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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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zueinander passen wollten.
    „Weil auch ich dich beschützen möchte. Ich verstehe sie.“ Adam beugte sich mit ernster Miene zu mir hinüber und legte seine Hand auf den Tisch, ohne mich zu berühren.
    „Ich bin keine vier Jahre mehr alt“, sagte ich. „Ich bin achtzehn, ich habe mich verändert und die Zeit sich zu verstecken, ist vorbei. Ich muss mich meinem Leben stellen und meiner Vergangenheit.“
    Adam gefielen meine Worte nicht. Er sagte nichts dazu, doch ich sah ein zorniges Blitzen in seinen Augen, das mich selbst wütend machte. Er holte tief Luft und atmete betont langsam aus.
    „An was kannst du dich noch erinnern?“, fragte er schließlich.
    „An viel Negatives“, entgegnete ich. Ich wollte nicht wieder in die schmerzhaften Erinnerungen abtauchen, das letzte Mal hatten sie mir das Bewusstsein geraubt.
    „Was genau?“ Sein Blick duldete keine Ausreden. Ich seufzte.
    „Ich erinnere mich wieder an meine Eltern, die mich zurückgelassen haben“, sagte ich, ohne weiter auf Details einzugehen. „Und ich erinnere mich an die Morlems. Sie haben mir nicht nur einmal aufgelauert, sondern immer wieder. Ich erinnere mich an die Stimme, mit der sie mich gerufen haben. Warum wollen sie mich?“ Nachdenklich legte ich die Stirn in Falten.
    „Nicht nur dich, Selma“, sagte er. Seine Stimme war weich und einfühlsam, wie Balsam linderte sie die schmerzhafte Erinnerung. „Sie haben viele Mädchen entführt. Du gehörst einer alten Familie an, daher scheinen sie es auf dich ganz besonders abgesehen zu haben. Umso wichtiger ist es, dass gerade du dich nicht unnötig in Gefahr begibst.“ Er redete von meinem Ausflug zu den Sybillen, das war mir klar.
    „Die Sybillen haben mir meinen Tod nicht fest versprochen, sondern nur erwähnt, dass ich mich in Gefahr begebe. Das ist nicht dasselbe. In großer Gefahr habe ich schon vorher geschwebt. Sie haben gesagt, dass unsere Liebe den Tod bringt, aber nicht wem und warum. Ich habe nicht vor, allzu schnell zu sterben.“
    „Das hoffe ich.“ Adam sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. „Wie geht es deiner Großmutter?“
    Ich sah angestrengt die Stoffserviette vor mir an, die zu einer komplizierten Figur gefaltet war. Elsa schien eine Künstlerin zu sein.
    „Wir sind nicht im Guten auseinander gegangen“, begann ich zögernd. Adam nickte mir aufmunternd zu und ich fuhr fort. „Meine Mutter hat mir in ihrem Abschiedsbrief eine Blüte mitgegeben, ich habe erst jetzt erfahren, dass sie in der Lage war, meine Erinnerungen wieder zurückzuholen.“
    „Also wusste deine Mutter, dass deine Großmutter zu diesem Mittel greifen würde.“ Er beugte sich zu mir, konzentriert und ernst.
    „Sie kannte Georgette sehr gut.“
    „Kannst du ihr verzeihen?“ Adams Stimme war leise und der Bass, der darin mitschwang, berührte mich.
    „Im Moment kann ich es nicht“, erwiderte ich stockend. „Ich habe ihr vertraut, ich dachte immer, dass sie diejenige ist, die mir die Wahrheit sagen würde.“ Die Tränen drückten in meinen Augen, als mich wieder dieses Gefühl überfiel, dass ich plötzlich allein war auf dieser Welt.
    „Sie wollte dich beschützen.“
    „Ich weiß, aber wie kann ich ihr jemals wieder vertrauen, wenn ich mir nicht sicher sein kann, dass sie ehrlich zu mir ist.“ Ich senkte den Kopf, um meine Augen zu verbergen.
    „Gib dir Zeit und ihr auch.“ Adam legte den Finger unter mein Kinn und hob es an, so dass ich ihm in die Augen sehen musste.
    „Meinst du, die Zeit heilte alle Wunden?“, fragte ich mit einem halbherzigen Lächeln auf den Lippen. Eine einzige Träne kullerte über meine Wange. Er streichelte sie mit seinem Finger weg und betrachtete mich mit einem versonnenen Ausdruck.
    „Nein, die Zeit gibt dir nur Gelegenheit, Abstand zu gewinnen. Manchmal tut es gut, die Dinge aus der Ferne zu betrachten.“
    Ich nickte, wir sprachen schon längst nicht mehr von meiner Großmutter. In diesem Moment erklangen die ersten Takte eines traurigen Stückes und ich schloss die Augen. Die Musik berührte mich genau in diesem Moment so tief, dass ich erschrocken die Luft anhielt, als mich mit aller Macht, die Gefühle überrollten.
    „Selma.“ Adams Stimme war ganz nah. Ich spürte seine Berührung an meiner Wange. Doch ich hatte mich nicht im Griff, ich hatte gar nichts im Griff.
    „Die Musik“, schaffte ich zu flüstern, bevor ich völlig die Fassung verlor. Adam verstand, nahm die Fernbedienung und ein belangloser Partysong erklang. Ich atmete

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