Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
gibt es die Möglichkeit der Nutzung magischer Hilfsmittel, von denen der Zauberstab sicherlich die größte Popularität besitzt, da er für den Kampf und die Verteidigung am besten geeignet ist. Hier im Unterricht werde ich ihnen einige Möglichkeiten der Selbstverteidigung demonstrieren, aber an dieser Stelle weise ich sie ausdrücklich darauf hin, dass Magie nur von der Schwarzen Garde zum Kampf eingesetzt werden darf.
Weiterhin gibt es noch die Möglichkeit verschiedene Methoden miteinander zu kombinieren, um die magische Kraft weiter zu verstärken. An ihren Plätzen finden sie jeder eine Schale Wasser. Ihr heutiges Ziel ist es, dieses Wasser verdampfen zu lassen. Bitte probieren sie hierzu einen einfachen Wortzauber. Verbinden sie sich dazu mit MUS und lesen sie zuerst das entsprechende Kapital in meiner Vorlesungsreihe noch einmal durch.“ Alle legten ihre Hände auf das kleine, graue Kästchen und vertieften sich in die Lektüre.
Als Professor Hengstenberg am Ende des Unterrichtes noch einmal durch die Reihen ging, um sich anzusehen, ob wir etwas erreicht hatten, waren Dulcia und Cecilia die Einzigen, die es geschafft hatten, Wasserdampf zu produzieren.
„Sehr schön“, lobte Professor Hengstenberg mit klingender Stimme und alle Jungs sahen sich verzückt nach ihr um, bis auf Lorenz, der weiter konzentriert seine Wasserschale anstarrte und unentwegt „nuris“ murmelte.
„Allerdings sollten sie den Zauber auch einzeln üben, denn in der Prüfung werden sie als magisches Paar nicht gemeinsam zugelassen“, ergänzte sie freundlich lächelnd. „Nächste Woche erwarte ich, dass ihnen dieser Zauber gelingt, also üben sie fleißig!“ Professor Hengstenbergs Stimme wehte sanft durch den Raum und entließ uns in die Mittagspause.
Beim Mittagessen wunderte ich mich, dass Adam noch nicht da war. Die Besprechungen der letzten Wochen hatten nie länger als eine Stunde gedauert. Ich drängte die aufkeimende Sorge zurück und widmete mich mit Appetit dem Mittagessen. Die Gemüsepfanne aus den Gärten Akkankas war köstlich. Ich hörte Lorenz und Shirley zu, die beim Mittagessen darüber stritten, ob Türkis oder Alabaster die Trendfarbe der nächsten Saison werden würde und versuchte, nicht an Adam zu denken.
Als er am Nachmittag immer noch nicht da war, wurde ich langsam unruhig und als wir schließlich beim Abendessen saßen und er immer noch nicht zurückgekommen war, konnte ich meine Nervosität nicht mehr verbergen.
„Iss etwas!“, ermahnte mich Liana. Erschrocken sah ich auf. Ich hatte die ganze Zeit meinen Teller angestarrt und wieder und wieder neu ausgerichtet, ohne etwas anzurühren.
„Ich kann nicht, hab irgendwie keinen Hunger.“ Ich schob den Teller von mir weg und lehnte mich zurück.
„Süße, es wird schon nichts Ernstes sein. Vielleicht verabschieden sie nur einen Kameraden in den Ruhestand“, meinte Lorenz und schob mir meinen Teller wieder zu.
„Ich kann nicht“, sagte ich und stand auf. Mein Magen schien aus einem Knoten zu bestehen. Ich hatte so eine komische Ahnung. Seit Silvester schien ich mit Adam enger verbunden, als es normal wäre, aber was war schon normal zwischen Adam und mir? Nichts! Unsere Beziehung war extrem und rasant. Wir hatten uns kopfüber hineingestürzt, denn wir wussten beide, dass es nur gestohlene Zeit war, gestohlenes Glück, das wir umso exzessiver genossen, je mehr uns die Sorge um sein baldiges Ende quälte. Vielleicht war es jetzt soweit?
„Ich geh schon mal hoch. Bis später“, murmelte ich mit einem kalten Gefühl im Bauch und verließ schnell den Raum. Ich spürte plötzlich, dass Adam in der Nähe war und stürmte die Wendeltreppen nach oben. Die Tür riss ich noch im Laufschritt auf. Das Studierzimmer war leer und der Kloß in meinem Hals wurde noch größer.
„Hey Selma, was ist mit dir los?“ Adams Stimme klang an mein Ohr und beruhigte mich sofort. Vor Erleichterung fiel ich ihm stürmisch um den Hals. Er zog mich an sich und küsste mich. Erst spürte ich sein Zögern, denn meine stürmische Begrüßung hatte ihn sicher verwirrt, doch er gab seine Bedenken schnell auf und erwiderte meinen Kuss. Ich klammerte mich an ihn, während er mich in sein Zimmer zog und mit dem Fuß die Tür zustieß, die krachend ins Schloss fiel.
Zu meinem Bedauern hielt er mit einem Mal meine Handgelenke fest. Ich seufzte und schloss die Augen.
„Was ist los?“, fragte er ernst, während er mich festhielt und sich unser beider Atem beruhigte.
„Ich
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