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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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aber von heute an, dir jede noch so kleine Kleinigkeit sofort mitzuteilen. Falls du es noch nicht weißt am Wochenende ist die Rassekaninchenschau, aber dieses Highlight hast du wahrscheinlich schon in deinen Kalender eingetragen. Favorit für den Preis des schwersten Kaninchens ist übrigens der dicke Leopold von Herrn Gonden, der bringst schon fast zehn Kilo auf die Waage.“ Liana grinste frech.
    „Danke Liana, diesen Termin darf ich wirklich auf keinen Fall verpassen“, erwiderte ich mit gespielter Begeisterung. Wir hatten inzwischen die Steingasse erreicht und sahen Paul schon von weitem auf der Straße stehen. Er wartete auf uns, während er geduldig versuchte, einen Basketball auf seinem Zeigefinger rotieren zu lassen.
    „Hi Mädels, ich stelle mich heute freiwillig dem Inquisitionskommando“, empfing er uns.
    „Na endlich. Bisher hast du dich ja erfolgreich gedrückt“, erwiderte ich lächelnd.
    „Ja, ich weiß. Ich habe mich vor Shirley zum Affen gemacht, aber es war für einen höheren Zweck“, gestand Paul.
    „Welcher höhere Zweck?“ Liana sah ihn vorwurfsvoll an.
    „Shirleys Vater ist ein guter Freund von Professor Espendorm und sie hat mir versprochen, ihn zu bitten, ein gutes Wort für mich einzulegen, damit sie meine Bewerbung doch noch annimmt.“ Paul klang sichtlich enttäuscht. „Das war mein letzter Versuch, doch noch nach Tennenbode zu kommen und es hat nicht geklappt.“ Paul gab seinem Basketball einen Tritt. „Ich gebe es auf. Meine Bewerbung an der Uni Grünenthal wurde dankend angenommen, die haben mir sogar einen Platz im Eliteprogramm angeboten wegen meiner guten Noten und ich werde ihn annehmen. Grünenthal ist nur hundert Kilometer von Schönefelde entfernt, da kann ich jedes Wochenende nach Hause kommen, das schafft der Renault schon noch.“
    „Ach Paul, das tut mir leid, aber das du so weit gehst, dich vor Shirley zu demütigen, nur um einen Platz bei Professor Espendorm zu bekommen, ist wirklich hart.“ Liana tätschelte Paul mitfühlend den Arm.
    „Ich wäre wirklich gern hier bei euch geblieben, aber es soll nicht sein“, seufzte Paul.
    „Ich hätte es auch toll gefunden, wenn du hiergeblieben wärst, wirklich.“ Liana tätschelte weiter Pauls Arm und ich kam mir immer mehr vor wie das fünfte Rad am Wagen. Ich hüstelte verlegen und verabschiedete mich von den beiden. Das schien ja doch noch ein spannender Sommer zu werden.

Der Angriff
    Der blaue Himmel spannte sich makellos über das Postkartenarrangement des Wolfsees. Ich blinzelte träge vom Schwimmen in das helle Blau und sah dann zu Paul hinüber, der nicht weit von mir ebenfalls bäuchlings auf seinem Handtuch lag und angestrengt Liana und die Torrels beobachtete.
    Müßiggang war ein Zeiträuber und bei uns hatte er zugeschlagen. Schon morgen war der Tag der Zeugnisausgabe, die letzten zwei Wochen waren wie im Flug vergangen. Auch der heutige Tag, den wir mit derselben angenehmen Monotonie aus Schwimmen, Lesen und Radfahren gefüllt hatten, neigte sich schon bald dem Ende. Die Sonne näherte sich schon dem Horizont, aber noch war es angenehm warm. Eigentlich war es höchste Zeit, sich auf den Heimweg zu machen, aber es war einfach zu schön hier. Ich atmete tief eine Brise der Luft ein, die vom Waldesrand herüberwehte und nach Heidelbeeren und Kiefernnadeln roch und schloss noch einmal die Augen. Obwohl ich wusste, dass Adam nicht in Schönefelde war, hatte ich manchmal erwartet, ihn plötzlich irgendwo auftauchen zu sehen. Ich seufzte und drehte mich mit geschlossenen Augen auf den Rücken. Sein Bild tauchte sofort vor mir auf und der immer gleiche, verführerische Tagtraum spulte sich vor meinem inneren Auge ab. Er berührte sanft meinen Arm und nur der Gedanke an das Gefühl seiner warmen Finger auf meiner Haut löste dieses verbotene, sehnsuchtsvolle Kribbeln in mir aus, für das ich mich immer wieder schalt. Es war unvernünftig anzunehmen, dass Adam sich für mich interessierte. Ich kannte ihn nicht und er kannte mich nicht. Es gab nichts, was uns miteinander verband, außer dass wir vor Urzeiten einmal in derselben Klasse gewesen waren. Ich musste mein Gedankenkarussell regelmäßig unterbrechen und mich der Realität zuwenden. Das war schwer, da wir am See immer auf Ramon und Lennox trafen, die mich allgegenwärtig an den fehlenden Bruder erinnerten. Ich schlug die Augen auf und beobachtete Paul, der immer noch zu Liana hinüberblickte, die jetzt mit Lennox vertraulich tuschelte.
    „Alles in

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