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Köpfe für Carlita

Köpfe für Carlita

Titel: Köpfe für Carlita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sitzender Bikini verdeckte kaum etwas. Aus den Schalen des Oberteils drängten sich die Brustwarzen.
    »Sieh an, der Kommissar.« Sie tat so, als würde sie Sahnas zum erstenmal sehen. Dann streckte sie ihm die Hand entgegen. »Sie sind trotzdem willkommen.«
    »Danke, Carlita.«
    Ich hatte mich bei der Begrüßung im Hintergrund gehalten und trat erst vor, als sie fragte: »Und wen bringen Sie mit?«
    »Das ist John Sinclair.«
    »Aha.« Ihre Augen leuchteten. Plötzlich hatte sie den Kollegen vergessen und kam auf mich zu. Ihre Haltung hatte sich verändert. Sie ging nicht, sie swingte näher, bewegte sich dabei raffiniert, legte einen gekonnten Hüftschwung hin und spielte ihre Reize voll aus.
    Dicht blieb sie vor mir stehen. Sie roch natürlich und zugleich nach dem leicht gechlorten Wasser des Pools. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihrem Gesicht lösen und hatte den Atem angehalten. Die Ähnlichkeit dieser Person mit der Frau auf dem Gemälde war auffällig.
    Die gleichen Augen, das gleiche Gesicht, dieser laszive Ausdruck, die Mischung aus Unschuld und Raffinesse, der Mund mit den halb geöffneten Kußlippen und das Lauern in den Augen, das sich mit einem abschätzenden Blick vereinte.
    »Ich freue mich«, sagte sie, gab mir die Hand, was ich wie ein Streicheln spürte.
    »Ich mich auch.«
    »Sie kommen aus London, wie mir der Kommissar sagte.«
    »Ja.«
    »Sind Sie dienstlich hier?«
    »Auch das.«
    Sie hatte meine Hand bisher nicht losgelassen. Auch jetzt blieben wir in Verbindung, als sie fragte: »Dann wollen Sie zusammen mit Antonio Sahnas einen Killer fangen?«
    »So ähnlich«, sagte ich. »Einen Köpfer, nicht?«
    Diese Person war gut informiert, das mußte man ihr lassen. Sicherlich durch Sahnas, der wohl mit ihr telefoniert hatte oder sie getroffen hatte.
    Sahnas und sie!
    Komisch, plötzlich kamen mir die beiden Namen in den Sinn, aber ich bekam noch keine Verbindung, obwohl ich irgendwo davon ausging, daß sie sich bestimmt mehr als einmal gesehen hatten, denn sie waren relativ vertraut miteinander.
    Carlitas Stimme unterbrach meine Gedanken. »Was stehen wir hier nur so herum? Wir können uns setzen. Das ist doch keine Stehparty. Und zu trinken haben wir auch. Außerdem ist genügend Platz vorhanden. Man muß das Wetter ausnutzen, und ich freue mich auch, wenn ich in meiner Einsamkeit Besuch erhalte, selbst wenn diese Besucher Polizisten sind und sicherlich Fragen haben werden.«
    Diese Frau hatte nicht gelogen, was das Wetter, die Sitzgelegenheiten und auch die Getränke anging, denn aus dem mit Eiswasser gefüllten Kübel ragten die hellgrünen Hälse der Weinflaschen hervor. Gläser standen ebenfalls bereit. Knabbergebäck verteilte sich in kleinen Silberschalen, und die Sonne meinte es gut mit uns. Trotzdem ließ ich meine dünne Jacke an – damit meine in der Halfter steckende Pistole verborgen blieb.
    Sahnas kümmerte sich um den Wein. Ich hatte schon auf einem dieser hellen und mit dicken Polstern belegten Stühle Platz genommen und die Beine ausgestreckt.
    Carlita hatte sich für die Liege entschieden. Sie saß so, daß sie mich anschauen konnte und ich sie. Die Hausherrin war schon ein raffiniertes Luder. Der Bademantel stand offen, so daß die langen, wohlgeformten Beine freilagen. Sie zeigten eine natürliche Bräune.
    Carlita wirkte wie eine Schauspielerin, die diese Pose einstudiert hatte.
    Antonio Sahnas reichte uns die Gläser. Carlita lächelte ihn an, als sie ihr mit Weißwein gefülltes Glas entgegennahm. Mir kam das Lächeln vertraut vor, was aber nicht unbedingt stimmen mußte. Vielleicht war ich zu mißtrauisch. Ich überlegte sowieso, ob eine Frau wie Carlita es tatsächlich geschafft hatte, sieben Männer zu köpfen. Das wollte mir nicht in den Kopf, denn so wie sie sah bestimmt keine Köpferin aus. Aber als Polizist, der ich nun einmal war, sollte man sich nicht von der äußeren Erscheinung täuschen lassen.
    In manch einem wie gemalt aussehenden Apfel steckte schon ein fauler Kern.
    Carlita hatte die Rückseite der Liege noch höher gestellt. Sie saß mehr, als daß sie lag. »Salute«, sagte sie und hob ihr Glas. »Auf meine beiden Besucher.«
    Wir tranken. Der Wein war wunderbar. Er schmeckte ein wenig nach Mandeln, er war kühl und glitt so herrlich leicht über meine Zunge hinweg in die Kehle.
    Carlita hatte mir beim Trinken zugeschaut. »Gut?« fragte sie. »Sind Sie mit dem Wein zufrieden?«
    »Er ist ausgezeichnet.«
    Um mir einen Gefallen zu tun, redeten

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