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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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wieder in die Rolle des perfekten Ehemannes zurückgefallen.
    Ich sog zischend den Atem ein und stieß ihn langsam wieder aus. Joe sprang an mir hoch und leckte mein Kinn. Ich öffnete die Tür, und er schoss auf die beiden zu.
    Noch ehe ich ein falsches Lächeln aufsetzen und so tun konnte, als würde ich mich freuen, sie zu sehen, sprang Joe auch schon an Janie hoch, woraufhin sie schrill zu kreischen begann.
    Peter rief immer wieder: » Runter, Junge, runter!«
    Ich sah einen Moment lang zu, wie sie versuchten, sich einen Reim auf Joe zu machen, ehe ich ihn zurückrief.
    » Joe! Ku mne!« Er kam auf mich zugelaufen. » Sadri.« Er setzte sich. Ich kraulte seinen Kopf. » Guter Junge. Hodny.« Ich gab ganz bewusst ein wenig mit den slowakischen Kommandos an, weil es mir gefiel, dass Peter und Janie diese Seite von mir nicht kannten.
    » Va-an!«, jammerte Janie. » Was ist das?« Sie hatte schlechte Laune, das sah ich an der Art, wie sie die Brauen zusammenzog und wie ihre Augen funkelten. Manchmal war sie so. Egal was man tat, es wäre nie gut genug, und alles ging ihr auf die Nerven. Schon als wir Kinder waren, war das gelegentlich vorgekommen, niemand hatte etwas dagegen tun können. Diane pflegte sie dann immer ›Janie die Schreckliche ‹ zu nennen. Ich hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan, absolut keine Lust, diese Party überhaupt zu veranstalten, war nicht in der Stimmung, ihre Launen zu ertragen und zu erschöpft, um mich darum zu kümmern, ob mich das zu einer schlechten Freundin machte.
    » Das ist Joe. Mein Hund.«
    Peter grinste zufrieden. Vermutlich begriff er, dass der Joe, den ich am Telefon erwähnt hatte, nicht meine neue Flamme war.
    » Dein Hund?« Janie beugte sich vor, um mich zu umarmen und auf die Wange zu küssen, hielt aber so viel Abstand zu Joe wie möglich. » Du hast keinen Hund!«
    » Jetzt schon.« Ich erwiderte die Umarmung. Sie roch nach Frühlingsblumen und Leder. Die schwarzsilberne Tasche, die an ihrer Schulter baumelte, hatte vermutlich mehr gekostet als mein Auto, und trotz ihres mürrischen Gesichts sah sie umwerfend aus.
    » Aber du bist kein Hundetyp«, beharrte sie.
    » O doch. Ich hatte nur noch nie einen.« Ich streichelte Joes Kopf und sagte: » Okay«, damit er wusste, dass er aufstehen konnte. » Diane wollte es nicht.«
    » Oh«, machte Janie. » Ich bin sicher, Mom hätte es erlaubt, wenn du gerne einen Hund gehabt hättest.«
    » Ich habe…«
    » Gehen wir rein und sehen wir, was noch zu tun ist.« Peter hob die Brauen und warf mir einen warnenden Blick zu.
    Ich ärgerte mich über seine Einmischung, denn ich befand mich in streitlustiger Stimmung. Zwar war ich auf Peter wütender als auf Janie, brannte aber auf eine Gelegenheit, die Dinge auf die Spitze zu treiben, aus dem Haus zu stürmen und die ganze Gesellschaft sich selbst zu überlassen.
    » Hast du Bagels besorgt?«, fragte Peter.
    » Ja, sie sind im Ofen.« Ich betrachtete meine Nägel, um ihn nicht ansehen zu müssen.
    » Okay«, nickte Peter. » Dann holen wir den Frischkäse aus dem Kühlschrank und machen Kaffee.« Das hatte ich ohnehin vorgehabt, aber dass er mich in meinem eigenen Haus herumkommandierte, ärgerte mich noch mehr. Da ich ihn schlecht fragen konnte: » Wie konntest du es wagen, hierherzukommen und zu behaupten, du würdest mich lieben, nur weil du keine Lust hattest, Hämorridensalbe zu kaufen?«, schluckte ich die Worte herunter und begann, Kaffee zu kochen, wobei ich mich wie ein rauchender Vulkan fühlte.
    Janie stand einfach nur da und beobachtete uns. Vermutlich hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie auch sie sich nützlich machen konnte.
    Ich griff nach zwei kleinen Schüsseln und einem Löffel und reichte sie Peter. Er löffelte den Käse in die Schüsseln, und ich goss Orangensaft in einen Plastikkrug.
    Peter und ich arbeiteten wie eine gut geölte Maschine, zupften den Lachs von der Pappunterlage und arrangierten ihn auf Platten. Er wich meinen Blicken aus. Ich tat dasselbe.
    Janie stand an der Tür und versuchte, Joe auszuweichen. Sie streckte die Hände von sich, als würde sie durch kaltes Wasser waten.
    » Okay.« Pete wischte sich mit einem Geschirrtuch, von dem ich wusste, dass es nicht sauber war, Käsereste von den Fingern. » Jetzt die Bagels.«
    Ich deutete auf den Ofen. Er öffnete die Tür, nahm einen heraus und tippte mit dem Zeigefinger dagegen, dann hielt er beide Hälften in die Höhe. Wieder tippte er dagegen, dann warf er sie auf die Herdplatte.
    »

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