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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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war, war er als Tangotänzer eine Führungsnatur. Ich ließ mich von ihm elegant durch den Raum führen, ich musste nicht nachdenken, meine Füße folgten wie von selbst dem südländischen Feuer. Die letzten Töne verklangen und Lorenz hielt mich fest in seinen Armen, während begeisterter Applaus ertönte. Lorenz drehte mich noch einmal geschickt um meine eigene Achse. Dann verbeugte er sich kurz. Sobald ein neuer Titel einsetzte, füllte sich die Mitte des Raumes wieder und ich verschwand in der Menge. Ich flüsterte Lorenz ein Dankeschön ins Ohr und schlängelte mich hinüber zur Wendeltreppe. Ich wusste, wo Adam steckte. Ich nahm zwei Stufen auf einmal, um möglichst schnell in mein Zimmer zu gelangen. Das Studierzimmer war dunkel und leer, nur der Schein des Kamins, in dem noch ein wenig Glut glomm, beleuchtete schwach den Raum. Der einzige Ton, den ich vernahm, war Shirleys Schnarchen, das man sogar durch die geschlossene Tür hören konnte. Auf Zehenspitzen schlich ich zu meiner Zimmertür und drückte behutsam die Klinke nach unten.
    Er war da und wartete auf mich. Genauso, wie ich ihn spürte, spürte er mich. Entspannt stand er im Halbdunkel und verschmolz mit den Schatten des Zimmers. Ein wohliger Schauer rieselte meinen Rücken hinab, als ich die Tür leise hinter mir schloss. Adam kam wortlos auf mich zu und zog mich in seine Arme. Warm, fest und schmerzhaft schön war das Gefühl seiner Berührung. Ich seufzte erleichtert. Seine Wärme vertrieb die Dunkelheit endgültig aus meinem Herz.
    „War die Tanzeinlage für mich bestimmt?“, fragte er leise, sein Atem kitzelte an meinem Ohr und seine Stimme klang nach so langer Zeit, in der ich darauf verzichten musste, wie Musik in meinen Ohren.
    „Ich wollte dich nur vor Skara retten, sie war für meinen Geschmack ein wenig zu aufdringlich“, entgegnete ich und schmiegte meine Wange an seine Brust, sein Herz klopfte stark und laut und mit jedem Schlag kehrte eine belebende Energie in meine Adern zurück.
    „Das war sie. Vielen Dank!“, murmelte Adam. Seine Hand strich meinen Rücken entlang. Ich hörte das Knistern, als sich eine Spannung entlud. „Allerdings ist ihr Vater Senator und ich muss allein schon aus beruflichen Gründen ihr gegenüber eine gewisse Höflichkeit wahren. Ich hätte dich übrigens auch gern selbst zur Tanzfläche geführt, obwohl ich zugeben muss, dass ich Lorenz Hüftschwung keine Konkurrenz machen kann. Außerdem ist es egal, wenn Skara aufdringlich ist. Sie bedeutet mir nichts. Im Vergleich zu dir bedeutet mir niemand etwas. Ich habe nie gedacht, dass meine Liebe für dich noch stärker werden kann, aber da habe ich mich getäuscht.“ Seine nachtblauen Augen fesselten meinen Blick. Heftig pulsierte die Verbindung zwischen uns. Wie sehr hatte ich dieses Gefühl vermisst. Wie hatte ich überhaupt leben können ohne seine Anwesenheit?
    „Ohne dich war alles dunkel“, sprach er meinen Gedanken aus und zog mich fester an sich. Gab es etwas Schöneres auf der Welt als dieses Gefühl? Ich meinte, vor Glück zu vergehen. Seine Lippen berührten ganz vorsichtig meine und hinter uns blitzte es verräterisch, aber noch roch ich nichts Verbranntes. Adam grinste und schob mich ein wenig von sich weg.
    „Es ist erstaunlich, was ich für Reaktionen bei dir auslöse.“ Er grinste schelmisch.
    „Vielleicht kriege ich das auch irgendwann in den Griff“, seufzte ich.
    „Wie waren deine Ferien?“
    „Das weißt du doch schon. Ohne dich waren sie öde! Ich habe die ganze Zeit in Akkanka verbracht und Gregor König geholfen.“ …und dabei versucht, die gähnende Dunkelheit zu vergessen, die in meinem Herz gelungert hatte.
    Adam lachte. „Es ist mir lieber du langweilst dich, als wenn du dich in Gefahr begibst. Außerdem hat dir Gregor König bestimmt ein paar Extra-Flugstunden erlaubt.“
    „Ja, schon. Trotzdem war es schwer ohne dich.“ Ich sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. Die Verzweiflung der letzten Wochen umgab mich noch wie ein schwarzer Nebel. Ich räusperte mich. „Meine Großmutter hält sich von mir fern und Lorenz und Liana waren in Berlin bei Lorenz Eltern. Hast du gewusst, dass sie eine Galerie betreiben?“
    Adam schüttelte den Kopf. „Ist deine Großmutter immer noch in Themallin?“
    „Ja, schon seit Silvester und sie antwortet nicht auf meine Nachrichten“, murmelte ich traurig. Der dumpfe Schmerz, den ihre Abreise hinterlassen hatte, erinnerte mich wieder einmal daran, dass ich jetzt auf mich gestellt

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