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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Einen unendlichen Moment später legte er seine Hand auf meine und hielt inne. Hinter seinen geschlossenen Liedern zuckte es. Er kämpfte und rang mit sich. Ich konnte nur ahnen, welche Entscheidung er ausfocht und hoffte, dass sie zu meinen Gunsten ausfiel. Nach einer Ewigkeit, wie es mir schien, spannten sich seine Muskeln stahlhart unter meiner Berührung an. Adam öffnete seine Augen und nahm meine Hand in seine, weg von seinem Körper. Das bedeutete nichts Gutes. Ich musste noch einen Angriff wagen, noch war ich nicht bereit aufzugeben, doch ich fand keine passenden Worte für die Gefühle, die in mir brannten.
    „Adam!“, bat ich schließlich und in diesem einen Wort lag meine ganze Sehnsucht und mein ganzes Begehren nach ihm. Er sah mich an, doch irgendwie sah er durch mich hindurch, in mich hinein.
    Es ging so schnell, dass ich es eher fühlte, als verstand. Adam zog mich mit einer kraftvollen Bewegung an sich und drückte mich fest an seine Brust.
    „Es könnte alles so einfach sein, so schön und unkompliziert“, flüsterte er.
    Seufzend versank ich in seiner Umarmung, meine Haut kribbelte, als er einen zarten Kuss auf meinen Hals drückte und meinen Namen in mein Haar flüsterte. Ich legte meine Arme um seine Mitte, spürte seinen festen, angespannten Körper und die Wärme, die er ausstrahlte. Er seufzte wohlig und seine zarten Küsse wanderten jetzt meinen Hals empor. Alle Nervenzellen auf meiner Haut standen in Flammen, es knisterte um uns herum, als wenn das Feuer des Kamins auf uns übergesprungen wäre. In meinem Bauch wand sich ein quälend schönes Ziehen. Ich wollte seine Lippen auf meinen spüren, doch bevor ich eine Bewegung in diese Richtung machen konnte, merkte ich, wie sich seine Arme entspannten, wie sie mich aus seiner Umarmung entließen. Er drückte mir einen letzten zärtlichen Kuss auf die Stirn, dann schob er mich sanft aber entschlossen von sich fort. Die Luft um mich herum war schlagartig kalt und ich musste keuchen, als die Wärme aus meinen Gliedern wich.
    „Nein“, sagte Adam, als ob er sich selbst zur Ordnung rief. Sein Gesicht war glatt und ausdruckslos. Ich wollte nicht wahrhaben, was ich da hörte.
    „Es ist längst zu spät“, erwiderte ich. „Ich kann an nichts anderes mehr denken als an dich. Geht es dir nicht auch so?“ Ich pokerte hoch, doch noch sah ich ein Licht am Horizont. Ich verstand nicht, warum er sich mit einem Male von mir abwandte, ich spürte doch seine Sehnsucht nach mir, sonst hätte er mich nicht so verzweifelt an sich gezogen. Er sah mich nachdenklich an.
    Mir blieb mir nichts anderes übrig, als zu warten. Die Sekunden dehnten sich endlos aus. Adam seufzte, als wenn ihn ein unerträglicher Schmerz quälte. Ich wagte nicht, den Moment der Stille zu durchbrechen und wartete, bis er mich wieder ansah. Keine Prüfung der Welt hatte mich so durcheinander gebracht wie diese Momente des Schweigens.
    „Ich kann nicht, wir können das nicht tun. Du weißt nicht, was ich bin. Wenn du es wüsstest, würdest du gar nicht auf die Idee kommen, etwas für mich zu fühlen.“ Seine Stimme klang fremd, aber meine Frage hatte er nicht beantwortet.
    „Ich weiß, was du bist“, erwiderte ich schnell und Wut stieg in mir hoch, weil er mir ausgewichen war. „Ein Magier.“ Ich warf ihm die Worte trotzig entgegen. Sie klangen seltsam. Ich erwartete beinahe, dass Adam in Lachen ausbrechen würde. Doch zu meinem Erstaunen blieb er ernst.
    „Ich hatte mir schon gedacht, dass du es vor deinem Geburtstag rauskriegst. Aber das ist nur ein Bruchteil der Wahrheit.“ Ein viel zu kalter Zug lag jetzt um seine Lippen und ein ungutes Gefühl beschlich mich wie dicker Nebel, der von unten aufstieg und mir den Atem nahm.
    „Dann sag mir, was ich wissen muss!“, bat ich. Er sah mich nachdenklich an und nickte schließlich.
    „Vielleicht ist es das Beste, denn dann wird es dir leichter fallen zu verstehen, dass es zwischen uns keine Gefühle geben darf.“ Ich hielt erstaunt inne. Er hatte nicht gesagt, dass er mich nicht mochte und was gerade passiert war, sprach doch für uns.
    „Was weißt du von der magischen Welt?“, fragte Adam.
    „Noch nicht viel“, gab ich zu. „Ich weiß, dass du ein Magier bist und deine Familie vermutlich auch. Außerdem gibt es Wahlen und eine Regierung und da ist noch die Sache mit den Morlems, die die Mädchen entführen.“ Ich kratzte mühsam mein Halbwissen zusammen und Adam seufzte.
    „Du hast Recht, du weißt noch nicht viel.“ Er

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