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Königsklingen (First Law - Band 3)

Königsklingen (First Law - Band 3)

Titel: Königsklingen (First Law - Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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und seine Brüder zogen lange Jahre immer wieder gegen die anderen Clans, raubten und plünderten. Dann, eines heißen Sommers, hatten die Clans genug, und sie taten sich zusammen und jagten ihn in den Bergen. Hier verteidigte er sich bis zuletzt. Hier in dieser Festung. Laffa und seine Brüder und sein ganzes Volk.«
    »Und was geschah dann?«, fragte Hundsmann.
    »Sie alle wurden getötet, man schlug ihnen die Köpfe ab und steckte sie in einen Sack, und der Sack wurde in der Grube begraben, in die sie sonst immer reingekackt hatten.« Crummock strahlte. »Das war eine beschissene Niederlage, im wahrsten Sinn des Wortes.«
    »Das ist alles? Das ist die ganze Geschichte?«
    »Mehr weiß ich jedenfalls nicht darüber, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es da noch was zu erzählen gibt. Danach war Schluss mit Laffa.«
    »Vielen Dank für die Aufmunterung.«
    »Gern geschehen, gern geschehen! Ich habe noch viel mehr Geschichten auf Lager, wenn ihr noch was hören wollt!«
    »Nein danke, mir reicht’s.« Logen wandte sich ab und ging davon, und der Hundsmann folgte ihm. »Du kannst mir mehr erzählen, wenn wir gewonnen haben!«
    »Ha, ha, Blutiger Neuner!«, rief ihm Crummock nach, »das wäre wohl auch schon eine Geschichte wert, was? Du bist wie ich, wir stehen in der Gunst des Mondes! Wir kämpfen am härtesten, wenn wir mit dem Rücken gegen den Berg stehen und es keinen Ausweg gibt! Sag mir, wenn das nicht stimmt! Wir lieben es, wenn wir keine andere Wahl haben!«
    »Na klar doch«, brummte Logen vor sich hin, als er zum Tor zurückwanderte. »Es gibt ja nichts Schöneres als eine ausweglose Lage.«
     
    Der Hundsmann stand am Fuß der Mauer, blickte empor und fragte sich, was zu tun sei, damit er und die anderen zumindest ein wenig bessere Aussichten darauf haben würden, noch eine Woche zu überleben.
    »Es wäre schon mal gut, wenn wir diese ganzen Ranken und das Gras herunterreißen würden«, sagte er. »Dann kann man nicht mehr ganz so leicht hinaufklettern.«
    Tul hob eine Augenbraue. »Bist du sicher, dass diese ganzen Gewächse die Mauer nicht überhaupt erst zusammenhalten?«
    »Vielleicht hast du recht«, seufzte Hundsmann. »Schneidet trotzdem herunter, was möglich ist, ja? Ein bisschen Ausbesserung oben auf der Kante wäre auch klug verbrachte Zeit. Wenn Bethod uns den ersten Pfeilhagel schickt, wäre es nett, wenn wir einen halbwegs anständigen Steinhaufen hätten, um uns dahinter zu verstecken.«
    »Das ist wohl wahr«, sagte Tul. »Und wir könnten uns hier vor dem Wall einen Graben ausheben und unten ein paar Pfähle einrammen, damit es ihnen etwas schwerer wird, uns zu nahe zu kommen.«
    »Anschließend sollten wir das Tor schließen, es zunageln und einen Haufen Steine dahinter auftürmen.«
    »Dann kommen wir aber nicht mehr ohne weiteres raus«, gab Tul zu bedenken.
    Logen schnaubte. »Dass wir nicht rauskommen, wird nicht das größte Problem sein, glaube ich.«
    »Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen«, lachte Crummock, der mit einer brennenden Pfeife in seiner dicken Faust zu ihnen herüberschlenderte. »Wir sollten uns eher Sorgen darüber machen, dass Bethods Jungs versuchen werden, zu uns reinzukommen.«
    »Wenn wir die Mauern ein wenig ausbessern könnten, würde mich das schon sehr beruhigen.« Hundsmann deutete auf die Bäume, die sich über die Befestigung erhoben. »Die sollten wir fällen und zersägen, und wir müssen ein paar Steine schlagen und Mörtel mischen und so. Crummock, hast du Leute, die so etwas tun könnten? Hast du dazu die passenden Werkzeuge?«
    Der Angesprochene zog an seiner Pfeife und sah den Hundsmann lange finster an. Dann blies er braunen Rauch aus. »Habe ich vielleicht schon, aber von so einem wie dir nehme ich keine Befehle an. Der Mond weiß, wo meine Fähigkeiten liegen, nämlich im Morden, nicht im Mauern.« Grimm rollte die Augen.
    »Von wem nimmst du dann Befehle entgegen?«, fragte Logen.
    »Von dir, Blutiger Neuner, und von sonst niemandem! Der Mond liebt dich, und ich liebe den Mond, und du bist der Mann, der ...«
    »Dann ruf deine Leute zusammen, fälle diese Scheiß-Bäume und schlage ein paar Steine! Dein Gequatsche hängt mir zum Hals raus.«
    Crummock klopfte mit missmutigem Blick seine Pfeife an der Mauer aus. »Ihr habt überhaupt keinen Sinn für Spaß, Jungs, ihr macht euch immer nur Sorgen. Ihr müsst an das Gute glauben. Das Schlimmste, was passieren kann, ist doch, dass Bethod gar nicht kommt!«
    »Das Schlimmste?« Der

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