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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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auf die Couch.
    Dann stürmte ich zur Tür, ehe die beiden klingeln konnten und Joe zu bellen begann.
    Als ich öffnete, rannte Joe hinaus, um sie zu begrüßen.
    » Savannah, schaff mir dieses Tier vom Hals«, sagte Diane ruhig. Ich war nervös gewesen, weil ich nicht wusste, wie sie auf mich reagieren würde. Sie hatte mich dafür bezahlt, mich von Peter fernzuhalten, und nun veranstaltete ich hier eine Party für ihn. Ich hätte wissen müssen, dass sie die Coole spielen würde.
    » Joe, ku mne.«
    Joe kam zu mir und setzte sich.
    Diane und Charles traten ein, legten ihre Mäntel ab und reichten sie mir. Ich hielt immer noch die Wodkaflasche in der Hand. Mit der freien Hand griff ich nach den Mänteln und warf sie über die Seitenlehne der Couch.
    Diane schürzte die Lippen.
    » Wenn alle da sind, bringe ich die Mäntel nach oben«, entschuldigte ich mich.
    » Solltest du die nicht lieber in eine Tüte tun?« Diane deutete auf die Flasche.
    Wären wir allein gewesen hätte ich: » Leg den Kopf zurück und mach den Mund auf, dann gieße ich ein« oder etwas in der Art gesagt, aber nicht in Charles’ Gegenwart. Er sah immer so aus, als wollte er jeden Moment ein Paar weißer Lederhandschuhe aus der Tasche ziehen und sie mir um die Ohren schlagen. Also entgegnete ich nur: » Ich dachte, ihr hättet vielleicht gern einen Screwdriver.«
    » Charles?«, fragte Diane.
    » Bitte«, murmelte er. Er sprach mich nie direkt an, wenn er es vermeiden konnte. Ich galt in seinen Augen weniger als eine Hausangestellte.
    Diane folgte mir in die Küche, Joe gleichfalls. Er trottete zu ihr und leckte ihr die Hand.
    » Oh! Oh!« Diane betrachtete ihre Hand, als würde sie sich gleich schwarz verfärben und dann abfallen. » Was hast du dir da nur für ein Untier zugelegt?«
    » Er ist kein Untier.« Ich nahm den Orangensaft aus dem Kühlschrank.
    » Er sieht ziemlich gefährlich aus.« Diane streckte ihre Hand von sich, um ihr Kostüm nicht zu berühren.
    » Er kommt aus der Slowakei.« Ich ließ drei Eiswürfel in jedes Glas fallen, gab Wodka dazu und füllte den Drink mit Orangensaft auf. Dann reichte ich ihr das Glas, doch sie musterte kritisch ihre Hand.
    » Ich muss mir die Hände waschen.«
    » Oben«, erwiderte ich. » Die einzige Tür, die offen ist.«
    Dianes Absätze klickten auf dem Linoleum, bis sie den Teppich erreichte. Joe folgte ihr, und ich hörte sie sagen: » Du lässt mich in Ruhe«, bevor sie die Badezimmertür schloss.
    Ich nahm ihren Drink und brachte ihn Charles. Er stand vor der Couch und starrte sie an, als überlege er, ob es sicher wäre, sich daraufzusetzen.
    » Hier«, sagte ich. » Der größte Teil ist Wodka.« Ich kannte Charles fast mein ganzes Leben lang und hatte mich in seiner Gegenwart nie wohlgefühlt. Tatsächlich vermutete ich, dass es Janie und Diane genauso ging. Er war nörglerisch und humorlos, selbst wenn er scheinbar gute Laune hatte, wartete ich immer darauf, dass sie plötzlich umschlug– er war wie eine tickende Zeitbombe. Ein wütender Charles war kein angenehmer Anblick, und es war schwer vorherzusagen, was seine Wutanfälle auslöste. Wenn er den Raum verließ, merkte ich für gewöhnlich, dass ich unbewusst den Atem angehalten hatte.
    » Gutes Mädchen«, sagte er, ohne mich anzublicken.
    » Sie beißt dich nicht.« Ich deutete auf die Couch.
    Er zog ein silbernes Zigarettenetui aus der Innentasche seines Jacketts. » Aschenbecher«, schnarrte er.
    » Ich rauche nicht«, gab ich zurück.
    » Aber ich.« Ohne den Blick von mir abzuwenden, förderte er ein Feuerzeug zutage. Es war schmal und silbern wie ein schicker Kugelschreiber. Er zündete sich eine Zigarette an und blies Rauch auf mein Couchkissen.
    Ich ging in die Küche, kam mit einem alten Kaffeebecher zurück und stellte ihn vor ihn hin. » Da hast du deinen Aschenbecher.« Ich spielte mit dem Gedanken, noch etwas hinzuzufügen, um ihn zu einem Wutausbruch zu provozieren, der die Party platzen lassen würde, aber just in diesem Moment klingelte es erneut.
    Joe kam bellend die Treppe hinuntergesaust. Sein Fell sträubte sich, und beim Bellen fletschte er die Zähne. Charles trat zurück. Er wirkte blasser als sonst, und die Hand, die die Zigarette hielt, zitterte.
    Ich wies Joe mit: » Stekat. Stekat«, an, weiterzubellen, tat aber so, als versuchte ich, ihn zu beruhigen.
    Charles hatte zu schwitzen begonnen. » Willst du nicht aufmachen?« Seine Stimme klang schrill.
    Sowie ich die Tür öffnete, drängte sich Peters Tante

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