    „Nun komm schon, Schwesterherz. Ich würde es dir doch auch sagen. Oder ist in königlichen Liebesgeschichten Sex tabu?“
    „Natürlich nicht.“ Jetzt musste auch Andi lachen. „Ja, er ist fantastisch.“
    „Hab ich’s mir doch gedacht! Ich habe Bilder von ihm gesehen, und er sieht wirklich unverschämt gut aus. Diese dunklen Augen … Ist er romantisch?“
    „Ja, sehr.“ Bei dem Gedanken daran konnte Andi geradezu fühlen, wie er sie umarmte, sie küsste und tröstete. „Er ist total lieb zu mir, seit ich das Gedächtnis verloren habe. Wovon übrigens außer ihm, dem Arzt und jetzt dir und Mom keiner was weiß.“
    „Warum denn nicht?“
    „Ich wollte es nicht, weil ich mich so hilflos gefühlt habe. Jeder wusste besser über mich Bescheid als ich selbst. Deshalb sollte es keiner wissen. Allmählich erinnere ich immer mehr, keine Einzelheiten, nicht alle Zusammenhänge, aber doch im Großen und Ganzen, wen ich kenne, wer ich bin, woher ich komme …“
    Dass ich Jake immer geliebt habe.
    Und nun würden sie heiraten? Das war zu schön, um wahr zu sein.
    „Dann wirst du also bald eine Königin sein. Muss ich dann einen Hofknicks vor dir machen?“
    „Um Himmels willen, hoffentlich nicht!“ Wieder musste Andi lachen. „Was für eine verrückte Idee. Und ich mit einer Krone, auch das ist unvorstellbar.“
    „Vielleicht solltest du dich lieber an den Gedanken gewöhnen. Kann ich denn deine Brautjungfer sein? Oder gibt es so was nicht in Ruthenia?“
    „Keine Ahnung. Darum habe ich mich nie gekümmert, weil ich nicht vorhatte, hier meine Hochzeit zu feiern.“ Und nun würde sie obendrein den begehrtesten Junggesellen des Landes heiraten, den Mann, auf den Alia, Maxi, Carlotta und wie sie alle hießen ein Auge geworfen hatten. Noch immer konnte sie nicht begreifen, warum Jake sich nicht für eine dieser schönen Frauen aus reichem Hause entschieden hatte.
    Es wurde Zeit, dass sie ihm einige sehr wichtige Fragen stellte.
    Nachdem sie Lizzie versprochen hatte, sie wieder anzurufen, wenn sie nähere Einzelheiten wüsste, ging Andi ins Bad und betrachtete sich im Spiegel. Dabei fiel ihr auf, dass ihre Kosmetika alle auf dem Glasbord aufgereiht waren, was normalerweise gar nicht ihre Gewohnheit war. Und dass ihr

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