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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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als er an ihm vorbei ins Haus trat.
    » Sie sind doch wohl nicht Peters Zimmergenossin, oder?« Da Mr Clarke noch immer in der Tür stand, war ich auf der obersten Stufe gefangen.
    Peter rief: » Mom, wir sind da!«, und verschwand im Inneren des Hauses.
    » Nein. Er ist… wir besuchen manche Vorlesungen zusammen.« Ich scharrte in der Hoffnung, er würde mich ins Haus bitten, wenn ich aussah, als würde ich frieren, mit den Füßen. Ich wollte mich schnellstmöglich auf die Suche nach Peter machen.
    » Ich wollte sagen, dann hätte Peter in der Mitbewohnerlotterie das große Los gezogen.« Mr Clarke nippte an seinem Martini und sah mir endlich ins Gesicht. » Na, dann kommen Sie mal rein«, sagte er, als wäre ich diejenige, die ihn aufgehalten hatte. » Möchten Sie einen Drink?«
    » Nein, danke«, lehnte ich ab.
    Er drehte sich auf der Schwelle zur Seite, um mich vorbeizulassen. Sein Lächeln wurde breiter als sein Schnurrbart.
    Peter stand mit zwei Gläsern Eistee mit Zitronenscheiben und langen Löffeln darin in der Halle. » Komm, ich stelle dich Mom vor«, sagte er.
    » Lass mich zuerst mit ihr sprechen.« Mr Clarke drängte sich an seinem Sohn vorbei.
    » Habe ich irgendetwas falsch gemacht?«, erkundigte ich mich verwirrt.
    » Keine Ahnung. Hast du irgendeine Bemerkung über Politik gemacht?«
    » Nein.«
    » Dann ist sicher alles in Ordnung.« Peter reichte mir ein Glas.
    Scotty Clarke betrat die Halle. Sie war klein, hatte sehr glattes, sehr blondes Haar und unglaublich knochige Hüften. Als Peter mich vorstellte, sagte sie mit leiser, tonloser Stimme: » Schön, dass Sie uns besuchen, Van«, und streckte mir eine kalte, schlaffe Hand hin. Peter lächelte mir ermutigend zu. » Ich habe die Hors d’oeuvres im Wohnzimmer serviert.« Sie strich ihre Schürze glatt. Sie war strahlend weiß und fleckenlos, als würde Scotty beim Kochen eine Schürze über ihrer Schürze tragen. » Einen Moment noch, dann bin ich bei euch.«
    Das Wohnzimmer hatte eine hohe, gewölbte Decke und zu viele Fenster mit zu vielen Blenden und Vorhängen. Obwohl im Kamin ein Feuer brannte, roch es nicht nach Rauch. Auf dem Kaminsims und dem Tisch hinter der Couch standen große Vasen mit perfekt arrangierten Lilien, die einen erstickenden, plastikähnlichen Duft verströmten. Ich wollte mich möglichst weit weg von ihnen in einen Sessel setzen, aber Peter hatte schon auf der Couch Platz genommen und einen Untersetzer für mich auf den Couchtisch gelegt, also ließ ich mich neben ihm auf die Polster sinken. Der Blumenduft trieb mir die Tränen in die Augen.
    Auf einer großen weißen Platte waren kleine Pasteten mit verschiedenen unidentifizierbaren Füllungen angerichtet. Peter hielt sich eine Serviette unter das Kinn und schob sich eine davon in den Mund. Ich folgte seinem Beispiel. Sie schien mit Spinat und Käse gefüllt zu sein, aber ich schmeckte nur Lilien.
    Peter verhakte seinen Zeigefinger mit dem meinen und zog leicht daran. Als ich aufblickte und ihn anlächelte, weiteten sich seine Pupillen. Irgendwann einmal hatte ich in Cosmo gelesen, dass sich die Pupillen eines Mannes weiten, wenn ihm gefällt, was er sieht. Ich drückte seinen Finger flüchtig.
    Mr Clarke kam mit einem frisch gefüllten Martiniglas in das Zimmer. Seine Schritte klangen sogar auf dem Teppich schwer und laut. Peter löste seinen Finger von dem meinen und legte die Hand auf sein Knie. Ich ließ meine Hand auf dem Kissen neben ihm liegen, falls sich sein Finger erneut anschlich.
    Mr Clarke ließ sich in einen Sessel gegenüber der Couch fallen. » Wollen Sie wirklich nichts trinken, Van? Peter fährt doch.«
    » Äh… nein, danke.« Meine Stimme klang heiser. Ich räusperte mich leise. » Lieber nicht.«
    » Also, Petey… wann lernen wir denn nun diesen Dan kennen?«
    Dan war Peters Zimmergenosse. Mit ihm hatten sie also gerechnet.
    » Er wird schon irgendwann mal mitkommen.« Peter griff nach einer weiteren Pastete.
    Mr Clarke lachte. » Du scheinst es nicht sonderlich eilig zu haben, ihn mitzubringen.« Mit den Zähnen zog er eine Olive von dem Glasstäbchen und kaute geräuschvoll. Ich fragte mich, ob er genauso neureich war wie Diane.
    » Dan kommt nicht bei jedem gut an«, murmelte Peter.
    Mr Clarke lachte jetzt so laut, dass sein ganzer Körper bebte. Ich fürchtete, er hätte sich an einem Olivenstück verschluckt, denn er hustete zugleich, und sein Gesicht lief rot an. » Das ist mein Junge, wie er leibt und lebt. Er erkennt ein Arschloch, wenn

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