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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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Raum.
    » Was machst du hier?«, fragte ich Alex.
    » Du hast so schnell eingehängt. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    » Hmm?«
    » Hör auf, Spielchen mit mir zu spielen.«
    » Ich spiele keine Spielchen, ich bin betrunken.« Tränen rannen mir über die Wangen. » Ich bin sogar ziemlich betrunken.« Ich vergrub das Gesicht an seiner Brust, spürte jedoch, wie er erstarrte.
    » Van…« Er löste sich von mir. » Wenn du mit mir nicht auf den Markt gehen wolltest, hättest du das einfach sagen sollen.«
    » Aber ich wollte doch«, widersprach ich. » Es ist… ziemlich kompliziert, Alex.« Ich brachte es nicht über mich, ihn anzusehen; ich fürchtete, dann endgültig die Beherrschung zu verlieren. Ich nahm den Eisbeutel von meiner Hand und starrte den roten Ring an. Er schien förmlich zu glühen.
    » Dann erkläre es mir«, bat er. » Ich höre zu.«
    Ich wollte ihm gern alles erklären. Ich wollte ihm sagen, dass dies der letzte Rest meines alten Lebens war, der mich verfolgte, dass es bald vorbei und dann alles ganz einfach wäre. Aber ausgerechnet in diesem Moment klapperten wieder Absätze gefolgt von Hundekrallen auf dem Küchenboden.
    » Savannah Leone.« Diane trat zu uns. » Willst du dich nicht um deine Gäste kümmern?« Sie nahm eine Zigarette aus ihrer Handtasche und zündete sie an.
    » Das ist jetzt gerade sehr ungünstig«, sagte ich zu Alex.
    » Was erwartest du denn nun von mir?«, gab Alex zurück. » Soll ich hier sitzen und auf einen günstigen Zeitpunkt warten? Ich begreife nicht, was hier vor sich geht, Van. Ich dachte– ich habe dir vertraut.«
    Ich dachte daran, wie er in meinem Bett gelegen und meine Hand gehalten hatte. Ich dachte daran, wie sehr ich mir wünschte, dass es mit uns beiden klappen würde. Ich durfte nicht zulassen, dass Diane mir alles verdarb.
    Sie stand einfach nur gegen die Theke gelehnt da, zog an ihrer Zigarette und beobachtete uns. Seit jeher hatte sie ein ausgeprägtes Talent dafür gehabt, ihren Mitmenschen Schwierigkeiten zu machen, doch ich würde alles daransetzen, um zu verhindern, dass sie Alex und mich auseinanderbrachte.
    » Ich habe dich nicht gebeten, hier vorbeizukommen«, sagte ich zu Alex. Allmählich geriet ich in Panik. Ich musste ihn schleunigst zum Gehen bewegen. » Ich habe dich auch nicht gebeten, einen Baum vorbeizubringen. Ich kann jetzt nicht darüber reden. Es ist… zu kompliziert.«
    Alex griff nach dem Baum. » Dann werde ich dir die Sache etwas einfacher machen«, sagte er und verließ die Küche. Seine schweren Schuhe ließen den Boden erzittern, als er an mir vorbeiging.
    » Alex! Warte!«, rief ich, doch er drehte sich nicht mehr um.
    Ich wollte ihm hinterherlaufen. Ich hätte es tun sollen, aber ich wollte nicht, dass Diane Zeugin einer Szene wurde, in der ich Alex anflehte, mir zu verzeihen. Ich wollte nicht, dass Diane irgendetwas über Alex erfuhr. Ich wünschte, Dianes Scheck hätte bewirkt, dass es mir von nun an egal war, was sie über mich dachte, aber dem war nicht so. Ich wollte nicht, dass sie mitbekam, wie einsam ich wirklich war.
    Diane hüstelte leise. » Können wir jetzt über deine Gäste reden? Inzwischen sind zehn Leute– sieh mich an, Van.«
    Ich hob den Kopf und starrte ihre Stirn an, um ihr nicht in die Augen sehen zu müssen. Meine Handfläche pochte heftiger. Ich konnte es förmlich hören.
    » Schon besser.« Sie maß mich mit einem selbstgefälligen Lächeln. » Mindestens zehn Leute stehen in ihren Mänteln im Wohnzimmer herum und haben nichts zu trinken. Janie wird jeden Moment wieder hier sein. Du musst dich beeilen.«
    » Ich muss mich beeilen?« Die Worte würgten mich einen Moment lang in der Kehle, bevor ich sie ausspie. Ich starrte ihre Schuhe an. Sie waren aus schwarzem Leder und am Absatz mit Rot abgesetzt. Ich kannte sie nicht. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hatte ich jeden einzelnen Schuh in Dianes Schrank auswendig gekannt. Aber inzwischen hatte sie reichlich Zeit für Einkaufsbummel ohne mich gehabt.
    » Van.« Diane schlug einen warnenden Ton an. Sie sah mich an und schnippte Asche in die Spüle.
    Ich atmete tief durch, um mich zu beruhigen, aber dann erkannte ich, dass ich mich gar nicht beruhigen wollte. Ich hatte gerade eben Alex kampflos gehen lassen. Er war vermutlich verletzt und verwirrt, so wie ich es an seiner Stelle gewesen wäre. Ich wusste, wie elend man sich dann fühlte, und es war meine Schuld, dass er jetzt so empfand. Trotzdem hatte ich ihn nicht zurückgehalten.
    » Zur

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