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Königsklingen (First Law - Band 3)

Königsklingen (First Law - Band 3)

Titel: Königsklingen (First Law - Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Gedanken kommen.
»Dann müssen wir uns beeilen. Nun weiter, Bruder Langfuß!«
    Der Wegkundige stolperte weiter. »Jetzt ist es nicht mehr weit! Ich habe Sie nicht in die Irre geführt, o nein, ich nicht! Das wäre auch gar nicht meine Art. Wir sind jetzt nahe, ganz nahe am Burggraben. Wenn es einen Weg in die Festung gibt, dann werde ich ihn finden, darauf können Sie sich verlassen. Ich werde Sie in kürzester Zeit nach drinnen ...«
    »Halten Sie die Klappe und gehen Sie los!«, knurrte Glokta.
     
    Einer der Arbeiter kippte die letzten Holzspäne aus seinem Fass, ein anderer harkte einen Haufen blassen Pulvers auseinander, und dann waren sie fertig. Der ganze Marschallsplatz, von den hoch aufragenden weißen Mauern der Heereshallen zu Ferros rechter Seite bis zu den vergoldeten Toren des Fürstenrunds zu ihrer Linken, war vollständig mit Sägemehl bedeckt. Es sah aus, als wäre plötzlich Schnee gefallen, nur an dieser Stelle, und hätte eine dünne weiße Decke über die glatten Steinplatten gelegt. Über den dunklen Stein und über das helle Metall.
    »Gut.« Bayaz nickte mit einem Ausdruck seltener Zufriedenheit in seinem Gesicht. »Sehr gut!«
    »Ist das alles, mein Herr?«, rief der Vorarbeiter aus der Mitte der zusammengekauerten Gruppe.
    »Falls nicht einer von Ihnen hier bleiben und die Vernichtung der unzerstörbaren Hundert Worte miterleben will?«
    Der Vorarbeiter warf einen verwirrten Seitenblick auf einen seiner Kollegen. »Nein. Nein, ich denke, wir werden einfach ... Sie wissen schon ...« Damit zogen er und die anderen Arbeiter sich zurück und nahmen die leeren Fässer mit. Schon bald waren sie zwischen den weißen Palästen verschwunden. Ferro und Bayaz waren allein auf der großen Fläche sauber ausgestreuten Sägemehls.
    Nur sie beide und die Kiste des Schöpfers, und das Ding, das sie enthielt.
    »So. Die Falle ist gestellt. Wir müssen jetzt nur noch auf unsere Beute warten.« Bayaz versuchte, sein wissendes Grinsen aufzusetzen, aber Ferro ließ sich nicht täuschen. Sie sah, dass er nervös mit seinen knorrigen Händen spielte, während sich die Muskeln an der Seite seines kahlen Kopfes immer wieder zusammenzogen. Er war sich nicht sicher, ob sein Plan klappen würde. So weise er auch sein mochte, so klug und durchtrieben, er war sich nicht sicher. Das Ding in der Kiste, das kalte und schwere Ding, nach dessen Berührung Ferro es so sehr verlangte, war etwas Unbekanntes. Es war bisher nur einmal benutzt worden, weit weg, in der menschenleeren Öde des Alten Kaiserreichs. In den Ruinen des verdorrten Aulcus.
    Ferro runzelte die Stirn und lockerte ihren Säbel in seiner Scheide.
    »Wenn sie kommen, wird dich das nicht retten.«
    »Man kann nie zu viele Messer haben«, gab sie knurrend zurück. »Woher weißt du überhaupt, dass sie hierherkommen werden?«
    »Was könnten sie sonst tun? Sie müssen dorthin, wo ich bin. Das ist ihr Ziel.« Bayaz zog stoßweise die Luft durch die Nase ein und blies sie wieder aus. »Und ich bin hier.«

OPFER
    Hundsmann quetschte sich mit einigen anderen durch das Tor, mit ein paar Nordmännern und einer ziemlich großen Gruppe von Unionisten, die nun, nach diesem lächerlichen Scharmützel draußen, in die Stadt drängten. Ein paar Leute standen auf dem Wehrgang über dem Durchlass und jubelten, als seien sie bei einer Hochzeit. Ein dicker Mann mit einer Lederschürze erwartete sie auf der anderen Seite des Durchgangs und klopfte ihnen auf die Schultern, als sie vorüberkamen. »Danke, mein Freund! Danke!« Er drückte dem Hundsmann etwas in die Hand und grinste dabei, als sei er verrückt. Es war ein Laib Brot. »Brot.« Hundsmann schnupperte daran. »Was, zur Hölle, soll das denn jetzt?« Der Mann hatte einen ganzen Berg Brote auf seinem Karren. Er verteilte sie an jeden Soldaten, der an ihm vorüberkam, egal, ob Unionist oder Nordmann. »Wer ist das überhaupt?« Grimm zuckte die Achseln. »Ein Bäcker?« Es blieb nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Sie wurden alle auf einem großen Platz zusammengedrängt, mit zahllosen Männern, die schoben, schnauften und großes Durcheinander verursachten. Die verschiedensten Soldaten kamen zusammen, und an den Rändern standen ein paar alte Männer und Frauen, die es allmählich müde wurden, weiter zu jubeln. Ein gestriegelter Bursche in schwarzer Uniform war inmitten des ganzen Irrsinns auf einen Karren geklettert und blökte wie eine Ziege, die sich verlaufen hatte.
    »Achtes Regiment zu den Vier Ecken! Das

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