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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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riss sie herum. Clara wehrte sich und trat um sich. Sie schlug mit der freien Hand auf ihn ein und versuchte zu beißen.
    Die Tür flog auf und Salentin stürmte herein in Begleitung von mehreren Wachen.
    »Hauptmann? Ihr hier?«, fragte er. »Was geht hier vor?«
    Ludwig hielt Clara vor sich und presste seine Hand auf ihren Mund, so dass sie nichts sagen konnte. Clara strampelte und schrie unter seiner Hand.
    »Ja, ich bin hier, Salentin. Ich hatte mich im Zimmer seiner Majestät verborgen, um ihn zu schützen. Ich muss wohl eingenickt sein bei meiner Wache. Dieses Mädchen hier, das wir schon den ganzen Tag suchen, wollte gerade seine Majestät töten. Ich konnte sie aufhalten, aber sie hat mich noch erwischt, wie Ihr seht.«
    Clara versuchte, ihn in die Hand zu beißen, aber er hielt ihr Kinn geschickt fest und ignorierte ihre Tritte und Schreie.
    »Durchsucht das Zimmer, ob hier noch mehr Attentäter herumlaufen. Unglaublich! Sie spannen sogar Kinder für ihre Zwecke ein. Man hat ihr wohl aufgetragen, seiner Majestät schöne Augen zu machen, um ihm näher zu sein. Ich bringe das Mädchen runter. Ihr sichert den Raum. Salentin, Ihr seid mir persönlich für seine Majestät verantwortlich. Euer Kopf wird rollen, wenn dem König etwas zustößt«, befahl Ludwig und schleifte Clara zum Ausgang.
    »Zu Befehl, Hauptmann«, sagte Salentin. Clara riss ihren Arm frei und griff nach Salentins Wams. Sie klammerte sich daran fest und rollte mit den Augen. Salentin machte ihre Hand los und starrte ihr nach, während Ludwig sie in den Gang hinauszerrte. Clara wand sich und versucht immer wieder, die Zähne auseinanderzukriegen. Wenn sie es schaffte, sich für einen Atemzug zu lösen, hatte sie vielleicht Zeit für ein einziges Wort, bevor er sie wieder zum Schweigen brachte. Sie drehte den Kopf, zog das Kinn hoch und dann erwischte sie seinen Finger. Clara biss mit aller Kraft hinein. Zuerst schien es, als wolle Ludwig nicht nachgeben, aber dann zog er seine Hand mit einem Schmerzlaut weg.
    »MÖRDER!«, schrie Clara so laut, dass es von den Wänden widerhallte. Dann traf sie etwas an der Schläfe. Sie spürte, wie ihr Kopf wegflog und Schmerz sie am nochmaligen Schreien hinderte. Man schleifte sie über den Boden
    Ludwig, er hat mich immer noch
    ihre Bewegungen waren fahrig, gingen ins Leere. Die Hand lag wieder auf ihrem Mund, drückte ihr die Luft ab. Wenn er sie jetzt in irgendeiner Ecke umbrachte, würde niemand davon erfahren, oder?
    Salentin! Er hatte sie gesehen und deshalb konnte Ludwig sie nicht einfach verschwinden lassen. Clara hoffte inständig, dass der junge Wachmann nicht mit Ludwig unter einer Decke steckte.
    Ludwig schleifte Clara mit sich. Er schien es eilig zu haben und bald wusste sie schon, wohin er sie brachte. Sie bot nochmals alle Kräfte auf, sah den ungläubigen Blick des Wärters an der Kerkertür, der auf Ludwigs Befehl hin aufschloss. Sie wurde zu einer der leeren Zellen geschleift. Ludwig versetzte ihr einen Stoß, dass sie vorwärts stolperte und in schmutzigem Stroh landete. Sofort sprang Clara wieder auf, aber da fiel schon die Tür ins Schloss und Ludwig schob den Riegel vor.
     

 
     
    Nesa stand am Fenster und sah hinaus in die Nacht. Sie konnte es kaum noch ertragen, wie langsam die Zeit verging. Nachdem sie Clara aus den Augen verloren hatten, waren sie zurück in ihr Zimmer gegangen. Bela hatte sie begleitet und vorgegeben, noch etwas mit ihnen bereden zu wollen. Den Wachen schien das gleichgültig zu sein, in welchem Zimmer sie sich aufhielten, nur verlassen konnten sie es danach nicht mehr. Nesa hatte nach ihrer Tochter sehen wollen, als man ihr mitteilte, dass man nach Clara suche und sie verschwunden sei. Und es würde nach weiteren verdächtigen Personen gesucht nach dem Attentat und alle Gäste hätten auf den Zimmern zu bleiben. Und obwohl sie es als Sicherheitsmaßnahme tarnten, wussten sie alle, dass sie jetzt nicht sehr viel mehr als Gefangene waren. Nesa war dankbar, dass Bela ebenfalls die Veränderung gespürt und gleich reagiert hatte. Es war gut, dass er ihnen jetzt beistand.
    »Nesa, beruhige dich. Sobald Robin dazu in der Lage ist, wird er dieser Sache ein Ende bereiten«, sagte Jakob.
    »Hör auf«, sagte Nesa ruhig. »Ich fühle, dass es anders ist und du weißt das auch.« Sie schaute wieder aus dem Fenster.
    »Im Moment können wir nichts tun als abwarten«, sagte Bela. »Wäre ich in mein Zimmer gegangen, hätten sie mich nicht mehr zu euch gelassen. So können

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