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Köpfe für Carlita

Köpfe für Carlita

Titel: Köpfe für Carlita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es wäre falsch gewesen, dies auf ihre Person zu beziehen, denn so etwas verunsicherte nur.
    Der rechte Arm sank nach unten. Die Fackel machte den Weg mit und hinterließ in der Dunkelheit einen feurigen Streifen. Das Licht erlosch nicht, aber die Flamme tanzte nach oben und schickte einen Hitzestreifen über Carlitas Haut.
    Die Frau schrak zusammen. Plötzlich fing sie an zu frieren. Sie kannte den Grund nicht. Es lag nicht an der Umgebung, möglicherweise an ihrer eigenen Angst, die plötzlich in die Höhe geschossen war und sich um ihr Herz gelegt hatte. Es konnte auch daran liegen, daß sie zum erstenmal das eigentliche Ziel so dicht vor ihren Augen gesehen hatte. Etwas anderes kam nicht in Frage. Sie wußte jetzt, daß es die andere Carlita gab und daß diese nur darauf wartete, wieder zurückkehren zu können.
    Man mußte ihr noch den Weg ebnen.
    Zu einem Großteil war er bereits geglättet worden. Es fehlte nur noch das letzte Stück.
    Der achte Kopf!
    ***
    »Tolle Gegend«, sagte ich nur und fügte ein anerkennendes Nicken hinzu. »Wirklich super.«
    »Auch das ist Spanien«, erklärte Kollege Sahnas nicht ohne Stolz in der Stimme. »Nicht nur immer die überfüllten Strände und die Massenbehausungen an der Küste im Süden, auch diese wildromantische, wo sich die Costa Brava und die Costa Dorada treffen, hatte etwas mit unserem Land zu tun, natürlich auch die herrliche Küstenregion, die bisher nicht verbaut wurde.«
    Das war sie in der Tat nicht. Von der Küstenstraße konnte ich nur einige wenige Häuser erkennen. Prächtige Villen, die sich in diese Felsregion eingenistet hatten, mit riesigen Gärten Drumherum.
    Schaute ich zur anderen Seite, sah ich das grünblaue Meer. Herrlich frische Farben zeichneten diesen Landstrich aus. Alles schien hier bunter und intensiver zu leuchten als anderswo. Sogar die Gischtkämme auf den Wellen wirkten noch weißer…
    Ein Bild für die Postkarte, aber auch für meine Augen, und ich sparte nicht mit lobenden Worten.
    »Ich liebe dieses Land ebenfalls«, erklärte Sahnas, »und möchte in keinem anderen leben.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Was ist mit Ihnen?«
    »Ach, wissen Sie… Zwar wird oft gesagt, die Britischen Inseln seien nur Regengebiete, aber wer sie einmal richtig kennengelernt hat, den wilden Norden oder Cornwall und Wales, der wird begeistert sein.«
    »Dann müßte ich dort mal Urlaub machen.«
    »Ja, kommen Sie. Es lohnt sich.«
    »Ich werde Sie daran erinnern, John.«
    Der kurze Trip in unsere Urlaubsschwärmereien war vorbei. Wir konzentrierten uns wieder auf die Realität und auf das, was vor uns lag.
    Der Besuch bei Carlita Moreno!
    Ich hatte meinen Kollegen noch einmal gefragt, wie gut er diese Person kannte, und er hatte zugegeben, daß es damit nicht weit her war. Sie aber würde sich an ihn erinnern und auch an seinen Beruf. Außerdem hatte er unseren Besuch avisiert.
    »Was erwarten Sie?« fragte ich ihn, als wir aus einem Straßentunnel wieder in das gleißende Licht fuhren.
    »Was sollte ich denn erwarten? Ein Geständnis?«
    »Kann sein.«
    »Dann müßten Sie mich jetzt fragen, John, ob ich diese Frau für eine Mörderin halte.«
    »Das hatte ich gerade vorgehabt.«
    Sahnas ließ sich Zeit mit der Antwort. »Da wir ja gerade unter uns sind, kann ich sagen, hätte ich Sie sonst zu ihr geführt?«
    »So gesehen haben Sie recht.«
    »Ich halte durchaus alles für möglich. Da mache ich auch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede.«
    »Sieben Tote«, murmelte ich. »Und auf Carlita Moreno ist nie der Hauch eines Verdachts gefallen.«
    »Offiziell nicht.«
    »Aber Sie denken anders darüber?«
    »Ja, denn ich kenne das Bild. Meine Kollegen nicht.«
    »Und Sie haben nie mit ihnen darüber gesprochen?«
    Er lachte. »Auch wenn Sie es nicht verstehen können, aber so ist es gewesen. Ich wollte mich zudem nicht lächerlich machen und behielt es einfach für mich.«
    Das mußte ich akzeptieren, auch wenn es mir ungewöhnlich vorkam. Ich hätte natürlich anders gehandelt und mit meinen Kollegen, die zugleich Freunde von mir waren, gesprochen. Aber ich sah mich auch nicht als einen normalen Polizisten an.
    Wir rollten weiter. Noch immer blieben wir auf der Küstenstraße. Es schien eine blanke Sonne vom Himmel, deren Strahlen sich auf den dunkleren Felsen fingen und ihnen einen spiegelnden Glanz gaben.
    Hin und wieder führten Stichstraßen zu einzelnen Häusern.
    Privatstraßen von Leuten, die sich auch diesen Luxus leisten konnten.
    »Es

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