Köpfe
haben eingewilligt, hierherzukommen und mit mir zu reden. Etliche MBs erwarten meinen Bericht über Ihre Äußerungen.«
»So habe ich es nicht verstanden, Fiona.« Ich bemühte mich, meine Stimme ruhig klingen zu lassen. »Ich leiste hier keine Aussage unter Eid, und ich brauche die geschäftlichen Pläne meiner Familie keinem Ratsmitglied gegenüber zu offenbaren, auch der Präsidentin gegenüber nicht.« Ich nahm eine entschlossenere Haltung auf meinem Stuhl ein und versuchte, die Selbstsicherheit auszustrahlen, die bereits in alle Winde verflogen war.
Ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Es wäre ein schlichter Akt der Höflichkeit, Ihren MB-Kollegen zu erklären, was Sie zu tun beabsichtigen, Mickey.«
Ich hoffte, ihr einen Brocken hinwerfen zu können, der ausreichte, um sie zufriedenzustellen. »Die Köpfe werden in der Eisgrube konserviert, in der Höhlung, wo mein Bruder seine Arbeit verrichtet.«
»Ihr Schwager, meinen Sie.«
»Ja. Er gehört jetzt zur Familie. Wir machen keine solchen Unterschiede mehr.« Wenn wir mit Außenstehenden reden, hätte ich hinzufügen können.
Sie lächelte, doch ihre Miene war noch immer streng. »William Pierce. Er führt MB-finanzierte Forschungen über extrem niedrige Temperaturen in Kupfer durch, nicht wahr?«
Ich nickte.
»Hat er Erfolge zu verzeichnen?«
»Bis jetzt noch nicht«, sagte ich.
»Ist es reiner Zufall, daß seine Einrichtung für die Konservierung der Köpfe geeignet ist?«
»Ich nehme es an, ja. Allerdings hätte sie meine Schwester anderenfalls wahrscheinlich nicht auf den Mond gebracht. Meiner Meinung nach handelt es sich eher um eine günstige Gelegenheit als um Zufall.«
Fiona wies den Bildschirm an, all jene lunaren Multiplen Bünde aufzuzeigen, die eine Untersuchung des Sandovalschen Eisleichen-Imports verlangten. Darunter waren wirklich die besten Namen: die obersten vier MBs, mit Ausnahme der Sandovals, und fünfzehn andere, die überall rund um den Mond angesiedelt waren, einschließlich Nernst und Cailetet. »Nebenbei bemerkt«, sagte sie, »Sie haben doch sicher von dem Aufruhr gehört, den das Ganze auf der Erde ausgelöst hat?«
»Ich habe davon gehört.«
»Wußten Sie auch, daß es jetzt auch auf dem Mars Krawalle deswegen gegeben hat?«
Das wußte ich nicht.
»Sie wollten, daß die Toten der Erde auf der Erde bleiben«, sagte die Präsidentin. »Sie halten es für einen schlechten Präzedenzfall, wenn Eisleichen exportiert und die äußeren Planeten für die inneren Probleme verantwortlich gemacht werden. Sie sind der Ansicht, daß sich der Mond irgendwie mit der Erde zusammentun müßte, um dieses Problem aus der Welt zu schaffen.«
»Es ist kein Problem«, sagte ich aufgebracht. »Auf der Erde hat seit Jahrzehnten deswegen niemand ein Aufhebens gemacht.«
»Was verursacht dann jetzt die große Aufregung?« fragte sie.
Ich versuchte, mir eine gemäßigte Antwort darauf einfallen zu lassen. »Wir glauben, daß die Task-Felders dahinterstecken«, erklärte ich.
»Sie beschuldigen mich, die Interessen meines MB in den Rat einzubringen, trotz meines Amtseides?«
»Ich beschuldige niemanden«, sagte ich. »Wir haben Beweise, daß der Abgesandte, der… der… Abgesandte von Puerto Rico in der Nationalversammlung der Vereinigten Staaten…«
»Der Repräsentant im Kongreß«, berichtigte sie mich.
»Ja… Sie wissen davon?«
»Er ist Logologist. Wie der Großteil der Bevölkerung von Puerto Rico. Wollen Sie Mitglieder meiner Religion beschuldigen, die Leute aufzuhetzen?«
Sie sprach mit so viel Entsetzen und Empörung, daß ich einen Moment lang dachte: Könnte es sein, daß wir uns getäuscht haben? Waren unsere Fakten mißverständlich, ihre Analyse stümperhaft? Dann erinnerte ich mich an Janis Granger und ihre Taktik bei unserem ersten Gespräch. Fiona Task-Felder war keine Spur sanfter, kein bißchen höflicher. Ich war aufgrund ihrer Einladung hier, um über den Tisch gezogen zu werden.
»Entschuldigen Sie, verehrte Präsidentin«, sagte ich. »Es wäre mir sehr recht, wenn Sie zum Punkt kämen.«
»Der Punkt ist, Mickey, daß Sie sich durch Ihr Erscheinen hier bereit erklärt haben, vor dem gesamten Rat auszusagen und Erklärungen abzugeben über Ihre Unternehmungen, Ihre Absichten, alles, was mit diesem Durcheinander zu tun hat, und zwar bei der nächsten Versammlung, die in drei Tagen stattfinden wird.«
Ich lächelte und schüttelte den Kopf, dann holte ich meine Tafel heraus. »Auto-Berater«, sagte
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