Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
Vom Netzwerk:
Florian mit zu Boden zu reißen, der unglücklicherweise in der Hinterlassenschaft von Frau Gondens dickem Pudel gelandet war. Ich hatte einfach das unschlagbare Talent, jedes Treffen mit einem Jungen in eine Katastrophe zu verwandeln.
    „Geht es dir gut? Hast du dich verletzt?“, fragte Adam. In seiner sanften, dunklen Stimme schwang ernste Sorge mit, während er mich aufmerksam musterte.
    „Ja, alles okay. Ich denke, ich bin unverletzt“, hauchte ich hypnotisiert von seinem Blick. Wenn er mich weiter so ansah, würde ich vergessen, dass ich überhaupt einen Körper hatte.
    „Gut, was machst du hier?“, fragte er lächelnd und zog mir einen Zweig aus dem Haar. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er mich berührte? Wahrscheinlich würde ich in eine Wolke bunter Sterne explodieren.
    „Ich…“, begann ich stotternd und suchte mühsam nach Worten. Adam sah mich ruhig an und wartete. „Ich habe einen Spaziergang gemacht. Ich musste mal raus, mich ein bisschen bewegen und da bin ich an der Mauer vorbeigekommen und wollte mal schauen, was dahinter ist. Dann bin ich irgendwie abgerutscht und gefallen. Tut mir wirklich leid, dass ich bei euch in den Garten gestürzt bin.“ Seit wann redete ich solchen Blödsinn? Die Sache mit der Musik behielt ich lieber für mich, sonst hielt mich Adam für völlig durchgeknallt. Erstaunlicherweise sah er mich aber noch immer durchdringend an. Als wenn er sich nicht entscheiden konnte, ob er lachen sollte oder nicht.
    „Hauptsache, du bist unverletzt. Das nächste Mal lasse ich dich gern zur Tür herein, wenn du uns besuchen möchtest, Selma.“ Er sprach wieder mit dieser sanften Stimme, der ich gern den ganzen Tag zugehört hätte. Als ich meinen Namen aus seinem Mund vernahm, spürte ich dieses verräterische, aufgeregte Kribbeln im Bauch, das mich in den letzten Wochen ständig begleitet hatte. Nur, dass es sich jetzt verselbständigt hatte und eine Gänsehaut nach der anderen über meinen Körper jagte. Ich schluckte und verlor mich wieder in seinem Blick. Dabei vergaß ich völlig, was ich Geistreiches antworten wollte.
    Völlig unerwartet verschloss sich sein Gesicht. Ich war mir sicher, dass er mir noch etwas hatte sagen wollen. Stattdessen stand er hastig auf.
    „Du musst jetzt gehen!“ Seine Stimme klang abweisend. Mein Herz verkrampfte sich sofort und in mir wurde es kalt. Er war doch nicht mehr als ein verwöhnter reicher Junge, der sich einen Spaß daraus machte, Mädchen den Kopf zu verdrehen. Ich schluckte tapfer und stand ebenfalls auf.
    „Ja, du hast Recht. Ich bin schon spät dran“, antwortete ich ebenso kühl und wandte mich der Mauer zu.
    „Nein, nimm das Gartentor!“ Er hatte erkannt, dass ich gerade im Begriff war, den Garten wieder über die Mauer zu verlassen, über die ich hereingekommen war. Adam zeigte in die andere Richtung, wo ich nur fünfzig Meter entfernt ein schmiedeeisernes, kleines Tor in der Mauer erkannte. Ich lief knallrot an. Super, ich hatte es mal wieder geschafft, mich in Gegenwart eines Jungen komplett zu blamieren.
    „Oh, ja natürlich. Hatte ich ganz übersehen.“ Ich versuchte trotz meiner vor Peinlichkeit rot gefärbten Wangen halbwegs cool zum Gartentor zu schlendern, während mir Adam folgte, der eindeutig verstohlen grinste.
    Er drängelte hinter mir, sodass ich seinen Atem hören und seinen Körper spüren konnte. Warum hatte er es so eilig, mich loszuwerden? Ich lief schneller, als plötzlich eine hohe Gestalt hinter einer Zypresse vor uns auftauchte. Erschrocken blieb ich stehen und Adam konnte nur mühsam hinter mir bremsen. Mit großen Augen betrachtete ich die Frau, die vor uns stehen geblieben war. Ihre braunen Haare waren zu einer komplizierten Frisur zusammengesteckt, die ihr Gesicht mit der langen Nase hager erscheinen ließ. Um die schmalen Lippen spielte ein spöttisches Lächeln, während sie mich kalt musterte. Sie musste einmal schön gewesen sein, aber sie wirkte ausgezehrt und angespannt. Die Jahre hatten sich mit vielen Fältchen in ihre Haut gezeichnet.
    „Selma Caspari in unserem Garten, sieh an, sieh an. Was für eine Überraschung.“ Ihre Stimme klang hoch, während sie auf mich zukam. „Hast du gestern nicht schon für genug Ärger gesorgt? Was suchst du hier?“ Sie war mir noch näher gekommen und berührte mich fast, als sich Adam zwischen uns stellte. Vor lauter Empörung und auch eingeschüchtert von ihrer kühlen Aura fehlten mir die Worte und ich beobachtete sie nur stumm.
    „Lass

Weitere Kostenlose Bücher