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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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Van, das sind Backsteine!«
    » Nein.« Ich griff nach einer Bagelhälfte und schob einen Finger durch das Loch. Das Ding fühlte sich an wie ein Stück Beton.
    » Die Party ist ruiniert!« Janie stützte die Stirn auf die Fingerspitzen und atmete tief durch.
    Wenn wir als Kinder gestritten hatten, hatte meine Mutter immer eingegriffen und mir gesagt, ich wäre im Unrecht. » Van, sei kein Spielverderber und sag Janie, dass es dir leidtut«, pflegte sie mich aufzufordern und dabei nervös nach Taschentüchern für Janies ewig laufende Nase zu suchen. Ich hatte es satt, kein Spielverderber zu sein. Zieh das durch und sieh dann weiter, mahnte ich mich immer wieder stumm.
    Janie stieß ein leises Schluchzen aus, und ich versuchte, mich zu erinnern, ob ich Papiertaschentücher im Haus hatte. Joe tapste zu ihr und lehnte sich gegen sie.
    » Himmel!« Sie wich aus, doch er folgte ihr. » Verschwinde! Lass mich in Ruhe!« Sie versuchte, ihn mit der Hand wegzuscheuchen. » Van, hol ihn weg!«
    Ich holte tief Atem. » Joe, ku mne!« Joe kam zu mir und schmiegte sich an mich. » Er wollte dich nur trösten«, erklärte ich mühsam beherrscht.
    » Ganz sicher nicht. Er ist ein Hund, Van.«
    » Und?«
    » Also kann er mich nicht trösten wollen.«
    » Er versucht es, Janie.« Am liebsten hätte ich gesagt, dass wir das alle taten. Ich wollte ihr sagen, dass es ihr Problem war, wenn ihr das nicht gefiel, aber dann dachte ich daran, wie sie sich fühlen würde, wenn sie wüsste, dass ich einer der Zwischenstopps auf der Jagd ihres Mannes nach ihrer Salbe gewesen war. Das machte es mir leichter, den Mund zu halten.
    » Er haart!« Janie zupfte schwarze Haare von ihrem cremefarbenen Rock.
    Ich spürte Peters Blick auf mir ruhen. Als ich ihn endlich ansah, hob er die Brauen und zuckte die Achseln.
    » Warum besorgt ihr zwei nicht frische Bagels?« Sie hielten sich erst zehn Minuten in meiner Küche auf, aber ich brauchte bereits dringend eine Atempause.
    Janie schniefte. Es war ihre Art zu sagen: » Muss ich jetzt schon das Essen für meine eigene Party holen?«
    » Das verschafft euch die Gelegenheit für einen ganz großen Auftritt«, fügte ich hinzu.
    » Eine gute Idee.« Peter ging zu Janie hinüber und legte einen Arm um sie. » Nicht wahr, Jane? Wenn wir zurückkommen, werden alle schon da sein. Das wird wirklich ein großer Auftritt.«
    Janie seufzte. » Na schön.«
    Als sie zur Tür gingen, blickte Peter über seine Schulter und hatte die Nerven, mir zuzuzwinkern. Er schloss die Tür hinter sich. Sowie sie ins Schloss fiel, schleuderte ich den Bagel dagegen und kam mir augenblicklich lächerlich vor. Joe schnappte ihn sich und sprang auf die Couch, um daran zu nagen, als hätte ich beabsichtigt, ihm ein Leckerchen zu geben.

25
    Ich holte die Wodkaflasche, die ich unter der Spüle aufbewahrte, überlegte kurz, ob ich ihn mit Limonade oder Orangensaft mixen sollte, trank dann aber direkt aus der Flasche, um Zeit zu sparen.
    Nach dem ersten Schluck klingelte das Telefon.
    » Hallo?«
    » Hi, Van.« Es war Alex.
    Joe ließ den Bagel fallen und setzte sich auf, um aus dem Fenster zu schauen. Ich lief zu ihm und sah einen schwarzen Wagen in die Auffahrt einbiegen.
    » Hallo?«, fragte Alex.
    » Äh… hi.« Mit meiner freien Hand ließ ich Joes Bagel hinter die Couch fallen und fegte Krümel in den Ritz zwischen den Polstern.
    Charles stieg aus dem Auto und ging zur Beifahrerseite hinüber.
    » Dir geht’s nicht so gut, wie?«
    Charles öffnete die Beifahrertür, und Diane stellte einen schwarzen Pump auf den Asphalt.
    » Nein«, erwiderte ich. » Es tut mir leid, aber ich kann jetzt nicht reden.«
    Diane war ausgestiegen und strich ihr Kostüm glatt.
    » Ich kann später noch mal anrufen. Ich wollte nur fragen, ob du irgendetwas brauchst. Soll ich dir etwas besorgen? Gingerale? Oder Cracker?«
    Diane und Charles kamen auf das Haus zu. Diane hob den Kopf. Sie konnte deutlich sehen, dass Joe und ich aus dem Fenster spähten, und verzog die Lippen zu einem langsamen, kühlen Lächeln.
    » Van?«
    » Nein, nein, ich brauche nichts. Mach dir keine Umstände.« Ich täuschte einen Hustenanfall vor und fühlte mich schrecklich dabei. Er war so lieb und fürsorglich. » Ich muss jetzt Schluss machen, Alex. Danke, dass du angerufen hast. Ich rufe dich bald zurück.« Ich wollte das Gespräch unbedingt beenden, bevor Diane und Charles an der Tür waren. Sowie Alex sich von mir verabschiedet hatte, hängte ich ein und warf das Telefon

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