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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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deine Bauernfreundin.«
    Robin schrie auf und riss das Schwert hinter dem Vorhang heraus. In Ludwigs Gesicht zeichnete sich Überraschung ab. Bevor er sich davon erholt hatte, griff Robin ihn an. Ludwig fing den ersten Schlag ab, aber bevor er ausholen konnte, setzte Robin den nächsten Angriff. Er blendete den Schmerz in seiner Brust aus und auch die Wut.
    Niemals mit Hass kämpfen.
    Das hatte ihm Marquard beigebracht.
    Die Schwerter krachten aneinander und Robin merkte sofort, dass Ludwig einen ebenbürtigen Gegner abgab. Und an Kraft war Ludwig ihm deutlich überlegen. Mit einer schnellen Schlagfolge trieb Ludwig ihn zurück. Robin duckte sich, drehte sich einmal schnell um sich selbst, parierte dabei den nächsten Schlag und hatte damit die Seite gewechselt. Auch diesen Trick hatte er von Marquard. Er sah Wut in Ludwigs Augen. Robin grinste ihn an, um diese Wut noch zu steigern.
    »Nicht ausgeschlafen, Bruder? Das kann doch nicht alles gewesen sein«, sagte Robin. Brüllend stürzte sich Ludwig auf ihn. Robin wich aus und Ludwigs Schwert spaltete einen Stuhl. Ludwig stolperte. Er begann, die Kontrolle zu verlieren.
    Robin griff ihn an, bevor er sich wieder fangen konnte und ließ eine Folge von harten Schlägen auf Ludwig niederprasseln. Dieser parierte, schlug zurück und trieb Robin rückwärts auf das Bett zu. Er versuchte, Robin durch das Hindernis zu Fall zu bringen. Ludwigs Schwert sauste durch die Luft. Robin wich aus, spürte aber den brennenden Schmerz, als die Klinge ihn am Oberarm erwischte. Ludwig keuchte vor Triumph. Er ließ das Schwert mit aller Kraft auf Robin herabsausen. Es krachte auf Robins Waffe und wieder spürte er die Metallspitze, die ihm eine kleine Verletzung an der Schulter beibrachte.
    »Du bist so gut wie tot«, sagte Ludwig. »Du weißt es nur noch nicht.« Er grinste und griff hinter sich. Ein Stuhl kam auf Robin zugeflogen und traf ihn in die Seite. Robin knickte ein und sank gegen das Bett. Eine Sekunde später traf ihn Ludwigs Faust und schleuderte seinen Kopf nach hinten. Um Robin wurde es schwarz. Er lag am Boden neben seinem Bett und versuchte seinen Geist von der Ohnmacht wegzuzwingen. Jeden Moment würde ihn Ludwigs Schwert ins Herz treffen. Aber das geschah nicht. Robin öffnete mühsam die Augen. Ludwig stand vor ihm, lächelnd auf sein Schwert gestützt. Und Robin verstand, was dort vor sich ging. Sein Halbbruder wollte ihn leiden sehen. Er brauchte diese Rache, die Genugtuung. Es reichte ihm nicht, Robin nach all den Jahren einfach abzuschlachten.
    Kaltes Metall drang in sein Fleisch. Ein Schmerzensschrei kam aus seiner Kehle. Robin presste die Hand auf die Stelle, wo Ludwig ihn geschnitten hatte. Aber er tötete ihn nicht, er quälte.
    »Du Feigling«, stöhnte Robin und richtete sich mühsam auf. »Du feiger, kleiner Wurm. Du bist zurecht nicht auf dem Thron. Du hättest hier alles zugrunde gerichtet.«
    »Halt dein freches Maul«, sagte Ludwig. Seine Stimme vibrierte vor Zorn.
    »Ich glaube dir kein Wort«, sagte Robin. »Du bist ein mieser, kleiner Ableger. Ich bin ein Königssohn. Mit der jämmerlichen Lüge kommst du nicht durch.« Robin griff auf den Nachttisch, krallte sich fest und zog sich hoch. Wenn seine Provokation ankam, musste er bereit sein.
    Ludwig knurrte und stürzte vorwärts. Er packte Robin an der Kehle und schüttelte ihn.
    Robin griff neben sich und spürte die Salbe an den Fingern. Nesas Dose mit Wundheilsalbe.
    »Bastard!«, schrie Ludwig. »Ich bring dich um, du verdammter Bastard!«
    Robins Arm schnellte nach oben und er drückte Ludwig die Salbe in die Augen. Es verging eine Sekunde ... zwei. Ludwig jaulte auf und ließ Robins Hals los. Röchelnd betastete Robin seine Kehle und hustete.
    Mit den Fingern kratzte Ludwig an seinen Augen herum. Er schrie und taumelte blind umher. »Meine Augen! Du hast mir meine Augen verätzt!«
    Robin stand auf und nahm schwer atmend ein einzelnes Stuhlbein in die Hand, das auf dem Boden lag. Er trat hinter Ludwig und schlug ihm das Holz gegen die Schläfe. Ludwig taumelte. Wieder schlug Robin zu, und diesmal kippte Ludwig um und blieb auf dem Teppich liegen. Robin presste die Hand auf seine Brust. Sein Hemd wies beachtliche Blutflecke auf und er wusste nicht, wie groß seine Wunden waren, aber sie taten scheußlich weh. Das Schwert in der Hand, stolperte Robin hinaus auf den Flur. Die Wachen standen nicht an ihrem Platz. Natürlich nicht. Ludwig hatte sie fortgeschickt. Robin lief los, so schnell ihn seine

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