Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
war. Vielleicht tat sie das nur, um sich selbst zu schützen? Ich wusste es nicht.
„Ein Magier kann seinen Geist auch leicht verschließen, so dass ihn keine Nachrichten mehr erreichen“, sagte Adam tröstend und strich über mein Haar. „Sie muss es nicht böse meinen, vielleicht will sie nur konzentriert an etwas arbeiten.“
„Mmh, vielleicht.“ Ich schloss meine Augen und genoss, wie seine Finger an meiner Wange entlang strichen, bis sie meinen Hals erreichten. Er zog mich näher an sich und seine Lippen berührten meine. Ich erwiderte Adams sanften Kuss. Das einzige Geräusch im Raum war unser schneller werdender Atem.
„Du hast mir gefehlt“, flüsterte er.
„Nicht so sehr wie du mir“, erwiderte ich. „Wie war dein Einsatz?“
„Schlecht!“, knurrte Adam, ohne die Hand von meiner Hüfte zu nehmen. Trotz seiner Berührung musste ich schlucken. „Wir haben nichts erreicht. Wir haben halb Griechenland durchsucht, aber nichts gefunden.“
„Griechenland?“, fragte ich nachdenklich. In seinen Nachrichten hatte er immer nur wissen wollen, wie es mir ging. Wir hatten uns nie darüber ausgetauscht, wo er genau war. Jetzt, wo er es laut aussprach, klingelte es plötzlich bei mir. Mein Körper versteifte sich augenblicklich.
„Ich habe mit Parelsus gesprochen. Die Akasha-Chronik ist in Südeuropa“, sagte ich leise, noch immer geblendet von meinem Gedankenblitz.
„Und?“ Er schob mich ein wenig von sich fort. Die dunklen Schatten im Zimmer ließen sein Gesicht mit einem Mal düster und unnahbar erscheinen.
„Es muss Griechenland sein, natürlich. Ihr habt die Morlems gejagt, weil sie dort gesichtet worden sind. Jetzt ergibt es einen Sinn. Sie wurden gesehen, als sie in den Tempel eingebrochen sind.“
„Bist du dir sicher?“ Es war ihm anzusehen, dass er mir nicht glaubte.
„Natürlich“, beharrte ich. Ich war so froh über diese Erkenntnis, dass ich Adams Zurückhaltung nicht verstand.
„Hast du einen Verdacht, wer der Spion in Schwarzen Garde ist?“ Ich löste mich endgültig von ihm und setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett.
Während ich auf eine Reaktion von ihm wartete, versuchte ich ein Gähnen zu unterdrücken. Es musste schon weit nach Mitternacht sein.
„Ich habe alle beobachtet. Zutrauen würde ich es niemandem. Ich kann nicht so recht daran glauben, dass einer dieser Männer ein falsches Spiel spielt.“
„Wenn der Primus Vertrauen in die Schwarze Garde hätte, wären sie diejenigen, die die Akasha-Chronik schützen dürften und nicht seine persönliche Schutztruppe.“
Adam sah mich lange an.
„Ich kann es mir nicht vorstellen. Diesen Männern vertraue ich mein Leben an. Keiner von ihnen würde die Schwarze Garde je verraten.“ Entschlossen kniff Adam die Lippen zusammen, sodass sie nur noch ein schmaler Strich waren. „Da halte ich es eher für wahrscheinlich, dass du falsche Informationen bekommen hast.“
Ich erstarrte und senkte den Blick. Was sollte ich auch sagen? Eine demente Frau und ein erpresstes Geständnis waren wahrlich keine exklusiven Quellen, das konnte auch ich nicht verleugnen. Aber ich hatte dieses Gefühl im Bauch, dass genau diese Geschichte die Wahrheit sein musste, woher auch immer ich diese Gewissheit nahm.
„Du solltest schlafen gehen. Morgen ist auch noch ein Tag.“ Er legte seinen rechten Arm versöhnlich um meine Schulter und lächelte mich an.
„Schlafen? Ja, vielleicht ist das das Beste“, gab ich zu. Heute Nacht würde ich nicht weiterkommen, außerdem wollte ich nicht mit Adam streiten und genau das würde passieren, wenn wir dieses Gespräch weiterführen würden. Er war endlich wieder da und ich hatte keine Ahnung, wie lang er bei mir bleiben würde. Meine Müdigkeit war mir mit einem Mal völlig gleichgültig. Ich spürte die Wärme seines Körpers neben mir. Mit einer leichten Bewegung seines Fingers drehte er mein Gesicht zu sich.
Er küsste mich erst zärtlich, dann wurde sein Kuss drängender. Seine Zunge erkundete meine Lippen und mir wurde schwindelig, als ich seinen intensiven Kuss erwiderte. Das Kribbeln in meinem Bauch verstärkte sich, bis ich das Gefühl hatte, meine Haut müsste glühen und strahlen. Ungeduldig zog er mich mit einer schnellen Bewegung an sich, seine Hand wanderte von meinem Knie zum Oberschenkel und weiter nach oben. Ich sog zischend Luft ein. Wie hatte mir dieses Gefühl gefehlt, das Gefühl lebendig zu sein.
Die Luft brannte plötzlich zwischen uns. Ich wollte mit einem Mal, dass
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