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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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sie tun sollte.
    »Du sollst nicht gehen«, flüsterte sie.
    »Komm doch mit«, flüsterte Robin zurück.
    »Das erlauben meine Eltern nicht.«
    »Dann nehmen wir sie einfach auch mit«, sagte Robin.
    »Du bist unmöglich. Das hab ich gleich gesehen«, sagte Clara. Robin lächelte.
    »Wenn du hierbleibst, habe ich niemanden, der mich tröstet oder verprügelt, je nachdem, was ich grad brauche.« Er zog sie wieder an sich. »Lass uns mit dem Unsinn aufhören. Ich will nicht mit dir streiten.«
    Clara fühlte seinen Körper an ihrem. Die Wärme, die durch die Kleidung drang. Ein warmes Kribbeln durchfloss ihre Adern. Dieses Gefühl kannte sie nicht, es war neu und aufregend. Ihre Hand wanderte zu seinem Hals, sie fühlte seine warme, glatte Haut.
    »Warum hast du mich geküsst?«, fragte Clara.
    »Weil ich es wollte.« Robin küsste sie sanft auf die Wange. »Bitte komm mit. Ich würde dir gern mein Zuhause zeigen.«
    Clara sog den Duft seiner Haut ein. Es war ihr nie aufgefallen, dass Robin so gut roch.
    »Meine Eltern erlauben das nie.«
    »Das ist schade«, sagte Robin. Er lächelte und küsste sie dann wieder. Und diesmal erwiderte sie den Kuss.
     

 
     
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Jakob und schloss das Gatter hinter Junker, der sofort zu den anderen Pferden trabte.
    »Bitte, Vater! Bitte! Ihr könnt doch einfach auch mitkommen. Bela hat über fünfzig Männer, die uns beschützen«, flehte Clara.
    »Ich sagte nein.« Jakob ging zum Haus zurück und Clara lief hinter ihm her.
    »Was soll denn passieren? Wenn die Robin sehen und wissen, der König lebt noch, müssen sie ihm sofort gehorchen. Das hat Robin gesagt.«
    »Deine Mutter ist sicher auch dagegen.«
    »Was ist, wenn Robin unsere Hilfe braucht? Ohne uns hätten sie ihn hier schon umgebracht. Er braucht uns!«
    »Aber nicht auf dem Schloss, Clara. Da können wir nichts ausrichten. Wir sind nur Bauern.«
    »Nur Bauern, dass ich nicht lache! Du bist Soldat! Und ich kann überall hin, wenn ich will!«, rief Clara.
    »Komm ja nicht auf dumme Gedanken, mein Kind«, sagte Jakob. »Verstehst du nicht? Wir machen uns Sorgen um dich.«
    »Ja, aber so erlebe ich nie was und lerne auch nichts!«
    Jakob betrat die Stube, wo Nesa mit dem Abendessen beschäftigt war.
    »Mutter! Wir sollten Robin zum Schloss begleiten. Er sollte nicht ohne uns zurückgehen. Sicher braucht er uns. Findest du nicht?«, bestürmte Clara ihre Mutter.
    »Ja, das finde ich auch«, sagte Nesa. Clara blieb wie vom Donner gerührt stehen.
    »Wie?«
    »Du hast recht.« Nesa drehte sich um und sah ihrem Mann ins Gesicht. »Ich habe entschieden, Robin zu begleiten. Ich lasse ihn nicht allein.«
    »Nesa«, fing Jakob an, aber sie hob die Hand.
    »Nichts, was du sagst, stimmt mich um. Robin ist jetzt auch mein Sohn. Und meinen Sohn entlasse ich nicht in ein ungewisses Schicksal. Ich könnte es nicht ertragen, hier zu warten. Ausgeschlossen.«
    Clara jubelte und fiel ihrer Mutter um den Hals.
    »Halt, langsam«, ging Jakob dazwischen. »Hast du auch bedacht, dass wir ...«
    Nesa ließ Clara los und umarmte ihren Mann.
    »Jakob, du weißt, dass ich manchmal so ein Gefühl habe. Und diesmal sagt mir mein Gefühl, wir müssen Robin begleiten. Glaubst du mir?«, flüsterte Nesa. Jakob strich ihr über den Rücken. Er wirkte sehr ernst.
    »Ja. Wenn du so ein Gefühl hast, dann hören wir darauf. Und sagt dir dein Gefühl, dass wir Clara mitnehmen sollten? Mein Gefühl sagt das nämlich nicht.«
    Clara sah flehend zu ihrer Mutter.
    »Wir nehmen sie mit. Sie liebt Robin. Wenn wir sie hierlassen, reitet sie uns nach«, sagte Nesa. Claras Gesicht wurde heiß.
    »Ich liebe ihn nicht. Das stimmt nicht. Ich mache mir nur ganz allgemein Sorgen«, empörte sie sich und hoffte, dass ihre Mutter ihr das abnahm. Aber Nesa lächelte nur.
    »Du bist zum ersten Mal verliebt. Das ist nichts Schlimmes, mein Kind.«
    »Ich bin NICHT verliebt! Und wehe, ihr behauptet das noch mal!«, rief Clara.
    »Jetzt glaube ich auch, dass du verliebt bist«, sagte Jakob. Clara riss den Mund vor hilfloser Empörung auf, aber Nesa machte eine Geste zur Tür.
    »Wenn du morgen mitreiten willst, dann packst du jetzt sofort deine Sachen.«
    Clara klappte den Mund wieder zu und stapfte dann wütend hinaus. Sie wollte auf jeden Fall mit. Robin würde Augen machen! Und in diesem Moment war es vielleicht das Beste, aus dem Blickfeld ihrer Eltern zu verschwinden. Clara sauste in die Wäschekammer und suchte sich ein paar Kleidungsstücke

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