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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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paar Möhren, um Wiesel damit zu füttern, als sie jemand in ihrer Nähe bemerkte. Sie fuhr herum. Adela stand direkt hinter ihr.
    »Du hast mich erschreckt«, sagte Clara und verbarg ihre Verwunderung darüber, dass Adela nun schon wieder zu ihrem Hof gekommen war ohne jede Verabredung. Adela stand da und schaute sie an. Ihre Wangen waren gerötet und sie schien zu zögern.
    »Was ist?«, fragte Clara. »Willst du auch nach dem Goldstück fragen oder wie? Ich darf das Kleid behalten und Bela hat uns Wechselgeld gebracht ...«
    »Hör auf«, sagte Adela. »Ich weiß es.«
    »Was?«
    »Das mit Robin.«
    Clara erstarrte. »Hast du uns belauscht?«, fragte sie.
    »Nicht mit Absicht.« Adela senkte den Kopf. »Ich hatte schon das Gefühl, dass mit Robin was Besonderes los ist, aber das ...«
    »Du darfst niemandem etwas sagen! Du musst Stillschweigen bewahren!« Clara trat näher an Adela heran. »Schau mich an. Versprich, dass du nichts sagst!«
    »Robin ist der König. Er ist doch noch so jung!«, sagte Adela. »Meine Güte ... ihr habt den König bei euch auf dem Hof.«
    Adela schien unter Schock zu stehen und das bereitete Clara Sorgen. Wenn sie sich verplapperte ...
    Adela wandte sich zum Gehen. Schnell schritt sie über den Hof davon, aber Clara rannte hinter ihr her.
    »Wo willst du hin?«, rief sie.
    »Ich gehe heim, was sonst?«, entgegnete Adela. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, wenn ich Robin sehe, verstehst du?«
    »Nein!« Clara hielt mit ihr Schritt. »Das verstehe ich nicht!«
    »Überleg doch mal! Ich habe dem König gezeigt, wie man Pferde bürstet ... ich! Wenn meine Eltern davon erfahren! Was ist, wenn Robin uns später anklagt und verurteilt?« Adela beschleunigte noch, als wolle sie flüchten.
    »Wovon redest du da?«, fragte Clara.
    »Hast du im Unterricht nicht aufgepasst?« Adela blieb plötzlich stehen. »Warum leben wir hier? Warum? Damit die Monarchie uns nichts antun kann! Robin weiß jetzt alles über uns. Er wird mit einem Heer Soldaten hier einfallen und uns alle versklaven! Er wird es nicht dulden, dass wir hier so leben! Er wird uns Dinge befehlen wollen. Ihr seid verrückt, ihn bei euch aufzunehmen!«
    »Du redest Unsinn«, sagte Clara. »Zu dir war er doch unglaublich nett. Und er hat uns vor diesen grobschlächtigen Kerlen beschützt.«
    Adela atmete schwer.
    »Du bist verliebt in ihn, Clara. Das sieht jeder. Vielleicht macht er dich ja zu seiner Frau. Dann bist du wenigstens fein raus.«
    Clara stand der Mund offen ob dieser Unverfrorenheit. Sie brauchte Sekunden, bis sie in der Lage war zu antworten.
    »Ich kann nicht glauben, dass du je meine Freundin warst«, sagte Clara kalt. Adela schaute sie nur an und Clara erwiderte fest ihren Blick. Adela verlor das Duell und wich schließlich aus.
    »Ich gehe jetzt besser«, sagte sie.
    »Du darfst deinen Eltern nichts sagen, wenn du nach Hause kommst.«
    »Ich sage meinen Eltern nichts, keine Sorge«, sagte Adela. Dann drehte sie sich um und ging zügig, mit gesenktem Kopf, den Weg entlang. Clara schaute ihr nach und fühlte sich sehr schlecht.
     

 
    Als sie zu Hause in die Stube trat, stellte Nesa gerade das Essen auf den Tisch. Clara überlegte, ob sie ihrer Mutter direkt beichten sollte, was eben vorgefallen war. Sie war sich nicht ganz sicher. Clara entschied, wenigstens bis nach dem Essen damit zu warten. Vielleicht hielt Adela wirklich den Mund und es war gar nicht so schlimm, dass sie davon wusste.
    Clara schwieg während des Essens und musterte Robin ab und zu unauffällig.
    Was ist, wenn Robin uns später anklagt und verurteilt?
    Adelas Worte klangen in ihr nach. Sie dachte an die ersten Tage und was Robin damals gesagt hatte. Dass er sie bestrafen und auspeitschen würde, dass er ihnen Grund und Boden nehmen konnte ... sie betrachtete ihn, wie er seine Suppe aß und gelegentlich von seinem Brot abbiss.
    Du bist verliebt in ihn, Clara. Das sieht jeder.
    Unsinn. Das war sie nicht! Und Robin tat so etwas nicht. Er hatte sich verändert. Adela kannte ihn einfach nicht so gut wie sie. Es gab viele Momente, in denen Clara gar nicht mehr daran dachte, wer Robin wirklich war. In Gedanken versunken löffelte sie ihr Essen in sich hinein.
    Als Nesa begann, den Tisch abzuräumen, vergaß sie beinahe, aufzustehen und zu helfen. Ihr Wissen lastete schwer auf ihr und sie entschied, dass sie es nicht für sich behalten konnte. Vielleicht würde ihr Vater mit Adela reden können. Robin hatte sich den Besen geschnappt und fegte

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