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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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dich alles übernehmen? Robin, wenn du zurückgehst, müssen wir uns wohl trennen. Alles andere ist unwirklich«, sagte Nesa.
    »Nein. Mach dir keine Sorgen und überlass das nur mir. Ich finde einen Weg«, sagte Robin.
    »Ich habe Angst um dich. Bei uns wärst du in Sicherheit.«
    »Das habe ich gesehen. Als König bin ich nirgends ganz sicher. Aber ich werde nicht zulassen, dass wir nicht mehr zusammen sind. Glaube mir.« Robin löste sich aus ihren Armen und lächelte sie an. »Lass uns zu Bela gehen. Ich glaube, dass alles gut wird.«
    Nesa lächelte nicht, und Clara fühlte die Sorge in ihr Herz strömen.
     
    Die Abordnung stand pünktlich vor dem Haus und wurde von einem der Wachleute bei Bela gemeldet. Robin gelang es, eine gefestigte Mine aufzusetzen, obwohl sein Herzschlag sich merklich beschleunigte. Was würden die Dörfler zu seinem Vorschlag sagen? Ihm war klar, dass er etwas entgegnen musste, wenn sie sich verweigerten.
    Robin trat vor die Tür und schaute in die Gesichter der etwa zwanzig Männer, die sich im Halbkreis vor ihm postiert hatten. Er blieb ruhig stehen und wartete einige Sekunden. Als niemand etwas sagte, ergriff Robin das Wort.
    »Ich erwarte eure Entscheidung. Wer von euch wird für die anderen sprechen?«
    »Ich«, sagte ein großer Mann mit schwarzen Haaren. »Mein Name ist Heinrich. Man hat mich ausgewählt, mit Euch zu verhandeln.«
    Robin nickte zustimmend. Er fühlte Bela neben sich stehen.
    »Sprecht, Heinrich«, sagte Robin, und der Mann trat einen Schritt vor.
    »Wir akzeptieren Euren Vorschlag. Unter einer Bedingung. Ihr müsst Euer Wort geben, dass wenn die Verhandlungen scheitern, Ihr uns in Ruhe lasst und alles so wird wie es früher mal war.«
    Robin schwieg einige Sekunden, aber er achtete darauf, seine Miene zu wahren.
    »Bedingungen von eurer Seite kann ich nicht akzeptieren«, sagte er dann. »Ich werde mir auf jeden Fall Zutritt zu diesem Tal verschaffen, um meine Freunde zu sehen. Mein Angebot dient nicht dazu, damit alles so bleibt wie jetzt. Ich will etwas ändern, wovon ihr auch profitiert.«
    Heinrich musterte ihn, und die Männer hinter dem Sprecher sahen sich an.
    »Ihr müsst mir vertrauen, als eurem König. Anders geht es nicht. Arbeitet mit mir zusammen.«
    »Wie sollen wir Euch vertrauen?«, fragte Heinrich.
    »Und wie ich euch?«, gab Robin zurück. »Ihr habt mich bereits fast getötet. Was habe ich euch angetan? Die einzige Frage ist, ob ihr den Frieden wollt. Begleitet mich, gebt mir Geleitschutz, damit ich meine Stellung wieder einnehmen kann. Dann werden wir ein gerechtes Abkommen schließen.«
    Heinrich schaute sich nach seinen Leuten um, und Robin sah einen der Männer zustimmend nicken. Dann nickte ein zweiter.
    »Ihr seid gewählte Vertreter des Tals. Habe ich eure Zusage?«, fragte Robin mit Nachdruck.
    »Wir stimmen zu«, sagte Heinrich. Robin hörte hinter sich jemanden aufatmen.
    »Gut«, sagte Robin ruhig und vermied es, offene Freude zu zeigen.
    »Es ist Brauch, ein Abkommen mit Wein zu besiegeln«, sagte Bela. Er reichte Robin einen Kelch, den er wahrscheinlich schon vorbereitet hatte. »Wir zeigen gegenseitiges Vertrauen, indem jede Partei aus diesem Kelch trinkt.«
    Robin sah die blutrote Flüssigkeit in der Sonne glitzern. Seine Hand wollte zittern. Er musste sich jetzt zusammennehmen. Langsam führte er den Kelch zum Mund und trank. Der Wein floss über seine Zunge. Für zwei Atemzüge verschwamm die Welt vor seinen Augen. Die Erinnerung an seine Todesangst im Weinkeller kam mit Macht zurück. Robin zwang sich, die Augen zu öffnen. Er reichte Heinrich den Kelch und der trank einen großen Schluck.
    »Besiegelt«, sagte Bela. »Danke, Heinrich. Ich werde euch Bescheid geben, wann wir aufbrechen. Sammele alle Männer, die bereit sind, uns zu begleiten.«
    Robin spürte Belas Hand an seinem Rücken.
    »Lass uns wieder hineingehen«, sagte Bela ruhig. Robin drehte sich um. Vor seinen Augen waberten dunkle Schatten. Konnte er nichts mehr sehen oder lag es daran, dass er vom Sonnenlicht in die dunkle Stube trat? Die Tür fiel ins Schloss und sofort fühlte er Belas Hände, die ihn stützten.
    »Was hast du, Robin?«, fragte Bela. »Du bist auf einmal leichenblass geworden. Ich hatte Angst, du brichst zusammen vor den ganzen Leuten. Ist es eine schlechte Erinnerung?«
    »Ja«, flüsterte Robin. »Aber es geht schon wieder. Ich bin gleich wieder in Ordnung. Ich hatte Probleme mit dem Wein.«
    »Setz dich«, sagte Bela und führte Robin zu

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