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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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noch sagen. Ich sah ihm in die dunklen Augen, die mich erschrocken beobachteten, nur ein letztes Mal, bevor ich mich abwenden würde, um zu gehen. Und dieses Mal würde ich mich nicht wieder dazu hinreißen lassen, zurückzukommen. „Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt und dieses Theater mit dir zu spielen, ertrage ich nicht länger.“
    Ich drehte mich um und ging langsam zur Tür. Meine Füße fühlten sich an, als ob sie aus Beton wären. Mit jedem Schritt, den ich mich von Adam entfernte, stieß ein brennendes Messer in mein Herz. Zuhause würde ich wahrscheinlich einfach tot umfallen und nie wieder aufstehen. Doch es gab keine Hoffnung und nachdem ich endlich verstanden hatte, woher die Tiefe meiner Gefühle wirklich kam, musste ich dieser sinnlosen Qual endlich ein Ende bereiten.
    Ich schluchzte tonlos, während mir die Tränen die Wangen hinabliefen. Er nahm also meine Entscheidung hin, vielleicht war er auch einfach froh, dass ich endlich zur Besinnung gekommen war. Ich hatte schon die Türklinke in der Hand, als Adam plötzlich hinter mir stand.
    „Nein“, sagte er entschlossen. Ich hielt inne und holte tief Luft. Ich wischte mir die Tränen von den Wangen und drehte mich um. Unentschlossen blieb ich stehen und suchte etwas in seinem Gesicht, was mich von meinem Entschluss abbringen würde. Doch ich sah nur dieselbe Verzweiflung, die mir vermutlich ebenfalls ins Gesicht geschrieben stand.
    „Ich habe lange über das nachgedacht, was du mir von deinem Besuch bei den Sybillen erzählt hast“, sagte er. „Du hast völlig Recht, das Wort Freundschaft beschreibt nicht annähernd die Größe dessen, was ich fühle. Du hast auch Recht, dass es eine abartige Qual ist, in deiner Nähe zu sein und so zu tun, als ob du nichts Besonderes für mich bist. Du bist mein erster Gedanke am Morgen und der letzte am Abend. Ich ertrage diesen Irrsinn jeden Tag, weil ich bisher dachte, dass ich damit dein Leben schütze, denn das ist es, was ich mir für dich wünsche. Ein glückliches und friedliches Leben.“
    „Ja.“ Ich nickte. „Dumm nur, dass ich das nicht möchte. Ich habe mich dafür entschieden, die Wahrheit ans Licht zu bringen und ich hatte mich für dich entschieden. Auf ein friedliches Leben habe ich verzichtet.“
    „Dieser Weg bedeutet Gefahr.“ Adams Stirn zog sich in Falten.
    „Wenn das der Preis für mein Glück ist, werde ich ihn gern bezahlen“, entgegnete ich. Ich würde nicht an meiner Entscheidung rütteln, sie stand felsenfest. Er nickte und ich sah ihn schweigend an. Adam fuhr sich mit der Hand durch das Haar. Sein Blick war plötzlich weich und sanft, so wie er mich immer angesehen hatte, als unser Leben noch nicht von Standesunterschieden bestimmt war.
    „Ich liebe dich“, sagte er leise und legte einen Arm um mich. Ich wehrte mich nicht.
    „Ich weiß, doch ich kann so nicht leben“ erwiderte ich.
    „Ich habe dich heute nicht eingeladen, um dich zu quälen“, sagte er und streichelte beruhigend meinen Rücken.
    „Nein? Weswegen dann?“
    „Die Weissagung der Sybillen ist nicht eindeutig. Es hing viel von der Entscheidung ab, die du getroffen hast.“
    „Das ist mir bewusst.“ Ich lehnte mich in seiner Umarmung zurück, um ihm besser in die Augen schauen zu können.
    „Es gibt keinen Grund mehr für mich, gegen eine Beziehung zu sein“, sagte er und sah mich an. „Da du beschlossen hast, dein Leben in größtmögliche Gefahr zu bringen, ist es sogar besser, wenn ich immer in deiner Nähe bin.“
    Die Worte tropften langsam in meinen Kopf und nahmen dort Gestalt und Bedeutung an.
    „Heißt das?“, stotterte ich.
    Er nickte langsam: „Ja, wenn du mich noch möchtest?“
    Ich wollte glauben, was ich von ihm hörte, doch nach all der Zeit, die ich mit Hoffen und Verzweifeln verbracht hatte, fiel es mehr schwer.
    „Was ist mit deinem Eid und der Schwarzen Garde?“ Sollte das alles plötzlich unwichtig sein?
    „Das ist mein Risiko, ich bin Patrizier. Für dich besteht kaum Gefahr.“
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    „Es wird unser Geheimnis bleiben“, sagte er. „Wenn wir die Sache nicht an die große Glocke hängen, wird es niemandem auffallen.“
    Ich betrachtete versonnen das glückliche Leuchten in Adams Augen und dann gab ich auf. Mein Wiederstand brach und ich fiel Adam um den Hals. Ich klammerte mich verzweifelt an ihn und er hielt mich endlich fest.

Für diese eine Nacht
    Eng umschlungen standen wir um Mitternacht auf einer schmalen Terrasse, ganz

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