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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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Beine vorwärts trugen.
     

 
     
    Die Menge schrie und johlte um den Wagen herum, der die Verurteilten zur Hinrichtungsstätte fuhr. Clara stand auf der Wagenfläche, ihre Arme hatte man an Pfähle gebunden, genau wie bei ihren Eltern und Bela. So waren sie allen Blicken ausgeliefert. Clara fühlte sich wie in einem Traum, der gleich enden musste, weil er so schrecklich war, dass er einfach nicht sein konnte. Nichts davon geschah wirklich, ausgeschlossen. Ihr Leben endete nicht in wenigen Minuten. Gleich würde sie aufwachen oder jemand würde kommen und den Irrtum aufklären ... irgendwas.
    Die einfach gekleideten Menschen, die den Wagen verfolgten und begleiteten, riefen Worte zu ihnen hinauf, die sie nicht verstand. Sie konnte nicht mal sagen, ob sie sie verspotteten oder auf ihrer Seite waren. Neben ihr schrie ihre Mutter, der Wagen wackelte auf dem unebenen Gelände, und weil Bela in seinen Fesseln tobte.
    Soldaten hielten die Menschen von dem Wagen fern. Ein Mann versuchte, zu ihnen hinaufzuklettern, wurde aber von ihren Bewachern wieder heruntergezerrt. Clara wandte den Kopf und sah den Platz aus festgestampfter Erde, auf den der Wagen zuhielt. Die kreisrunde Fläche war von Bäumen umgeben und in der Mitte hatte man ein Podest aus Holz errichtet. Sie sah die Stricke, die von den Balken baumelten, und die sich bald um ihre Hälse legen würden ...
    Clara bäumte sich auf. Kampflos würde sie sich Ludwigs Intrige nicht ergeben.
    Sie schärfte ihren Geist, schaute in die Menge. Da war Rudolfs Gesicht. Und dort war Heinrich! Die Männer aus dem Dorf, sie waren hier! Clara sah, wie sie sich gegen die Wachen zur Wehr setzten, sich nach vorn arbeiteten.
    »Bleibt zurück, verdammt noch mal! Zurückbleiben, Leute!«, rief einer der Soldaten und schob eine Menschentraube vom Wagen weg.
    »Schande!«, rief eine Frau in einem recht zerschlissenen Kleid. »Schande! Ihr tötet Kinder!«
    Rudolf holte aus und schlug einen der Soldaten mit einem einzigen Faustschlag nieder. Seine Hände griffen nach dem Wagen und er schwang sich nach oben.
    »Rudolf! Schneide Clara los! Sie zuerst!«, schrie Nesa. Aber Rudolf war bereits hinter Clara und durchtrennte ihre Fesseln mit seinem Messer. Clara riss sich los und stürzte zu ihrer Mutter.
    »Meinen Vater und Bela!«, schrie sie Rudolf an. Die beiden konnten kämpfen, sie brauchten freie Hände. Clara versuchte die Stricke an den Händen ihrer Mutter zu lösen.
    »Nein, Clara, spring runter und lauf weg! Bring dich in Sicherheit!«, rief Nesa.
    »Ich lasse dich nicht hier!«, schrie Clara.
    »Ich schaffe das schon! Spring vom Wagen! Los!«
    »Nein!« Clara riss verzweifelt an den Seilen, aber sie bekam sie nicht auf. Rudolf hatte Bela befreit und zerschnitt eben Jakobs Stricke. Jemand packte Clara von hinten und sie erkannte an den Handschuhen, dass es einer der Soldaten sein musste. Ohne zu zögern, biss Clara zu. Der Mann jaulte, als sie ihre Zähne in seinen Arm grub. Sie biss fester, trat nach ihm. Der Mann schleuderte sie von sich und Clara stolperte vorwärts. Sie fiel. Viele schmutzige Hände streckten sich ihr entgegen und fingen sie auf. Wie von Zauberhand wurde sie nach hinten weitergereicht.
    »Schafft das Mädchen weg!«, rief jemand.
    »Nein!«, schrie Clara. »Lasst mich! Meine Mutter ist noch da oben! Lasst mich!«
    Sie sah ihren Vater und Bela, die sich gegen die Wachleute verteidigten. Jakob hielt einen Stock in der Hand und Bela hatte ein Brett vom Wagen abgerissen, das er notdürftig gegen seine Gegner einsetzte. Hände streckten sich nach Jakob aus und zogen ihn vom Wagen herab. Clara sah ihre Mutter, die immer noch gefesselt dort stand. Dann ließ man Clara zu Boden gleiten und sie ging in der Menschenmenge unter, unerreichbar weit von ihrer Mutter entfernt.
     

 
    Der Gang erschien ihm endlos. Robin keuchte. Seine Kehle war geschwollen, seine Wunden schmerzten und er fühlte das Blut warm unter dem Hemd aus seinem Körper sickern. Er brauchte sein Pferd! Zu Fuß würde er es niemals rechtzeitig schaffen. Wenn es nicht schon zu spät war.
    »Majestät!«
    Robin drehte sich um. Salentin stand hinter ihm und starrte ihn an.
    »Was ist mit Euch geschehen?«, fragte Salentin und ging auf Robin zu, der sofort das Schwert hob.
    »Keinen Schritt näher, Salentin! Hier wird intrigiert und ich weiß nicht, wem ich noch trauen kann! Wenn Ihr näher kommt oder mich aufhaltet, töte ich Euch!« Robin ging rückwärts weiter, behielt Salentin im Auge.
    »Majestät, Ihr

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