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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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drehten sich im Kreis. So saßen sie Stunde um Stunde. Zumindest kam es Clara so lange vor. Die Nacht war und blieb schwarz, sie hatten keinerlei Anhaltspunkte, wie lange sie hier schon ausharrten.
    Ein Geräusch kam von der Tür. Clara hob den Kopf. Das Gesicht, das zu ihnen hereinsah, wurde von einem schwachen Lichtschein angestrahlt. Der Wärter!
    »He! Seid ihr wach da drinnen?«, fragte er.
    »Ja!«, rief Clara. Sie stand auf und ging langsam in der Dunkelheit zur Tür. Die anderen näherten sich ebenfalls dem Wärter, in der Hoffnung auf Neuigkeiten.
    »Ich ... äh ...« Er kratzte sich im Nacken und wirkte etwas verlegen.
    »Was ist? Sprich endlich!«, forderte Bela ihn auf.
    »Ich habe hier vier Urteile, die ... naja, die werden morgen früh schon vollstreckt. Nur bisher war da noch nie ein Kind dabei. Du warst doch heute mit dem Essen hier unten, oder nicht?«, fragte der Wärter in Claras Richtung.
    »Was für Urteile?«, fragte Nesa.
    »Ihr werdet hängen. Gleich morgen früh. Ich frage mich halt nur, was die Kleine gemacht haben kann, dass der König so was anordnet. Das ist mehr als ungewöhnlich.«
    Clara schluchzte auf.
    »Hör zu«, sagte Bela eindringlich. »Diese Urteile sind gefälscht. Der König hat sie nie unterschrieben. Dein König liegt in tiefem Schlaf in seinem Bett. Hier läuft eine Intrige gegen ihn, und wir kennen den Täter, also will er uns beseitigen. Du musst dem König eine Nachricht von uns bringen!«
    Der Wärter schaute Bela skeptisch an.
    »Wenn das Kind da nicht bei euch wäre, würde ich dir ja kein Wort glauben. Aber wie gesagt, hatten wir noch nie so was. Also Todesurteile gegen Kinder. Ich kann doch nicht dem König eine Nachricht bringen. Wie stellst du dir das vor? Und wenn du lügst, bin ich der Nächste, der baumelt.«
    »Bitte!«, sagte Jakob. »Meine Tochter ist noch ein Kind und sie hat nichts getan. Lass sie wenigstens raus. Lass sie gehen. Du hast doch den Schlüssel!«
    Der Wärter schüttelte langsam den Kopf.
    »Tut mir wirklich leid für euch. Ehrlich. Schande so was, aber ich kann da nichts machen.« Er schloss das kleine Fenster wieder. Und jetzt hörte Clara etwas Schreckliches. Ihre Mutter weinte im Dunkeln.
     

 
    Kälte. Sie spürte sie in ihren Füßen. Clara wollte wieder in das Dunkel sinken, aus dem sie gekommen war. Eine vage Ahnung schlief in ihr und sie wollte sie nicht wecken. Das Wissen sollte weiterschlafen, denn wäre zu schrecklich, wenn es sich ihr wieder in seiner ganzen Grausamkeit zeigte. Da war etwas, um sie herum, eine schlimme Welt, von der sie nichts wissen wollte. Sie fühlte den Körper ihrer Mutter. Sie waren zusammen. Aber es gab einen traurigen Anlass dafür.
    Holz scharrte auf Stein. Stimmen sprachen und Clara blinzelte.
    »Los, aufstehen!«, sagte jemand.
    »Ich will seine Majestät sprechen.« Belas Stimme. »Unsere Urteile sind nicht vom König besiegelt worden.«
    Ein Mann lachte. Clara richtete sich auf. Die Erinnerung schlug wieder voll zu und sie fühlte Panik in sich aufsteigen. Trübes Morgenlicht fiel in ihre Zelle. Sie holten sie! Jetzt!
    »Natürlich. Ihr seid alle unschuldig. Los, nehmt sie mit. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Mehrere Männer betraten die Zelle und ergriffen ihren Vater und Bela. Ihre Mutter wurde vom Boden hochgerissen. Der Mann, der nach Clara griff, bekam einen Tritt vors Schienbein.
    Jakob und Bela wehrten sich nach Kräften, während Nesa die Wärter anschrie. Sie wurde als erste hinausgeschleift. Zwei Männer drehten Clara brutal die Hände auf den Rücken und fesselten sie. Clara biss einen davon ins Handgelenk, aber das half ihr nicht. Man zerrte sie vorwärts, in den dunklen Flur. Ihre Mutter schrie immer noch, aber sie konnte sie nicht sehen. Clara hatte noch nie etwas Schrecklicheres erlebt. Ein Teil von ihr war gelähmt von dem unfassbaren Vorgang. Wahrscheinlich gab es etwas in ihr, was sie davor schützte, vollkommen den Verstand zu verlieren, während man sie zu ihrer eigenen Hinrichtung schleifte.
     

 
     
    »Ich löse Euch ab, Salentin«, flüsterte Ludwig. »Ist seine Majestät schon erwacht?«
    »Ich bin wach«, sagte Robin und drehte den Kopf. »Ihr müsst nicht flüstern.«
    »Wie fühlt Ihr Euch, Majestät?«, fragte Ludwig.
    »Recht gut. Ich habe Schmerzen, aber das dürfte wohl natürlich sein nach dieser Verletzung«, sagte Robin und richtete sich vorsichtig auf. »Habt Ihr an meinem Bett gewacht?«
    »Ja, Majestät. Ich hielt das für angebracht«, sagte

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