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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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schlägt er sich wirklich wacker und manchmal hat er es wirklich nicht leicht mit den anstrengenden Magiern, die in Akkanka wohnen und den Professoren in Tennenbode.“
    „Ja, er ist wirklich gut. Weißt du, ob er meine Mutter bei ihren Heiratsplänen unterstützt hat?“, fragte ich vorsichtig. Meine Großmutter zögerte.
    „Catherina hat mir zwar erzählt, dass sie in Toni verliebt ist und sich dafür einsetzt, ihn heiraten zu dürfen, aber mit wem sie was genau gemacht hat, weiß ich nicht. Sie hat ein großes Geheimnis aus dieser Sache gemacht und nur wenigen Menschen vertraut. Wie du siehst, war sie noch nicht vorsichtig genug.“
    „Du denkst also auch, dass sie jemand umbringen wollte?“ Bei meinen direkten Worten wich meiner Großmutter die Farbe aus dem Gesicht. Ich bereute schon meine Frage, als sie leise antwortete.
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie umgebracht wurde, aber es gab keine Möglichkeit etwas zu beweisen. Wem auch? Ich habe nicht einmal einen Verdacht, wer von den vielen Magiern, mit dem es sich Catherina verdorben hatte, es sein könnte.“
    „Ist es möglich, dass sie noch leben?“ Die Frage brannte in mir, seitdem ich mit Parelsus gesprochen hatte. Meine Großmutter schüttelte energisch den Kopf.
    „Ich habe keine Nachrichten mehr von ihnen empfangen. Noch viele Jahre habe ich ihnen Botschaften gesandt, aber es gab keine Antwort.“ Meine Großmutter sah nach oben. Ich wusste, was dieser Blick bedeutete. In unserem Haus bewohnten wir nur noch die untere Etage, in der oberen Etage lebten alle unsere Erinnerungen. Dort hatte ich früher mit meinen Eltern und meinen zwei kleinen Geschwistern gelebt, im unteren meine Großmutter mit ihrem Mann. Nach dem Verschwinden meiner Familie hatte mich meine Großmutter mit zu sich in die unteren Räume genommen und die obere Etage abgeschlossen. Sie hatte nicht nur die Etage abgeschlossen, sondern auch diesen Teil ihres Lebens. Ich konnte das verstehen. Sie hatte ihre Tochter verloren, ihren Schwiegersohn und zwei ihrer Enkel und das alles nachdem mein Großvater verschwunden war, als meine Mutter noch ein Baby war. Mit ihren Worten hatte sie die kleine Hoffnung zertreten, die in mir gewachsen war. Wenigstens ihrer eigenen Mutter hätte Catherina doch ein Lebenszeichen geschickt? Ich wechselte schnell das Thema.
    „Wer kann eigentlich die Regel über die Patrizierehen abschaffen?“, fragte ich. Meine Großmutter zögerte einen Moment, während sie in ihre Kaffeetasse sah. Mit einer kleinen Bewegung ihrer Finger brachte sie deren Inhalt in Schwung und goss ein wenig Milch dazu.
    „Diese Entscheidungen trifft der Primus. Er ist unser Präsident und er berät sich mit den zehn Senatoren. Die Senatoren und der Primus wiederum werden von allen gewählt“, antwortete sie schließlich.
    „Nicht von allen, nur von den Patriziern und die wählen natürlich die Senatoren, die dafür sorgen, dass alles so bleibt, wie es ist.“
    „Es sind alle zufrieden“, entgegnete meine Großmutter, ohne jede Spur von Aufregung.
    „Ich glaube nicht, dass die Plebejer zufrieden damit sind, nicht alle Berufe ausüben zu dürfen“, erwiderte ich ungehalten.
    „Selma, wenn du nicht Plebejer wärst, hättest du Politiker werden sollen“, meinte sie seufzend. „Du hast Recht, das System ist ungerecht. Aber es funktioniert. Ich behandle Patrizier und Plebejer gleichermaßen und ich rede mit den Menschen. Sie lieben Willibald Werner wie einen König. Er ist ein herausragender Politiker. Er setzt sich auch für die Plebejer ein. Sie dürfen kostenlos zu den Drachenrennen und haben Zugang zu Bildung. Es geht keinem Magier schlecht in diesem Land.“
    „Sie werden bestochen, meinst du? Parelsus geht es schlecht und er ist sicher nicht der Einzige“, sagte ich. Als ich Parelsus erwähnte, verzog sich das Gesicht meiner Großmutter augenblicklich zu einer zornigen Maske. Ihre grünen Augen blitzten wütend.
    „Der alte Zausel mit seinen Verschwörungstheorien. Der ist nicht mehr klar im Kopf. Ein genialer Erfinder mag er ja sein, aber ansonsten hat er nur wirre Pläne in seinem vertrockneten Gehirn.“ Ich starrte meine Großmutter erschrocken an. So ausfallend wurde sie nur selten. Ich beschloss, nicht zu erwähnen, was ich mit Parelsus besprochen hatte. Vertraute ich dem Falschen oder irrte sich meine Großmutter?
    „Wie kommst du darauf?“, hakte ich nach.
    „Ich glaube, er hat deine Mutter erst so richtig angestachelt. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte

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