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Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition)

Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition)

Titel: Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Berger
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seiner runden Hornbrille fragend an. »Herr Hofmann? Entschuldigen Sie, dass ich Sie am Krankenbett aufsuche, aber ich habe einen dringenden Fall zu bearbeiten!« Er reichte ihm die Hand. »Anton Schäfer ist mein Name! Ich bin Kommissar in Quednau, hier in Königsberg.« Dann nahm er ein Dossier aus seiner Tasche und blätterte es auf. »Es geht da um eine gewisse Magdalena von Walden. Ich hörte, Sie sind mit ihr verlobt?« Er räusperte sich, und in seinen kleinen Äuglein, die wie Wachsperlen hinter der Brille funkelten, trat ein harter Schein.
    Paul setzte sich im Bett auf. Sein Herz hämmerte laut gegen seine Brust. »Ja, natürlich sind wir verlobt. Aber ich bin Soldat und habe meine Verlobte sehr lange nicht gesehen. Ich war in Russland und wurde dort krank. Unser brieflicher Kontakt war durch … gewisse Umstände unterbrochen, und ich habe nichts mehr von ihr gehört, ohne genau zu wissen, warum. Ich mache mir wirklich große Sorgen. Ist ihr etwas passiert?«
    »Das wird sich herausstellen!« Anton Schäfer presste die Lippen zusammen und rückte einen Stuhl ans Bett, auf dem er mit durchgedrücktem Rückgrat Platz nahm. In dienstlichem Ton erklärte er: »Wir suchen die Betreffende. Mehr darf ich Ihnen nicht sagen. Ich frage Sie nur, ob Sie wissen, wo sich Fräulein von Walden befindet?«
    Paul starrte ihn an wie eine Erscheinung. Irgendetwas in seinem Innern warnte ihn vor diesem geschäftigen Menschen. »Nun, ich nehme doch an, in ihrem Elternhaus.«
    »In ihrem Elternhaus, so, so!« Schäfer erkannte, dass Paul nicht ganz im Bilde war. Aber vielleicht tat er ja nur so? Etwas milder fuhr er fort: »Sie haben sie also länger nicht gesehen …«
    »Vielleicht würden Sie mir zuerst einmal den genauen Zweck ihrer Befragung erklären,« unterbrach ihn Paul ungeduldig. »Ich habe vor Leningrad gekämpft, und wie Sie sehen, liege ich seit Wochen mit Malaria krank im Bett.«
    »Möglicherweise hat sie Ihnen ja eine Nachricht geschickt? Haben Sie … haben Sie denn überhaupt keine Vorstellung davon, wo sie sich aufhalten könnte?«, fragte er lauernd.
    »Absolut nicht!«, antwortete Paul empört, der spürte, wie seine Erregung wuchs. »Aber ich würde es nur zu gerne wissen. Sagen Sie mir endlich, worum es hier geht. Was hat sie getan?« Er hätte diesen Kommissar Schäfer am liebsten am Kragen gepackt.
    »Nun, ich möchte Sie nicht unnötig aufregen. Aber ich sehe, Sie wissen wohl noch nicht, dass die Villa der von Waldens bei einem Bombenangriff vor ein paar Tagen völlig zerstört wurde? Wir sind nicht sicher, ob die Gesuchte vielleicht unter den Trümmern liegt – ob sie überhaupt noch lebt. Die Bergung möglicher Leichen ist noch nicht abgeschlossen!«
    »Unter den Trümmern … «, wiederholte Paul, dem das Blut aus dem Gesicht gewichen war.
    Schäfer seufzte. »Ich sehe, Sie wissen wirklich von nichts. In diesem Fall könnten wir unsere Akte wohl abschließen. Mein Beileid, falls es so sein sollte. Aber es ist wohl besser, ich lasse Sie jetzt allein! Wir sprechen uns noch.« Er klappte seine Tasche zu, verbeugte sich mit einem schmierigen Lächeln und schritt zur Tür. Bevor er hinausging, wandte er sich noch einmal um. »Nur zu ihrer Information: Ihre Verlobte, Fräulein von Walden, hatöffentlich die hohen Ideen des Führers in den Schmutz gezogen und sich an der Verbreitung verlogener Flugblätter beteiligt, die den Krieg und Adolf Hitler selbst verhöhnen. Das ist eine ernste Sache. Obersturmführer Koch hat mir persönlich die Untersuchung übertragen. Ich schließe mich seiner Meinung an, dass wir so etwas nicht durchgehen lassen können. Das muss hart bestraft werden. Die anderen Täter aus dem Umkreis der Universität sind bereits in Haft und wurden in verschiedene Lager deportiert. Da wir Fräulein von Walden als einziges Mitglied dieses schäbigen Komplotts noch nicht verhören konnten, müssen wir nun jeder Spur nachgehen. Wenn sie noch lebt, werden wir sie finden! Aber vielleicht hat sich das ja bereits von selbst erledigt. Heil Hitler!« Er grüßte grinsend und verließ den Raum, während Paul, von einem Frostschauer ergriffen, spürte, wie das Fieber in ihm erneut stieg. Er bekam keine Luft, ihm war übel und er glaubte zu sterben. Magdalena – begraben unter Trümmern? Das konnte, das durfte nicht sein! Er umklammerte die Klingel und zog so fest daran, dass sie fast riss.
    Nach einem Rückfall durch den Besuch Kommissar Schäfers erholte sich Paul nur langsam wieder. Es fiel

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