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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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sie, Mutter. Selma hat den falschen Abzweig genommen. Ich bringe sie zurück, damit ihr nichts passiert.“ Adam sah seiner Mutter ohne Angst ins Gesicht und versprühte dabei eine Dominanz, der sie sich nicht wiedersetzen konnte.
    „Gut, aber sei rechtzeitig zurück. Wir wollen pünktlich aufbrechen und du, Selma, solltest besser auf dich Acht geben und diese Aufgabe nicht anderen überlassen.“ Mit den letzten Worten drehte sich Adams Mutter würdevoll um und schritt fast lautlos, den kleinen Gartenweg zum Haus zurück, dass man hinter den hohen Bäumen nur erahnen konnte. Ich blickte ihr entgeistert nach, immer noch zu perplex, um das Geschehene geistreich zu kommentieren. Adam riss mich aus meiner Versteinerung, indem er mich, ohne etwas zu sagen, zum Gartentor schob und es vor mir öffnete. Ich ging hindurch und rang dabei um Worte. Zu Hause würden mir wieder die passenden Bemerkungen und die besten Erwiderungen einfallen, nur jetzt war absolute Leere in meinem Kopf. Adam schloss das Gartentor hinter uns, das quietschend zufiel und bog dann in einen fast unsichtbaren Pfad zwischen dichten Rhododendronbüschen ein. Ich folgte ihm schnell, während er sich geschickt einen Weg durch die Vegetation bahnte. Er bewegte sich weich und fließend und ich musste mich beeilen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Ich hatte keine Lust, mich noch einmal in diesem Wald zu verirren.
    Wir waren noch keinen Kilometer gelaufen, als wir einen breiten Waldweg erreichten. Die Sonne schien wieder durch das Blätterdach, wir hatten die Nordseite des Massivs endlich hinter uns gelassen. Bald würden wir wieder auf Häuser treffen. Ich beschleunigte mein Tempo, um neben Adam laufen zu können. Er sah geradeaus und hatte seine schönen Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Sonst verriet nichts seine Anspannung. Es schien ihm unangenehm, den Babysitter für mich zu spielen und mir war die Situation auch mehr als peinlich.
    „Du kannst jetzt zurückgehen, den Rest des Weges finde ich allein nach Hause“, schlug ich vor.
    „Nein, ich möchte sicher gehen, dass du unversehrt zu Hause ankommst. Ich werde dich bis zur Haustür begleiten.“
    „Okay“, erwiderte ich verdrossen. Ich fand es zwar mehr als entwürdigend, wie ein Erstklässler nach Hause gebracht zu werden, aber so entschlossen wie Adam neben mir herlief, sah er nicht aus, als ob er sich davon abbringen ließ. Wenn ich vorher nur ansatzweise geahnt hätte, was mein kleiner Ausbruch am Wolfsee für Folgen nach sich zog, hätte ich mich besser beherrscht. Die kühle Begegnung mit Adams Mutter nagte noch an mir. Ich überlegte, ob ich es wagen durfte, ihn auf seine Mutter anzusprechen.
    „Ich muss mich für das Verhalten meiner Mutter entschuldigen“, sagte er genau in diesem Moment, als wenn er ahnte, was in meinem Kopf vorging. Er sah mich das erste Mal direkt an, seitdem wir den Garten verlassen hatten. Das Dunkelblau seiner Augen leuchtete geheimnisvoll und sah jetzt aus wie das Blau des Himmels, wenn man auf einem hohen Gipfel stand. Ich konnte ihn einfach nur anstarren. Glücklicherweise schien Adam nichts davon zu bemerken.
    „Meine Mutter sorgt sich genau wie alle anderen um die Sicherheit der jungen Frauen und sie ist sehr verärgert, wenn sich jemand leichtsinnig über die geltenden Vorschriften hinwegsetzt. Es hat immer die Mädchen getroffen, die allein waren und du hast dich zwar unwissentlich, aber eben doch leichtsinnig in Gefahr gebracht. Das ist alles. Das hat mit dir persönlich nichts zu tun“, erklärte er ruhig. Er sah meine zerknirschte Miene und blieb stehen. Ich spürte, dass er seine kühle Maske wieder abgelegt hatte. Seine Stimme war sanft und warm, als er zu mir sprach und ich liebte ihren dunklen, vollen Klang, das wurde mir mit jedem weiteren Wort aus seinem Mund bewusst.
    „Ich weiß, dass es im Moment eine schwierige Zeit für dich ist.“ Sein Blick versenkte sich in meinen und ich hatte Mühe, seinen Worten zu folgen. „Du musst Geduld haben.“ Mühsam kämpfte ich mich aus seinem Blick frei und dann sprudelte es einfach aus mir heraus.
    „Sag mir doch einfach, was hier los ist! Was hat das alles zu bedeuten? Geflügelte Wesen, die mich verfolgen, deine Brüder mit dem Hypnose-Blick? Und alle sagen mir immer nur dasselbe. Habe Geduld, warte ab. Ich habe es einfach satt. Verstehst du das?“
    „Ja, natürlich verstehe ich das.“ Er seufzte. „Aber ich darf dir nichts vor deinem achtzehnten Geburtstag sagen und der ist

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