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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Haltung schlau zu werden.
    „Also, was haben dir die Sybillen prophezeit?“, fragte er jetzt ungeduldiger. Er wollte es wirklich wissen.
    „Sie haben mich auf die Suche nach einem Buch geschickt.“ Ich begann stockend zu erzählen, während ich genau Adams Reaktion auf meine Worte beobachtete. „Dem Buch der Bücher und mit seiner Hilfe werde ich die Geheimnisse um den Tod meiner Familie lüften können.“
    „Und was noch?“, fragte Adam, als ich innehielt. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. Sollte ich wirklich alles erzählen? Davon, dass es ein steiniger Weg werden würde an dessen Ende vermutlich unser Tod stand und dass mich aber nur dieser Weg zu ihm und zur Wahrheit über meine Vergangenheit führen würde? Dann würde er mich vollends für verrückt erklären.
    „Den Rest habe ich nicht genau verstanden“, murmelte ich. „Irgendetwas mit Liebe und Tod.“ Ich sah nach unten, als wenn mich das Muster der teuren Teppiche interessieren würde. Adam atmete hörbar ein. Er nahm meine Worte völlig ernst.
    „Die Macht der Sybillen ist stark“, sagte er schließlich langsam und nachdenklich. „Man sollte sie nicht unterschätzen, auch wenn viele glauben, dass sie nur Unsinn erzählen. Sie haben schon sehr machtvolle Prophezeiungen gemacht.“
    Er schwieg und wartet. Irgendetwas wollte er noch sagen. Ich sah einfach weiter nach unten, das schien mir das Beste zu sein, um ihm Gelegenheit zum Nachdenken zu geben. Ich spürte seinen Blick immer noch auf mir und hörte, wie er sich schließlich nach vorn beugte, näher zu mir.
    „Ich weiß, was du sie gefragt hast!“, flüsterte er. Jetzt sah ich ihn wieder an. Sein scharfer, brennender Blick traf mich unverhofft.
    „Du warst auch bei den Sybillen?“ Meine Stimme hatte plötzlich keinen Klang mehr. Er nickte.
    „Vor einigen Jahren schon“, gestand er.
    „Warum?“, fragte ich atemlos. Adam zögerte, als ob er ein großes Geheimnis preisgeben müsste.
    „Ich war dort, um zu erfahren, ob die Liebe, die ich in meinem Herzen trage, eine Chance hatte zu wachsen oder ob ich mir die Sache so schnell wie möglich aus dem Kopf schlagen musste.“ Er hielt kurz inne. „Ich habe mit allem möglichen gerechnet, aber nicht damit, dass sie mir eine ernstzunehmende Prophezeiung machen würden.“ Sein Blick irrte wieder durch den Raum. Er suchte die richtigen Worte. Ich sah ihn unvermindert an und wartete darauf, dass er das Geheimnis, dass er schon seit Jahren mit sich herumtrug, lüftete. Endlich fand sein Blick wieder meinen und er sprach weiter: „Die Sybillen haben mir prophezeit, dass dein Tod schon besiegelt ist, wenn wir uns füreinander entscheiden. Eure Liebe…“
    „… bringt den Tod“, vollendete ich seinen Satz. „Die Sybillen haben uns dieselbe Zukunft prophezeit.“ Stumm sah ich durch Adam hindurch und begriff, dass es nicht die Schwarze Garde gewesen war, die ihn von mir ferngehalten hatte und auch nicht die alberne Regelung über Patrizier und Plebejer, nein, das hatte ihn vielleicht nur darin bestätigt, dass unsere Beziehung nicht richtig sein konnte. Der wahre Grund für seine Entscheidung war die Prophezeiung der Sybillen gewesen. Mein Atem stockte und ich spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich.
    „Dein Leben ist mir zu kostbar.“ Adam stand auf und trat an die großen Fenster. „Ich kann dich nicht opfern für mein Glück, Selma, wie soll ich weiterleben, wenn dir durch meine Schuld etwas zustößt?“
    Ich seufzte, denn wir waren wieder bei derselben Diskussion angelangt, die wir schon vor einigen Wochen geführt hatten. Doch eines war dieses Mal anders. Ich wusste jetzt, wo mein Weg mich hinführen musste. Die Sybillen hatten mich vor eine Entscheidung gestellt und ich hatte sie getroffen und diese Entscheidung stand felsenfest, ich würde nicht daran rütteln. Entschlossenheit kehrte in mein Gesicht und in meine Stimme zurück.
    „Ich werde diesen Weg gehen. Ich muss das Verschwinden meiner Familie aufklären, ich muss wissen, was passiert ist. Mein Tod ist mit dieser Entscheidung ohnehin schon besiegelt, denn ich habe vor, mich mit den Mächtigsten in der Vereinten Magischen Union anzulegen, aber das ist meine Sache. Etwas, das du nicht beeinflussen kannst.“ Ich war neben ihn getreten. „Du weißt, dass unser Leben morgen schon vorbei sein könnte. Es hätte auch vor einer halben Stunde zu Ende sein können. Was ist unser Leben denn wert, wenn wir es nicht gelebt haben?“
    Adam wandte sich mir zu und in seinen

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