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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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verzog mich mit Liana, Lorenz und Shirley in eine Ecke, wo wir leise miteinander sprachen. Wir warteten auf die Wahlergebnisse, die für Mitternacht angekündigt worden waren und vertrieben uns die Zeit anfangs mit ein paar Übungen für das Erde-Seminar am morgigen Nachmittag. Als es uns zuverlässig gelang, aus einem Beutelchen Staub einen Stein zu schaffen und diesen wieder zu Staub zerfallen zu lassen, versuchten wir uns Botschaften zu schicken. Es klappte nicht gut, denn zum einen war es spät am Abend und ich war müde und zum anderen war ich unkonzentriert, weil mir die Sorge um Adam doch noch durch den Kopf ging.
    „Es ist soweit“, sagte Lorenz, als ich schon überlegte, ins Bett zu gehen. Ich war sofort hellwach und hörte genau der Stimme des Reporters zu. Das war endlich kein Problem mehr, da im Gemeinschaftsraum plötzlich absolute Stille herrschte. Alle hatten den ganzen Abend diesem Moment entgegengefiebert.
    „Liebe Bürger der Vereinten Magischen Union, in Kürze werde ich ihnen die Ergebnisse der Wahl verkünden und ihnen den gewählten Primus der Vereinten Magischen Union präsentieren dürfen. An meiner rechten Seite steht jetzt Willibald Werner, der amtierend Primus. Möchten sie den Bürgern der Vereinten Magischen Union noch etwas sagen?“
    Eine tiefe Stimme räusperte sich und dann hörten wir Willibald Werner:
    „Liebe Bürger, ich vertraue auf ihre kluge Entscheidung und freue mich, ihnen auch in der künftigen Legislaturperiode wieder mit aller Kraft zur Verfügung zu stehen. Solange ich lebe, wird mein Herz für die Vereinte Magische Union schlagen. Ich garantiere ihnen, dass unter meiner Führung Frieden in unserem Land herrschen wird.“
    „Danke, Willibald Werner, für diese starken Worte. Senator Helander Baltasar steht zu meiner Linken. Was möchten sie den Wählern noch so kurz vor der Entscheidung sagen?“
    „Liebe Bürger“, klang eine freundliche Stimme aus den Lautsprechern, „Frieden ist ein schönes Wort, aber Wohlstand ein viel schöneres. Als Primus gebe ich ihnen das Versprechen, dass sich jeder über Wohlstand freuen darf, aber nicht nur das. Ich werde die Vereinte Magische Union zu neuer Kraft erwecken und danke ihnen schon jetzt dafür, dass sie mich zum Primus gewählt haben.“ Man hörte im Hintergrund Applaus aufbranden und auch im Gemeinschaftsraum applaudierten einige.
    „Noch liegen die Ergebnisse nicht vor“, warf der Reporter verwirrt ein, „aber das wird sich gleich ändern, denn da sehe ich schon Konstantin Kronworth mit dem goldenen Umschlag auf mich zufliegen.
    „Verdammt“, stöhnte Lorenz neben mir. „Warum bin ich nicht runter nach Akkanka gegangen? Dann hätte ich ihn endlich gesehen.“
    „Danke, Konstantin.“ Ein Rascheln folgte. Die Spannung im Raum war greifbar, als sich der Reporter vor den entscheidenden Worten noch einmal räusperte.
    „Mit einem Anteil von 51 Prozent der Stimmen gewinnt die Wahl zum Primus der Vereinten Magischen Union der wunderbare…Willibald Werner.“
    Tosender Applaus brach los, aus den Lautsprechern und auch im Gemeinschaftsraum. Ich fiel in den Jubel ein, doch als ich Skaras Eisblick auf mir spürte, erinnerte ich mich an Adams Worte. Ich stieß Liana, Lorenz und Shirley an und gemeinsam verließen wir den Raum, in dem die Stimmung hochkochte.

Februar
    „Helander Baltasar ist endlich aus dem Urlaub zurück“, verkündete Liana hinter dem „Korona Chronicle“, als wir zwei Wochen später beim Frühstück saßen. Vor den Fenstern ragten die Bäume kahl und gespenstisch in den Nebel, der seit einer Woche Tennenbode einhüllte. Das wenige Licht ließ die ohnehin kurzen Februartage noch düsterer erscheinen, aber meiner momentan guten Laune tat dies keinen Abbruch.
    „Sie schreiben, er hätte in einem Interview bestätigt, dass er sich nach der Wahlniederlage eine Erholungspause gegönnt hat und dass er die Aufregung gar nicht versteht, die sein Verschwinden ausgelöst hat. Wer schon einmal einen Wahlkampf absolviert hätte, der wüsste, wie sehr das an die Substanz ginge bla, bla, bla. Ach, hier sagt er, er stünde jetzt wieder mit voller Kraft als Senator für Landessicherheit zur Verfügung und wolle sich ganz diesen Aufgaben widmen und er gratuliere Willibald Werner ganz herzlich zum Sieg. Unglaublich, nicht wahr. Das ist doch mal ein richtig guter Verlierer.“
    „Ich hatte vermutet, dass er alles hingeschmissen und sich auf eine einsame Insel abgesetzt hat“, meinte Lorenz und fing eine Quitsche

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