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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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wusste nicht, was sie von mir hören wollte. Wollte sie sich mit mir verbünden und Pete Klapse auf den Hinterkopf geben, bis er sich für mich entschied? Wollte ich das überhaupt noch?
    » Ach, Van, du hast das Hauptgericht noch gar nicht fertig. Dabei könnte ich dir zur Hand gehen.«
    Ich errötete so heftig, dass ich fast meinte, die Blutgefäße in meinen Wangen platzen zu spüren. Zum Glück merkte Agnes nichts, sie machte sich am Tisch zu schaffen, nahm sich ein Stück Lachs und probierte es.
    » Ja… ja«, erwiderte ich. Ich wusste, dass ich etwas zu laut sprach, schien aber meine Stimme nicht dämpfen zu können. » Mein Hauptgericht.« Ich öffnete die Kühlschranktür, als hätte ich tatsächlich etwas darin.
    » Ich habe die Kasserolle da drin gesehen. Sie sieht herrlich aus. Ich wusste gar nicht, dass du eine so raffinierte Köchin bist.« Agnes griff nach der Milch und mixte sich einen weiteren Drink.
    » Kasserolle?« Mein Blick fiel auf den Suppentopf mit Joes Futter im obersten Fach. » Ach so.«
    Ich nahm den Topf heraus, entfernte die Frischhaltefolie und zerknüllte sie zu einem Ball. Kondenswasser tropfte auf meine Jeans.
    Agnes fand eine Backform im Schrank, löffelte Joes Futter hinein und heizte den Ofen vor.
    » Trink noch ein Glas mit mir, während wir das hier warm machen.«
    Ehe ich mich versah, hielt ich ein weiteres Glas Bourbon mit Milch in der Hand.
    Diane kam in die Küche. Ihre Absätze klapperten auf dem Linoleum.
    » Dein Hund terrorisiert meinen Mann, Van«, sagte sie. » Vielleicht solltest du ihn wegsperren.«
    » Charles?«, fragte ich. » Ich glaube, es wäre besser, wenn du ihn wegsperrst. Ich habe Angst, er könnte beißen.«
    Agnes kicherte in ihren Drink und zwinkerte mir zu. Diane seufzte, machte auf dem Absatz kehrt und rauschte aus der Küche.
    » Dein Toast verbrennt«, fauchte sie noch über ihre Schulter hinweg.
    Ich hatte keine Ahnung, was sie meinte.
    Erst als der Rauchmelder ein paar Minuten später losging, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Joe kam bellend in die Küche gerannt.
    Ich riss die Backofentür auf. Qualm schlug mir entgegen. Ich packte einen der verkohlten Bagels, wobei ich mir die Handfläche verbrannte, aber ich ließ ihn nicht los, ich konnte nicht klar denken.
    Agnes kam mit einem Geschirrtuch, nahm mir den Bagel aus der Hand und warf ihn in die Spüle. Ich sah, wie sich ein roter Ring auf meiner Handfläche bildete. Meine Augen füllten sich mit Tränen.
    » Armes Kind«, tröstete Agnes und strich mir über das Haar. » Es tut mir ja so leid. Ich wollte die Bagels nicht verbrennen, ich wusste gar nicht, dass sie da drinnen waren.« Sie reichte mir ihren Drink. » Trink das, Süße. Es wird dir guttun.«

26
    Der Rauchmelder piepte immer noch, der Ofen war immer noch an, und die Bagels rauchten immer noch. Agnes drückte mir gerade eine Plastiktüte mit Eis in die Hand, als Alex plötzlich mit einem Weihnachtsbaum in der einen und einer Einkaufstüte in der anderen Hand in die Küche gestürmt kam. Joe lief bellend und schwanzwedelnd auf ihn zu und versuchte, ihm den Baum abzunehmen, als wäre er ein Geschenk für ihn.
    Der Baum war klein, aber perfekt. Und Alex in seiner grauen Wolljacke war perfekt. Der Luftschwall, den er mitbrachte, war kühl und angenehm. Ich wollte nur noch, dass er mich hochhob und mich wie ein Ritter in schimmernder Rüstung davontrug, fort von der Party und dem Drama und allem, was damit zusammenhing.
    » Bist du okay?« Er stellte den Baum auf den Boden.
    Ich nickte. Meine Hand pochte, in meinem Kopf drehte sich alles.
    Agnes öffnete das Küchenfenster und wedelte mit dem Geschirrtuch vor dem Rauchmelder herum, bis er endlich verstummte. Joe versuchte, in das Tuch zu beißen.
    » Was ist denn?«, erkundigte sich Alex. » Ich dachte, du wärst krank.« Er hielt die Tüte hoch. » Ich habe dir Suppe mitgebracht.« Er schüttelte den Baum leicht. » Du hast gesagt, du wärst krank.«
    » Es tut mir leid«, erwiderte ich betreten.
    Agnes drängte sich an uns vorbei, um zum Backofen zu gelangen. » Ich bin Peters Tante Agnes«, stellte sie sich über ihre Schulter hinweg vor, als sie die Bagels mit dem Handtuch aus dem Ofen klaubte und in den Mülleimer warf.
    » Wer ist Peter?«, fragte Alex.
    » So, hier ist alles unter Kontrolle.« Agnes schob den Mülleimer unter die Spüle zurück. » Ich kümmere mich um den Rest deiner Gäste, ich höre nämlich Stimmen nebenan.« Sie zwinkerte mir zu und schoss aus dem

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