Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
Liana erstaunt. Sie zuckte hilflos mit den Schultern, als durch die Tür ein markerschütternder Schrei ertönte. Ich rannte los und fand Lorenz. Er stand im Badezimmer und wankte völlig panisch mit einem Fön in der Hand durch den Raum. Adam stand schon neben ihm und versuchte ihn zu beruhigen.
„Was ist denn los?“, fragte er verunsichert, während ich die Situation sofort begriff.
„Ich weiß es ist hart, Lorenz, aber es gibt keine Steckdosen“, sagte ich schmunzelnd.
„Oh!“, meinte Adam, verstand und verschwand aus dem Bad, ohne mir einen Blick zuzuwerfen. Der Stich in mein Herz traf mich unvermittelt und ließ mich sofort zusammenzucken.
„Wie soll ich nur die Zeit überstehen, bis ich die Elemente ausreichend beherrsche, um sie zum Frisieren einzusetzen?“, fragte Lorenz aufgelöst.
„Da hilft nur Üben, Lorenz“, meinte Liana achselzuckend und verließ ebenfalls das Bad. Lorenz Sorgen machten mir kein Kopfzerbrechen, denn wie sollte ich nur die Zeit überstehen, bis mir Adams Ablehnung nicht mehr das Herz brach?
Am Abend lag ich in meinem Bett und wartete auf den Schlaf, der nicht kommen wollte. Weit entfernt im Tal hörte ich durch das offene Fenster die Kirchenglocken von Schönefelde. Es war bereits Mitternacht und ich wartete so wie immer auf den Nachtwind, damit er mich in den Schlaf begleitete. Seufzend zog ich die Decke über meinen Kopf, als mich ein Geräusch aufhorchen ließ. Da war jemand. Meine Zimmertür wurde leise geschlossen. Ich riss mir die Decke vom Kopf und starrte ins Dunkle. Eine Gestalt näherte sich mir und Adrenalin schoss mir ins Blut. Bevor ich schreien konnte, lag eine warme Hand auf meinem Mund.
„Ich bin es“, flüsterte Adam und die Kerze auf meinem Nachttisch glomm auf. Jetzt sah ich ihn, ein Lächeln spielte um seine Lippen.
„Was machst du hier?“, flüsterte ich aufgeregt, als er seine Hand wieder sinken ließ.
„Soll ich wieder gehen?“
„Nein, bleib!“ Mein Herz jubilierte, als er nickte. Seine Hand berührte vorsichtig meinen Arm, ganz zart lagen seine Finger auf meiner Haut.
„Ich hab es nicht mehr ausgehalten, so nah bei dir zu sein und doch so tun zu müssen, als ob wir uns kaum kennen. Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass du wunderschöne Augen hast. Dieses Grün erinnert mich immer an den Atlantik, wenn er wild gegen die Felsen brandet“, flüsterte er und sah mich an. Ich bebte.
„Nein, noch nicht, aber es hört sich schön an“, murmelte ich verwirrt.
„Ich wollte nicht neben dir wohnen, Selma. Ich bin nur zu spät gekommen, es war das letzte Zimmer, das frei war. Nein, das ist falsch. Ich sollte nicht neben dir wohnen, das trifft es wohl eher, denn es macht alles nur noch viel komplizierter, viel schwerer zu ertragen. Aber ich werde ohnehin nicht ständig hier sein. Ich habe heute mit Professor Espendorm gesprochen und ich werde oft mit der Schwarzen Garde unterwegs sein.“
„Gut“, stammelte ich. „Das macht es leichter.“ Ich wagte nicht, mehr zu sagen aus Angst, ihn wie beim letzten Mal in die Flucht zu schlagen.
„Andererseits ist es ganz gut, dass ich hier wohne. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du hier oben mit anderen Jungs zusammen lebst, obwohl es mich eigentlich nichts angeht.“ Adam lächelte und mein Herz begann zu rasen. Ich warf alle Bedenken über Bord und beschloss, den Augenblick mit allen Sinnen zu genießen, selbst auf die Gefahr hin, dass mich die Erinnerung daran wieder wochenlang quälen würde. Ich sah in seine Augen, dunkel und verführerisch zog mich der Ozean hinab. Ich spürte seine Hand noch immer auf meinem Arm brennen und näherte mich seinem Gesicht ein wenig, bis Adams Atem schwerer wurde. Er wich nicht zurück, aber er zögerte einen Moment. Doch dann zog er mich an sich und seine Lippen berührten meine. Ich vergaß alles um mich herum, es gab nur noch ihn und mich in diesem Universum und diese irrsinnige Energie, die uns verband. Adams Kuss war dieses Mal nicht sanft. Mit einer fast schon verzweifelten Sehnsucht drückte er mich an sich und ich spürte ihn überall. Seine Hand lag auf meinem Rücken und ich klammerte mich fest an ihn.
„Selma“, keuchte er. Seine Hände umschlossen meine Hüften. Eine heiße Welle durchlief meinen Körper. Es war so intensiv, dass es mir unwirklich vorkam. Ich fühlte seine Erregung und wollte ihn überall spüren. Verdammtes Loch, sollte es mich ruhig verschlingen, das hier war es wert.
„Selma“, seufzte Adam erneut. Sein Atem wurde
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